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Über die Aufhebung der Beschränkungen bezüglich des Rechtsstatus von in Sonderansiedlung befindlichen Deutschen und ihrer Familienmitglieder

Anordnung der Leitung des Krasnojarsker Gebietskomitees der KPdSU

28. Dezember 1955

Das Zentralkomitee der KPdSU hat festgestellt, daß für die derzeit existierenden Beschränkungen bezüglich der rechtlichen Lage der in verschiedene Distrikte des Landes verbannten deutschen Sonderansiedler und ihrer Familienmitglieder in Zukunft keinerlei Notwendigkeit mehr besteht.

Deutschen und ihre Familienmitglieder, die während des Großen Vaterländischen Krieges in Sonderansiedlungen verbannt wurden, sowie deutsche Staatsbürger der UdSSR, die nach der Repatriierung zur Sonderansiedlung zwangsverschickt wurden, sind aus der Sonderansiedlung abzumelden und aus der administrativen Aufsicht durch die MWD-Organe zu entlassen.

Das Zentralkomitee hat festgelegt, daß die bezüglich der deutschen Sonderansiedler aufzuhebenden Beschränkungen keine Rückgabe des bei der Ausweisung konfiszierten Besitzes zur Folge haben wird, und daß sie nicht das Recht besitzen, an die Orte zurückzukehren, von denen sie seinerzeit vertrieben wurden.

Die Leitung des Gebietskomitees der KPdSU ordnet an:

1. das Gebietskomitee von Chakassien, die Bezirkskomitees, die Stadtkomitees und das Gebietskomitee der Partei in Übereinstimmung mit der Verordnung des Zentralkomitees vom 8. Dezember 1955 „Über die Aufhebung der Beschränkungen bezüglich des Rechtsstatus von in Sonderansiedlung befindlichen Deutschen und ihrer Familienmitglieder“ zu verpflichten, die erforderlichen Maßnahmen zum künftigen ständigen Verbleib der Deutschen an ihren derzeitigen Wohnorten einzuleiten und durchzuführen:

a) unter den Deutschen eine umfassende Aufklärungsarbeit über die Bedeutung und das richtige Verständnis für den Beschluß des Zentralkomitees und den Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjet der UdSSR „Über die Aufhebung der Beschränkungen bezüglich des Rechtsstatus von in Sonderansiedlung befindlichen Deutschen und ihrer Familienmitglieder“ zu leisten;

b) die besondere Aufmerksamkeit der Partei-, Räte- und Wirtschaftsführer auf die Notwendigkeit der Schaffung normaler Alltagsbedingungen zu lenken und daran zu denken, daß dies eine der wesentlichen Maßnahmen zur Daueransiedlung der Deutschen an ihren derzeitigen Wohnorten darstellt.

2. die Aufmerksamkeit des Gebietskomitees von Chakassien, der Bezirkskomitees, der Stadtkomitees und des Gebietskomitees der Partei auf die unzureichende Erfüllung des Beschlusses des Zentralkomitees der KPdSU „Über Maßnahmen zur Verstärkung der massenpolitischen Arbeit unter den Sonderansiedlern“ zu lenken. Die Leitung des Gebietskomitees der KPdSU fordert, daß jetzt, im Zusammenhang mit der Aufhebung der Beschränkungen im Rechtsstatus der Deutschen und ihrer Familienmitglieder der politischen Arbeit unter den Sonderansiedlern höchste Bedeutung beigemessen wird.

Zentrum für die Verwahrung und das Studium
von Dokumenten der neuzeitlichen Geschickte
der Region Krasnojarsk, Sammlg. 26, Verz. 27,
Akte 27, Blatt-Nrn. 308, 309.

Urtext in Maschinenschrift.
„Die Region Krasnojarsk in der Geschichte des Vaterlandes“.
Lesebuch für Schüler der oberen Mittelschulklassen.
Buch 4. 1954-1985.
Krasnojarsker Buchverlag, 2001.


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