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Momente der Geschichte. Gesammelte Materialien zum Thema „Politische Repressionen in der UdSSR“ (1989-2009)

N.I. Schdanowa, G.A. Pricholowa. Die Entstehungsgeschichte des Projekts und die Aktion „Erinnerung des Herzens“

Seit nunmehr neun Jahren, angefangen mit dem Jahr 2000, verbindet die Museumsaktion „Erinnerung des Herzens“ am Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen die Herzen der Menschen.

Viele der Teilnehmer an dieser Aktion sind ehemalige Häftlinge der GULAG-Sonderlager, Angehörige von Repressierten, Mitglieder öffentlicher Organisationen, Mitarbeiter der regionalen Museen und staatlichen Archive der Region Krasnojarsk, Hochschullehrer und Studenten sowie andere Vertreter ganz unterschiedlicher Gesellschaftsschichten.

Jedes Jahr fährt ein Kutter der Jenisejer Flußschifffahrsbetriebe vom Museumskomplex für Kultur und Geschichte in Krasnojarsk auf den Fluß hinaus, und brennende Gedenkkerzen und Kränze werden dann von Bord auf das Wasser des Jenisej herabgelassen.

Jedes Jahr wird an diesem Tag, dem 30. Oktober, eine historische Ausstellung eröffnet, welche von Menschen erzählt, die in den „Mahlwerken“ der politischen Repressionen der Sowjetzeit zu leiden hatten. Ein Konzert sowie das Herablassen der Gedenkkerzen und Kränze auf das Wasser des Jenisej beenden diesen Tag. Der 30. Oktober wurde zum staatlichen Tag des Gedenkens.

Die mühselige, viel Anstrengung und Geduld erfordernde Arbeit zur Wiederherstellung der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen begann bereits Ende der 1980er Jahre durch die Krasnojarsker Filiale der internationalen Aufklärungsgesellschaft „Memorial“. Ohne jegliche Unterstützung von Seiten des Staates leistete die Gesellschaft, und vor allem ihr Vorsitzender Wladimir Georgiewitsch Sirotinin, Aufklärungsarbeit, indem er von
Ereignissen, Fakten und Menschen berichtete.

W.G. Sirotinin war der Organisator und Teilnehmer zahlreicher Expeditionen in den Norden und den Fernen Osten zu Orten ehemaliger GULAG-Lager und verbrachte viel Zeit in verschiedenen Archiven. Die von den Forschungsreisen mitgebrachten Gegenstände, die dokumentarisch festgehaltenen Berichte der Menschen wurden zum Konzept für die Ausstellungen.

Bereits 2001 gesellten sich als Teilnehmer an dem Projekt „Erinnerung des Herzens“ regionale Museen, gesellschaftliche Organisationen und ganz gewöhnliche Menschen aus den einzelnen Bezirken der Region hinzu. Sie realisierten als solidarische Gemeinschaft die Aktion des Herablassens brennender Kerzen und Kränze auf die Flüsse in der ganzen Region und wahrten somit das Andenken an die Verstorbenen und die tragischen Ereignisse jener Jahre.

Heute hat die Idee des Projekts „Erinnerung des Herzens“ viele Regionen miteinander vereint und seinen ursprünglichen Zweck ausgeweitet; sie hat einen neuen Namen erhalten - „Momente der Geschichte“ – und kam zustande durch die Bemühungen und Anstrengungen von Mitarbeitern der wissenchaftlichen Forschungsabteilung unter der Leitung von W.N. Bondarewa in Form von wissenschaftlichen Seminaren , Meister-Klassen für Museumsprojektierung auf Grundlage des Themas „Politische Repressionen in der UdSSR“, Museumslesungen und Diskussionen am runden Tisch. Unverändert finden am 30. Oktober feierliche Eröffnungen von Ausstellungen, das Niederlegen von frischen Blumen und Trauerkränzen am Gedenkstein und die Aktion des Herablassens brennender Kerzen auf den Jenisej statt.


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