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Konstantin Georgiewitsch Schulmeister. Autobiographie, Dokumente

Ich stamme aus einer Bauernfamilie des Dorfes Kamenka, Krasnoarmeijsker Bezirk, Gebiet Saratow, wo ich am 30. April 1895 geboren wurde. Ich bin Deutscher (ich lese und spreche Deutsch).

In meinem Dorf habe ich die Grundschule besucht. 1912 beendete ich die Realschule in der Stadt Kamyschin, Gebiet Stalingrad. Von 1912 bis 1913 war ich Lehrer an der Grundschule in meinem Dorf Kamenka. Von 1913 bis 1918 studierte ich an der Moskauer Landwirtschaftsakademie. In der Folgezeit musste ich aufgrund fehlender materieller Mittel das Studium an der Akademie gleichzeitig mit Arbeit verbinden, um Geld zu verdienen.

1914 und 1915 war ich während der saisonalen Feldarbeiten als Nivellierer in der Ersten und Zweiten Erschließungsgruppe an der Unter-Wolga tätig, im Sommer 1916 war ich Agrotechniker an der ehemaligen Engelhardtowsker landwirtschaftlichen Versuchsstation im Gebiet Smolensk. Ab dem 1. Januar 1917 bis zum Ende des Studiums im Jahre 1918 hatte ich den Posten eines Laboranten der Selektionsstation an der Moskauer Landwirtschaftsakademie inne.

Von 1918 bis 1931 leitete ich die Kamyschinsker landwirtschaftliche Versuchsstation. Hauptinhalt meiner 13-jährigen Arbeit in der Versuchsstation war die Erarbeitung agrotechnischer Verfahren zum Anbau von Mais, Kartoffeln und Melonen-Kulturen sowie zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit in den extrem trockenen Bezirken der Unteren Wolga.

Insbesondere stellte sich in der Versuchsstation zum ersten Mal die Frage nach der Effektivität organischer Düngemittel bei der Erhöhung der Fruchtbarkeit der kastanienbraunen und hellbraunen Böden in den Trockengebieten.

Eine Übersicht der Resultate dieser Arbeiten wurde 1936 vom Stalingrader Gebietsverlag veröffentlicht – „Ergebnisse der Arbeiten der Kamyschinsker landwirtschaftlichen Versuchsstation im Bereich der Agrotechnik in den Jahren 1924-1933“. Die Schlussfolgerungen der Kamyschinsker landwirtschaftlichen Versuchsstation, insbesondere zum Maisanbau, fanden ihre praktische Anwendung in der großflächigen Verbreitung dieser Kultur im Unter-Wolga-Gebiet in den nachfolgenden Jahren. In bekanntem Maße bezieht sich das auch auf die Anwendung agrotechnischer Düngemaßnahmen.

Vom 1. September 1931 bis 20. Juli 1938 leitete ich zunächst den Lehrstuhl der Abteilung Mechanisierung und Elektrifizierung der Landwirtschaft, danach den Lehrstuhl für allgemeinen Ackerbau in der agronomischen Abteilung am Saratower Landwirtschaftlichen Institut.

Nebenamtlich arbeitete ich von September 1931 bis Dezember 1935 am Allunionsinstitut für Getreidewirtschaft in der Stadt Saratow.

Meine Hauptaufgaben an diesem Institut bestanden hauptsächlich in der methodischen Leitung des Netzwerks von Versuchseinrichtungen im Süd-Osten.

Am Lehrstuhl für allgemeinen Ackerbau des Saratower Landwirtschaftlichen Instituts leitete ich die Vorbereitung der Aspiranten - die Thematik der wissenschaftlichen Forschungsarbeit, die ebenfalls im Studium von Fragen im Zusammenhang mit der Erhöhung der Fruchtbarkeit kastanienbrauner Böden durch Anwendung agrotechnischer Düngemaßnahmen und Vertiefung der pflügbaren Bodenschicht bestand.

Vom 1. September 1936 bis 20. Januar 1938 hatte ich nebenberuflich den Posten des stellvertretenden Direktors im Wissenschafts- und Lehrbereich des Saratower Landwirtschaftsinstituts inne, allerdings gab ich die Vorbereitung auf die Aspirantur auf eigenen Wunsch auf.

Im Januar 1935 erhielt ich von der Höchsten Attestationskommission beim Komitee für Hochschul-Angelegenheiten die Bestätigung für den wissenschaftlichen Titels eines Professors am Lehrstuhl für „Ackerbau und Pflanzenzucht“.

