Bei der Erforschung der Repressionspolitik des stalinistischen Regimes gibt es eine Reihe wichtiger Aspekte, die bis zum heutigen Tage nicht nur keine klaren historische Bewertungen erhalten haben, sondern überhaupt wegen der Unzugänglichkeit vieler Quellen ganz unberücksichtigt geblieben sind. Aus dem Gesamtkomplex der Fragen, die im Zusammenhang mit der Epoche des Stalinismus stehen, scheint die Thematik der Repressionen gegen die Bauernschaft während der Kollektivisierung am meisten erforscht zu sein. Jedoch ist der heutigen Gesellschaft erheblich weniger von jenen terroristischen Aktionen der Stalinisten bekannt, die nicht in direkter Verbindung mit den grundlegenden Reformen auf dem Lande standen.
Wenn man die Frage über die politischen Motive des entfesselten Terrors (die wohl fast ausschließlich mit der bolschewistischen Xenophopie (Fremdenfeindlichkeit; Anm. d. Übrs.) zu erklären sind) einmal außer Acht läßt, lassen sich mehrere wesentliche Zyklen der stalinistischen Repressionspolitik unterscheiden.
Der erste Zyklus hing mit dem Beginn der radikalen Umgestaltung der Wirtschaftsstrukturen des Landes und den Versuchen der Stalinisten zusammen, einen jähen Sprung in die agrar-industrielle Entwicklung zu wagen. Er erfaßte den Zeitraum von 1930 bis 1933. Seine Besonderheit bestand in einer beinahe allumfassenden Ausrottung einer ganzen Schicht von Spezialisten sowie der Intelligenz der alten Formation, welche die Partei zu „sozialen Klassenfeinden“ erklärte. Der Pogrom unter der alten, vorsowjetischen Intelligenz wurde von dem Augenblick an organisiert, als im Lande Anzeichen einer scharfen ökonomischen Krise entdeckt wurden: die Zerrüttung wirtschaftlicher Verbindungen, das überall vorhandene Defizit an Waren und Lebensmitteln. Die parteilose Intelligenz wurde als Hauptschuldiger am ökonomischen Ruin verurteilt, und bereits ab Sommer 1930 begann der Massen“kampf gegen die Schädlingstätigkeit“.
Die ersten, sehr umfangreichen „Enthüllungen“ wurden im System der Fleischverarbeitung und des Warenhandes vorgenommen. Archiv-Materialien der FSB-Organe (Nowosibirsk) zeigen, dass allein in Sibirien anfangs einige Dutzend Personen verhaftet wurden, die hauptsächlich aus den Reihen der „Ehemaligen“ stammten; anschließend zettelte man gegen sie eine „Verschwörung“ an, die Teil der weitverzweigten Allunions-Organisation der „Schädlinge innerhalb des Beschaffungs- und Zuteilungssystems für die zentralisierte Versorgung von Arbeitern und Unternehmen“ war. Fünf verhaftete Spezialisten aus Sibirien wurden zum Tod durch Erschießen verurteilt, die übrigen zu 10 Jahren Konzentrationslager.
Um die Mitte der 1930er Jahre erreichte das Ausmaß des Terrors gegen „die Schädlinge“, der sich vor allem gegen ältere Fachkräfte richtete, sein Maximum. Es ist jedoch charakteristisch, dass die OGPU angesichts der „Schädlingstätigkeit“ gleichzeitig mehrere Bevölkerungsgruppen mit äußerster Aktivität ausrottete: die sogenannten „Ehemaligen“. d.h. Vertreter des alten beamtentums, Offiziere der Zarenarmee sowie alle Teilnehmer am ersten Weltkrieg, die beim Gegner in Gefangenschaft geraten waren, aber auch ehemalige rote Partisanen und Diener Gottes. Ungeachtet der sehr breit ausgerichteten Entwicklung der Repressionen, wurden die Opfer dieser Massensäuberung formell hauptsächlich als Teilnehmer zweier großer Allunions-„Angelegenheiten“ eingestuft – die der „konterrevolutionären weißgardistischen Verschwörung“ und die der „Arbeiter- und Bauernpartei“ bzw. der „Verschwörung in der Landwirtschaft“.
