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Momente der Geschichte . Materialsammlung zum Thema „Politische Repressionen in der UdSSR“ (1989-2009)

Vorwort

Sehr geehrte Leser! Ihre Aufmerksamkeit gilt dem nächsten Sammelwerk von Museen der Region Krasnojarsk zum Studium der stalinistischen Repressionen. Die Initiatoren der vorliegenden Ausgabe haben sich das Ziel gesetzt die zwanzigjährige Erfahrung der Museumsgesellschaft zusammenzufassen, in dem sie die interessantesten Materialien und Projekte aus dieser Zeit vorstellt. Dank der organisatorischen Aktivitäten des Krasnojarsker Museumskomplexes für Kultur und Geschichte, wurde die mit dem Studium der Geschichte er Repressionen verbundene Arbeit in den Museen zu einem beständigen Phänomen, und das Thema wurde in einem gewissen Maße in die Forschungs- und Museumsarbeit in den verschiedenen Ecken und Winkeln der Region zu einem fest integrierten Bestandteil.

Wir sind der Meinung, dass die Zeit gekommen ist, einige Ergebnisse der Tätigkeiten im Rahmen der Ende der 1980er Jahre eingeschlagenen Forschungsrichtung anzuführen. Die Artikel im ersten Teil des Sammelwerks geben eine Vorstellung über die gewählte Methodologie und Methodik der Arbeit zum Thema Repressionen (W.N. Bondarewa, I.S. Lysenko). Die Autoren empfehlen neue Varianten des Zusammenwirkens von Museumsmitarbeitern und Historikern am Beispiel der Permer Sommerschule (M.B. Gnedowskij), akzentuieren die Aufmerksamkeit auf ein zeitgemäßes Herangehen an Museumsprojektierungen (W.G. Marjasow).

Auf ihren Gebieten führen die Museumsmitarbeiter eine umfangreiche Arbeit beim Sammeln primärer Materialien durch, indem sie Zeugenaussagen von unschätzbarem Wert von Menschen aufzeichnen, die entweder unter den Repressionen selbst oder deren Verwandten unter den Zwangsmaßnahmen gelitten haben. Und wenngleich ein Teil der Forscher ganz konkrete Schwierigkeiten bei der wissenschaftlichen Interpretation und Bereitstellung der Informationen erfährt, halten wir dennoch jede Publikation für nützlich und wichtig, weil sie dem Leser eine Vorstellung von dem zu erforschenden Thema vermittelt. Die Texte der Artikel zeichnen sich durch Emotionalität und Bildhaftigkeit aus, was einmal mehr diebTatsache unterstreicht, dass das Thema die Autoren nicht gleichgültig läßt. Gleichzeitig möchten wir anmerken, dass wir nicht immer mit den Bewertungen in den Autorenartikeln einverstanden sind, welche mitunter den Eindruck einer gewissen Voreingenommenheit erwecken. Die interessantesten regionalen Materialien konzentrieren sich im zweiten Abschnitt des Sammelwerks.

Es freut uns, dass es auf dem Gebiet der Forschung immer mehr Mitarbeiter auch aus anderen Regionen und Ländern gibt. Im Sammelband sind Artikel von Autoren aus Moskau, Perm, Tomsk und Krakau (Polen) abgedruckt. Wir hoffen, dass sich der zukünftige Raum unserer gemeinsamen Tätigkeiten weiter vergrößert.

Im dritten Teil des Sammelwerks werden Artikel über Projekteaktivitäten der Museen bei der Verwirklichung des Themas „politische Repressionen“ vorgestellt. Die Autoren tauschen ihre Erfahrungen bei der Realisierung von Projekten zur Aufklärung und Herausgabe von Schriftwerken aus. Hinter jedem von ihnen stehen ein kolossaler Arbeitsaufwand und mehrjährige, mühsame Vorbereitungsarbeiten seitens der Museumsmitarbeiter. Zudem ist es ganz offensichtlich, dass Projektarbeit unter heutigen Bedingungen die wichtigste Form darstellt, museale Themen ins Leben hineinzutragen.

Im Anhang haben wir Materialien eingefügt, die für die weitere Erforschung dieses Themes von Nutzen sein könnten, insbesondere eine Karte der historischen Gedenkstätten für die Opfer politischer Repressionen in der Stadt Krasnojarsk, die uns freundlicherweise von Aleksej Babij, dem Vorsitzenden der Gesellschaft „Memorial“, zur Verfügung gestellt wurde.

Bei den Vorbereitungen des Materials für dieses Sammelwerk, haben wir uns ganz bewußt von einer Politisierung der Repressionen distanziert, weil wir der Meinung sind, dass ihre „politische Interpretation“, ebenso wie „emotionale Ergüsse“ die Meßlatte der Forschung zu niedrig legen. Wir gestehen ein, dass die Suche nach der Wahrheit an diesem unterschiedlich zu interpretierenden Thema eine undankbare Sache ist, aber gleichzeitig ist sie für uns und unsere Nachfahren von großer Wichtigkeit.

Hauptredakteur J.L. Sberowskaja

 


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