Von 1933 bis 1937 war ich Mitglied der Getreide-Sektion der Sowjetischen Akademie für Landwirtschaftliche Wissenschaften, von 1936 bis 1937 Mitglied der Experten-Kommission der Allrussischen Attestationskommission für die Verleihung von wissenschaftlichen Titeln und Lehrgraden im Bereich Agrochemie, Bodenkunde und Ackerbau.

Vom 20. Juli 1938 bis 11. September 1948 war ich ungesetzlichen Repressionen ausgesetzt und verbüßte meine unverdiente Strafe im Nordöstlichen Lager an der Kolyma, wo ich, mit Ausnahme der ersten beiden Jahre, zu agronomischen Arbeiten herangezogen wurde.

Von 1941 bis 1945 führte ich Arbeiten am landwirtschaftlichen Versuchspunkt in der Schweinesowchose, bei Kilometer 23 der Zentralen Staatstrasse, durch. Von 1945 bis 1956 befand ich mich im Amt des Ober-Agronomen unter der „Postfach.-Anschrift“ N° AW 261/109.

Im Versuchsrevier und während meiner Zeit als Ober-Agronom befasste ich mich neben Produktionsaufgaben auch mit der Erarbeitung von Methoden zur Urbarmachung von Neuland und der Erhöhung der Ernteerträge bei Kartoffeln, Gemüse und Futter-Kulturen unter den Bedingungen des Hohen Nordens. Für die erreichten Ernteerträge in der von mir betreuten Wirtschaft wurde ich 1955 als Teilnehmer der All-Unions-Landwirtschaftsausstellung mit einer Medaille ausgezeichnet. Gleichzeitig wirkte ich an der Erarbeitung lokaler Agro-Regeln sowie der Durchführung kurzfristiger regionaler Kurse zur Vorbereitung von landwirtschaftlichen Personal mit Massen-Qualifikation mit: Ackerbau-Fachleute, „Gewächshaus“-Spezialisten und „Frühbeet-Zuchtexperten“.

1955, am 10. August, wurde ich auf Beschluss des Militär-Kollegiums des Obersten Sowjets der UdSSR rehabilitiert, und im März 1956 erhielt ich von der Höchsten Attestationskommission des Ministeriums für Höhere Bildung in der UdSSR den Professoren-Titel am Lehrstuhl für „Ackerbau und Pflanzenzucht“ zurück. In demselben Jahr wurde mir nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen eine lebenslange Pension als wissenschaftlicher Mitarbeiter zugesprochen.

Nach der Rehabilitierung bot mir die Magadaner Gebietsführung das Amt des Leiters der Abteilung Wissenschaft und Propaganda bei der Gebietsverwaltung für Landwirtschaft an – mit dem Ziel, die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse der Einrichtungen sowie die fortschrittlichen Versuche bei der Urbarmachung von Neuland und der Erhöhung der Ernteerträge im Hohen Norden auszuweiten. Diese Arbeit wurde im Wesentlichen von der Magadaner Gebietsverwaltung für Landwirtschaft erledigt, und später, nach der Entlassung aus der genannten Einrichtung, in Form einer Monographie dargestellt – „Die Pflanzenzucht des Hohen Nordens“, welche sich derzeit zum Druck im Magadaner Buchverlag befindet.

Vom Augenblick der Entlassung aus der Magadaner Gebietsverwaltung für Landwirtschaft am 20. August 1957 bis zum 24. Juli 1958 arbeitete ich nirgends und lebte mit meiner Familie mit den Rechten eines Pensionärs in der Stadt Koktschetaw in der Kasachischen SSR.

Mein Leben fügte sich auf eine Art und Weise zusammen, dass ich nicht zum Kriegsdienst herangezogen wurde. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs 1914-1918 machte ich mir den Aufschub als Student der höheren Semester zunutze. Während des Bürgerkriegs 1918-1920 nutzte ich meine Tätigkeit als verantwortlicher Spezialist der Landwirtschaft auf dem Posten des Direktors der landwirtschaftlichen Versuchsstation.

Meine Familie besteht aus vier Personen: ich, meine Frau und zwei Töchter.