Zum Leiter der „weißgardistischen Verschwörung“ ernannte die OGPU den ehemaligen General W.G. Boldyrew, der in Nowosibirsk als Berater für den sibirischen Fünfjahresplan tätig gewesen war. Zur Spitze der sibirischen Filiale der Arbeiter- und Bauern-Partei zählten Agrarwissenschaftler aus der regionalen Land- und Bodenverwaltung – M.M. Cholostow, I.U. Waraksa, A.F. Brusnizyn und J.G. Mols. Wenn man allein auf Grundlage der allgemeinen Repressiertenzahlen in diesen beiden „Verfahren“ urteilt, dann werden die politischen Überlegungen der Stalinisten hinreichend klar: sie wollten in großem Stil den Weg für soziale Experimente mit Hilfe der physischen Ausschaltung jener Leute verwirklichen, die diesem Regime untergeordnete oder ideologisch-politische Hindernisse hätten bereiten können. In Sachen der „konterrevolutionären landwirtschaftlichen Organisation“ wurden ungefähr 2100 Personen verhaftet, 976 von ihnen fanden den Tod durch Erschießung.
Im Rahmen des Verfahrens gegen die „weißgardistische Verschwörung“ wurden 1759 Personen verhaftet. Die Gesamtzahl der Arrestierten im Zusammenhang mit der Kampanie „im Kampf gegen Schädlingstätigkeit“ belief sich auf 15000 Personen – Ingenieure und Techniker, Bedienstete staatlicher Kontore, Wissenschaftler und Lehrkräfte, Spezialisten mehrerer Branchen in Wirtschaft und Verwaltung.
Auf diese Weise wurde bereits zu Beginn der 1930er Jahre ein authentischer Genozid an Bürgern aus jenen Ständen verübt, welche die bolschewistische Macht seit den ersten Tagen ihrer Existenz für vorbestimmt erklärt hatte.
Wenn man die Ereignisse der 1930er im Kontext der im Inneren an der Macht befindlichen bolschewistischen Partei betrachtet, ist es in dem betreffenden Zeitraum bereits nicht mehr möglich, eine gegenüber den Stalinisten ernsthafte politische Opposition oder irgendeine Form des aktiven Widerstandes gegen das Regime zu entdecken. In ihrem Kern war die Partei zerbrochen und hatte sich Stalin vollständig unterworfen, nachdem sie in ihm die „historische Rechtmäßigkeit“ anerkannt hatte.
Aber unter jenen Bedingungen, als die Partei endgültig ihren Kampf einstellte, wurden die Arbeiter selbst zur neuen Quelle des Widerstands. In der Liste der politischen Gruppen, welche OGPU und NKWD in den 1930er Jahren in Sibirien und einer ganzen Reihe von Städten (Moskau, Rostow) unaufhörlich vernichteten, nahm die „Arbeiter-Opposition“ eine Sonderstellung ein. Es war eine der einmütigst-geschlossenen Organisationen, das Symbol revolutionärer Standhaftigkeit und Einheit der Arbeiter im Kampf gegen die Staatsmächte. Die sibirische Gruppierung war in Omsk ab 1927 aktiv und stützte sich hauptsächlich auf die Arbeiter des Eisenbahnknotenpunkts sowie der Lokomotivenfabrik „Rudsutak“. Für ihre Anführer, ebenfalls Arbeiter, - S.N. Barinow, M.A. Witschinskij, G.N. Pantelejew, W.N. Schurawlew, S.A. Schulewo – waren die systematischen Bespitzelungen der OGPU, Verhaftungen und Verbannungen Teil ihres Alltagslebens, aber das störte und hinderte sie nicht daran, bei ihrer Suche nach Freiheit die Organisation immer und immer wieder ins Leben zurückzurufen und Anhänger aus dem Arbeitermilieu anzulocken.
