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Information der 2. Verwaltungsstelle des GULAG über die Verschickung von Häftlingen zur Zwangsarbeit in spezielle Lageraußenstellen

27. Februar 1951. Streng geheim.

N° 9/2/8 geheim

Auf Anordnung des MWD der UdSSR N° 67 vom 19. Januar 1951 wurde die Konzentration von zu Zwangsarbeit Verurteilten „in speziellen Lagern für Zwangsarbeiter“ in Betracht gezogen.

In Ausführung dieser Anordnung wurden im Februar diesen Jahres die unten aufgeführten Häftlingsverlegungen zwecks Zwangsarbeit durchgeführt:

a) aus dem Karlag ins Workutlag – 208 für körperliche Arbeiten taugliche Personen;

b) aus dem Siblag ins Workutlag – 493 für körperliche Arbeiten taugliche Personen;

c) aus dem Arbeits- und Erziehungslager der Bauverwaltung N° 501 ins Workutlag – 1336 Invaliden;

d) aus dem Arbeits- und Erziehungslager der Bauverwaltung N° 601 ins Siblag – 837  Invaliden.

Insgesamt wurden im Februar 2874 Häftlinge verlegt.

In Zukunft werden auf diese Weise zu Zwangsarbeit verurteilte Personen in speziellen Lageraußenstellen für Zwangsarbeiter inhaftiert: im Workutlag, Norillag, Siblag, Angarlag, Sewwostolag und den Sonderlagern – Dubrawnij, Stepnij, Pestschanij, Psernij. Beregowy, Retschnij, Gornij, Lugowij sowie in der Podnyschsker Lagerabteilung für Zwangsarbeiter der UITLK Verwaltung der Erziehungs- und Arbeitslager- und kolonien) bei der MWD-Verwaltung des Molotowsker Gebiets und om Belosersker Sonderlagerpunkt der UMWD der Wologodsker Region.

Künftig werden Verurteilte zwecksVerbüßung ihrer Haftstrafe zur Zwangsarbeit in folgender Weise verlegt:

a) besonders gefährliche Staatsverbrecher, unabhängig von ihrer körperlichen Verfassung – in  Sonderlager;

b) Verurteilte, die nicht der Verschickung in Sonderlager unterliegen und für körperliche Arbeiten tauglich sind – ins Workutlag, Norillag und Sewwostlag, Invaliden – ins Angarlag sowie die Podnyschsker Lagerabteilung für Zwangsarbeiter bei der UITLK der UMWD imMolotowsker Gebiet.

Stellvertretender Leiter der 2. Verwaltungsstelle des GULAG beim MWD der UdSSR

Oberst Nikulotschkin

Staatsarchiv der Russischen Föderation. Fond R-9414. Verz. 1. Akte 112. Blatt 97. Original.

Veröffentlicht in

DIE GESCHICHTE VON STALINS GULAG. Ende der 1920-er Jahre bis zur ersten Hälfte der 1950-er Jahre
Band 4
"Die Bevölkerung des Gulag: Häftlingszahl und Haftbedingungen"
Verantwortliche Redakteure D. B. Besborodow, W. M. Chrustalew
Verfasser I. W. Besborodow (verantw. Verfasser), W. М. Chrustalew
Moskau, ROSSPEN, 2004


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