26, August 1941
Zur Frage der bedingungslosen Evakuierung der deutschen und finnischen Bevölkerung aus den Vorort-Bezirken der Stadt Leningrad.
Auf Grundlage des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 22.06.1941 „Über die Kriegslage“, Unterpunkt „3“ – ordnet der Militärrat der Nordfront an:
1. Die bedingungslose Evakuierung der finnischen und deutschen Bevölkerung aus den Oranienbaumer, Krasnoselsker, Sluzker, Krasnogwardeisker, Tosnensker, Mginsker, Wsewolschsker und Pargolowsker Bezirken durchzuführen.
Als Bestimmungsorte für die zu evakuierende Bevölkerung sind festzusetzen – ASSR Komi und Kotlas im Gebiet Archangelsk.
Die Evakuierung hat im Zeitraum zwischen dem 27. August und dem 7. September 1941 zu erfolgen.
2. Die Art und Weise der Durchführung der bedingungslose Evakuierung gemäß Anlage zu bestätigen.
3. Die Verantwortung für die Durchführung der bedingungslosen Evakuierung in den einzelnen Bezirken in den Zuständigkeitsbereich der erste Sekretäre der Bezirkskomitees der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken) und Vertreter der Bezirksexekutiv-Komitees zu legen.
4. Den Leiter der Nordwestlichen Verwaltung für Flussschiffahrt, Genosse Logatschew, zu verpflichten, beginnend mit dem 27. August und bis zum 7. September einschließlich, an den Einschiffungsorten jeweils 20 Lastkähne pro vierundzwanzig Stunden zur Verschickung der Bevölkerung, gemäß Anweisung des Gebietsexekutiv-Komitees, bereitzustellen.
5. Den Leiter der Oktober-Eisenbahn „Oktober-Eisenbahn“ (eisenbahnbetrieblich selbstständige Filiale der Russischen Staatsbahnen mit einem über 10.000 km langen Streckennetz im Nordwesten des europäischen Teils Russlands. Die Oktober-Eisenbahn, die ihre jetzige Bezeichnung im Jahre 1923 in Andenken an die Oktoberrevolution von 1917 erhielt, betreibt mit dem Streckenabschnitt von Sankt-Petersburg nach Pawlowsk sowie mit der Schnellfahrstrecke Moskau - Sankt-Petersburg die ältesten Bahnverbindungen auf russischem Territorium. Das Einzugsgebiet des Streckennetzes der Filiale reicht von Moskau bis in die Gebiete von Murmansk hinter dem nördlichen Polarkreis; Anm. d. Übers.), Genosse Kolpakow und den Chef der Kirower Eisenbahnlinie, Genosse Garzujew, zu verpflichten, 4 „Wertuschki“ (Güterzüge mit einer permanenten Strecke zwischen zwei Punkten; Anm. d. Übers.) von der Bahnstation Mag bis zum Bahnhof Pogra im Podporoschsker Bezirk zu organisieren, und zwar beginnend vom 27. August 1941.
6. Den NKWD-Leiter des Leningrader Gebiets, Genosse Kubatkin, und den Leiter der Wachen im militärischen Hinterland der Nord-Front, General-Leutnant Stepanow, zu verpflichten, verantwortliche Personen sowie die notwendige Anzahl Soldaten zu entsenden, um die Ordnung in den Bezirken und Orten sicherzustellen, in welche die zu evakuierende Bevölkerung verschickt werden soll.
Unterz.
Der Kommandeur der
Leningrader Front
Mitglied des Militärrats
der Leningrader Front