Die Organisation verteidigte die Prinzipien der Arbeiterdemokratie, indem sie auf ihren Versammlungen und in persönlichen Gesprächen die Idee von einer „neuen Arbeiter-Revolution“ vertrat, die von der „sowjetischen Bourgeoisie befreit war. Auch unterstützten sie Losungen zur Unabhängigkeit der Gewerkschaften.
Die ersten Verhaftungen in der Omsker Organisation der „Arbeiter-Opposition“ nahm die OGPU zu Beginn des Sommers 1927 vor. In den vorgebrachten Anklagen hieß es, dass die Gruppe „oppositionelles Material verbreite, dass auf einem extra zu diesem Zweck angeschafften Schapyrographen verfielfältigt worden sei und daß die Gruppe innerhalb der Zellen der WKP (B) und der Bezirkskomitees der Region per Post überallhin Appelle zur aktiven Arbeit der WKP (B)-Mitglieder zum Nutzen der Oppostion versende; ferner wurde sie beschuldigt, über entsprechende Verbindungen nach Moskau und Nowosibirsk zu verfügen. Auf Entscheidung eines Sonder-Sitzung des OGP-Kollegium wurden vier der Angeklagten zu drei Jahren Verbannung im europäischen Landesteil der UdSSR verurteilt.
Ungeachtet der Verfolgungen besaß die „Arbeiter-Opposition“ Ende der 1920er Jahre noch einen „Kreis der Ihrigen“ in den Städten Leninsk-Omskij sowie ein „Bezirkskomitee“ in Neu-Omsk; außerdem war sie in der Fabrik „Roter Pflüger“, beim Bau-Kombinat und im Elektrokraftwerk aktiv.
Ihren Hauptschlag richtete die OGPU im Juli 1934 gegen die „Opposition“, als die aus den Lagern und der Verbannung zurückgekehrten Barinow, Schulewo und Glasunow versuchten, die Tätigkeit innerhalb ihrer Organisation wiederaufzunehmen. In den Omsker Betrieben und unter den Eisenbahnarbeitern wurden 42 Personen verhaftet. Die OGPU brachte ihre Anführer mit irgendwelchen kriminellen Delikten in Verbindung; sie wurden anschließend erschossen.
Die Gruppe der „Arbeiter-Opposition“ war die letzte reale Erscheinung des organisierten politischen Widerstandes gegenüber dem stalinistischen Regime unter sibirischen Bedingungen Aber aufgrund ihrer geringen Mitgliederzahl, dem geschlossenen, illegalen Charakter ihrer Aktivitäten und die ständige Verfolgung von Seiten der Behörden gestatten es ihr nicht, irgendwelche anderen gesellschaftlichen Gruppen um sich zu vereinen. So verließ sie, ebenso wie andere Organisationen, die politische Arena und hinterließ dabei praktisch keinerlei Spuren ihrer vorangegangenen Tätigkeiten.
Die Repressionsakte der Jahr 1937 und 1938 wurden von russischen und ausländischen Forschern mit Recht als Höhepunkt der stalinistischen Terrorpolitik angesehen. Allerdings läßt des Fehlen notwendigen Quellenmaterials, das in der Lage wäre, klar und unzweifelhaft auf die Fragen bezüglich der wahren Absichten des Regimes in dieser Zeit zu antworten, unterschiedliche Auslegungen in puncto Ziel und Sinn der Massen-Verhaftungskampanie und Hinrichtung von Staatsbürgern aufkommen. In einer derartigen Situation sind manche Quellen geneigt, die Ereignisse der Jahre 1937 und 1938 durch das Prisma des inneren Kampfes der WKP (B) zu betrachten, der auf die Vernichtung konkurrierender, regionaler, politischer Gruppen und Clans ausgerichtet war, andere vermuten, dass die Handlungen der Stalinisten noch viel weitgefaßtere Ziele verfolgten und eine wesentliche Komponente bei einer universellen Säuberung innerhalb der Gesellschaft waren.
Außer dem Hauptkonzept, das noch nicht vollständig aufgeklärt worden ist, bleibt die Frage nach der Gesamtzahl der Opfer. Die Erforschung des breiten Komplexes an Dokumenten der Partei- und Staatsorgane in Sibirien, aber auch der Dokumente aus den regionalen Einrichtungen des NKWD (heute FSB-Behörden) gestattet eine Unterteilung in zumindest vier Zyklen bei der Vernichtungsaktion. Anfangs wurde die Massen-Vernichtungskampanie durch einen „Sonderbeschluß des Zentralkomitees der WKP (B) über die Säuberung des Landes von japanisch-deutschen-trotzkistischen-bucharinschen Spionagegruppen“ festgelegt, der im Mai 1937 bei den örtlichen Behörden eintraf. Die erste Phase dieser Kampanie bestand in der Verhaftung zweier besonderer Gruppierungen – den „Sozialrevolutionären“ und der „weißgardistisch-monarchistischen“ Gruppierung (AKR = Allgemeiner Kämpferbund Rußlands). Gemessen an der Anzahl der Opfer ist die „AKR-Sache“ eine der schlimmsten (allein in der Region Nowosibirsk wurden 1937 in diesem Verfahren 20731 Personen verhaftet).
Ab Juli 1937, d. h. mit Erscheinen der Direktive des Zentralkomitees der WKP (B) „Über antisowjetische Elemente“ und die Verfolgung dieser Elemente durch die Organisation sogenannter „Trojkas“ in den Gebieten, Regionen und Republikzentren, begann die zweite Phasein der Entwicklung des Terrors – planmäßige Verhaftungen und Erschießungen nach zuvor festgelegten „Limits“.
Die dritte Welle der Repressionen folgte ab September 1937, nach dem Erhalt spezieller NKWD-Sonderbefehle, welche die Durchführung „linearer Operationen“ verlangten. Unter der Bezeichnung „Linie“ verstand man die Vertreter verschiedener nationaler Minderheiten – Polen, Letten, Esten, Chinesen, Koreaner, Japaner, Deutsche und andere. In der Nowosibirsker NKWD-Behörde gingen nicht weniger als ein Dutzend chiffrierter Telegramme ein – mit Befehlen zur Verhaftung aus Gründen der Nationalitätszugehörigkeit.
Der vierte Zyklus der Massen-Operationen des NKWD fand ab dem frühen Frühjahr des Jahres 1938 auf Grundlage neu festgelegter „Limits“ statt, die vom Politbüro des Zentralkomitees der WKP (B) am 31. Januar 1938 bestätigt und genehmigt worden waren. Bei den Personen-Kategorien, die nun der Verhaftung und Erschießung ausgesetzt waren, handelte es sich in dem betreffenden Zeitraum praktisch um die gleichen, wie in den vorangegangenen Operationen: „Nationale“, „Rechte“, „Kulaken“, „sozial Fremde“.
Allerdings erhöhte sich die Zahl der „Limit“-Aufgaben im Vergleich zum Vorjahr um ein Vielfaches. Dieser Repressionszyklus dauerte in verschiedenen Aktivitätsstufen bis zum Herbst 1938.
Die detaillierte Betrachtung der Besonderheiten jeder Terrorphase am Ende der 1930er Jahre zeigt, dass ein Großteil der gehobenen Schicht der regionalen Elite (Sekretäre der Gebietskomitees, regionalen Parteikomitees, Vorsitzende der Gebiets- und Regionexekutiv-Komitees, Mitglieder der Büros der Gebiets- und Regionskomitees dr Partei, Leiter großer Unternehmen und Organisationen) während der zweiten und dritten Welle ausgerottet wurde, während die Chefs auf niedrigerer (Beziks-) Ebene hauptsächlich im vierten Repressionszyklus Opfer der Säuberung wurden.
Die Tatsache, dass während der Terrorherrschaft ein beträchtlicher Teil der sowjetischen Führungsschicht und Parteikader ihrer Ämter enthoben und vernichtet wurden, gibt Anlaß zu der Vermutung, dass die Erneuerung des Führungspersonals im Lande eines der Hauptziele der Repressionspolitik in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre war. Aber aufgrund der Ergebnisse und des Charakters der durchgeführten Kampanie kann man ebenso ausschließen, dass sie das Ziel verfolgte, eine bestimmte soziale Gleichartigkeit der Gesellschaft und eine politische Einigkeit zu erreichen, die für das Regime unter den Bedingungen des herannahenden Krieges unabdingbar waren. Die Vernichtung oder Isolierung einzelner Kategorien von Bürgern mittels „Verteilung“ oder „Aufteilung“ bezeugt ein derartiges Bestreben am allereutlichsten. Wenn man davon ausgeht, dass diese Kategorien als ernst zu nehmende „innere Gegner“ (die sogenannte „fünfte Kolonne“) angsehen wurden, die in der Lage waren, der Regierung in einem spannungsgeladenen Moment erhebliche Schwierigkeiten zu bereiten, dann werden die extremistischen politischen Handlungen der stalinistischen Führung im Zeitraum 1937/1938 um einiges klarer.
Noch eine Frage, die der Klärung bedarf, ist die Frage, ob die Terrorkampanie mit der Verabschiedung der neuen Sowjetischen Verfassung und den auf ihrer Grundlage durchzuführenden ersten „demokratischen“ Wahlen in den Obersten Sowjet der UdSSR im Zusammenhang standen.
Hier muß man allerdings zugeben, dass sich, aufgrund des Fehlens notwendiger Quellenangaben, ein komplettes Schema des stalinistischen Politikplans für das Jahr 1937 nicht genau rekonstrueieren läßt. Keiner der Geschichtsforscher hat unmittelbare Zeugnisse oder Beweise angeführt, welche das Vorhandensein eines Zusammenhangs zwischen der verabschiedeten Verfassung, den bevorstehenden Wahlen under der Organisation des Terrors hätten beweisen oder widerlegen können. Aber auch wenn bislang keine Normativ-Dokumente der Zentraleorgane der Partei oder des NKWD entdeckt wurden, so geben doch die regionalen Materialien einen Hinweis auf die Existenz einer solchen Verbindung. Diese Materialien bestätigen: unter den NKWD-Mitarbeitern wurde die vorzubereitende Massenverhaftungsaktion eben doch als Teil einer den Wahlen vorausgehenden Kampanie verstanden. Über unterrichtete Personen (hauptsächlich aus den Organen des NKWD) verbreiteten sich Informationen ähnlichen Charakters in ganz bestimmten Kreisen und wurden dann zum gesellschaftlichen Eigentum.
Als Beispiel für ein solches Verständnis dient insbesondere ein Fall, der den Zusammenbruch der Karriere des Leiters der Kolybansker NKWD-Bezirksabteilung – L.A. Miroschnik – zur Folge hatte. Im Juni 1937 hatte Miroschnik seinem Bruder mitgeteilt, dass es „im Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen in den Obersten Sowjet der UdSSR innerhalb des NKWD eine Direktive gäbe, nach der alle Kulaken und anderen konterrevolutionären Elemente aus dem Verkehr zu ziehen sind“. Infolgedessen wurde Miroschnik als „Trotzkist“ aus der Partei ausgeschlossen und anschließend verhaftet.
Insgesamt gesehen spielte die stalinistische Repressionspolitik als wichtigstes Mittel der Einflußnahme des Regimes auf die Gesellschaft eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung sozialer Veränderungen im Lande. Es ist ganz offensichtlich, dass, wenn die Aktivitäten der Stalinisten während der gesamten Umgestaltungsperiode der sowjetischen Gesellschaft nicht durch repressive Maßnahmen von ganz besonderem Charakter und in einem außergewöhnlichen Umfang gefestigt worden wären, die Entwicklung des Landes einen vollkommen anderen Weg genommen hätte.
Menschenrechte in Rußland: Vergangenheit und Zukunft.
Sammlung von Vorträgen und Materialien der wissenschaftlich-praktischen
Konferenz.
Perm, 21.-23. Juni 1999.
Verlags-polygraphischer Komplex „Swesda“ (Sterne; Anm. d. Übers.)