Im September 1941 wurden laut Ukas der Regierung meine Frau und die jüngste Tochter sowie die Familie meines Vaters (mit Ausnahme der dritten Schwester) als Personen deutschen Ursprungs nach Kasachstan und Sibirien umgesiedelt. Mit Ukas vom Dezember 1955 wurde die über sie verhängte „Sonderansiedlung“ abgeschafft.

Meine ältere Tochter ist verdiente Schauspielerin am Minsker Theater des russischen Dramas, die jüngere – Lehrerin für Physik und Mathematik an der Oberschule in Koktschetaw und Studentin im 5. Kurs der mathematischen Fernlehrgangsabteilung des Staatlichen Tscheljabinsker Instituts. Ab dem Moment der Rückkehr aus dem Norden lebte ich zusammen mit meiner Ehefrau und der jüngsten Tochter in Koktschetaw. Ich habe drei Brüder und vier Schwestern, von denen ich der älteste bin. Auch meine Mutter lebt noch; der Vater starb 1943.

Ich musste als ältester Bruder in der Familie nach Beendigung der Landwirtschaftlichen Akademie im Jahre 1918 die Sorge um die Bildung all meiner Geschwister auf mich nehmen. Der zweite Bruder ist Agronom und Wirtschaftswissenschaftler im System des MWD im Gebiet Kirow, der dritte – Leiter des Lehrstuhls für Mechanisierung und Elektrifizierung der Landwirtschaft. Der vierte ist am Semipalatinsker Zoo-Veterinär-Institut und leitet die Lehrabteilung in der Schule für Mechanisierung der Landwirtschaft in Kolyban, Sibirien. Die beiden älteren Schwestern sind in Rente (eine war Zuschneiderin und lebt am Bergwerk Anschal, Semipalatinsker Gebiet, die andere arbeitete als Buchhalterin und lebt in Omsk), die dritte Schwester ist Agronomin und Wirtschaftsplanerin in der Kolchose „Komintern“ im Ukjarsker Bezirk, Gebiet Tambow, die vierte unterrichtete Biologie an einer Oberschule der Stadt Semipalatinsk. Die Mutter lebt bei der ältesten Schwester in Anschal. Von denen, die hier von mir aufgezählt sind, wurde keiner politisch verfolgt.

24. Juli 1958

Beurteilung
des Leiters der Abteilung Wissenschaft und Propaganda
für landwirtschaftliche Fachkunde der regionalen Magadaner Landwirtschaftsbehörde – A. Baranowa – über
Professor K.G. Schulmeister

Unter den schwierigen Bedingungen des Hohen Nordens hat er es im Laufe von zehn Jahren sachkundig verstanden, seine theoretischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen; daher hat er es mit Recht verdient, als einer der kompetentesten Agronomen der Region angesehen zu werden. Während seines Berufslebens hat er über Lektionen, Gespräche, die Herausgabe von Broschüren, Auftritte in der Presse und im Radio großartige Arbeit bei der Verbreitung landwirtschaftlicher Kenntnisse und der Weitergabe seiner persönlichen Erfahrungen an Spezialisten und andere Mitarbeiter auf dem Gebiet der Landwirtschaft geleistet.

Neben der Erledigung dienstlicher Verpflichtungen nahm er auch aktiv an der Öffentlichkeitsarbeit teil. Im alltäglichen Leben ist er ein bescheidener, moralisch standhafter Mann.

Der Vorsitzende des örtlichen Komitees
I. Areenko

Brief an den Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts Krasnojarsk:

Sehr verehrter Pjotr Petrowitsch!

Ihr Schreiben vom 8. Juli dieses Jahres habe ich erhalten, und ich bin zufrieden über ihre Information derartiger Bedingungen für meine bevorstehende Arbeit am Lehrstuhl für Ackerbau. Ich teile voll und ganz ihren Standpunkt darüber, dass ich bereits jetzt, ohne meine offizielle Ernennung für die Kandidatur in der Hauptverwaltung in Moskau abzuwarten, an die Arbeit gehen muss, um den Lehrstuhl rechtzeitig auf das neue Studienjahr vorbereiten zu können. Außerdem ist es für mich absolut notwendig, mich mit der landwirtschaftlichen Situation der Krasnojarsker Region bekannt zu machen, wofür ich mir vorrangig die Vegetationsperiode des laufenden Jahres zu Nutze machen muss. Ich denke dabei zuerst an die Krasnojarsk nahe gelegenen Areale.

Auf der anderen Seite habe ich mich bereits hinreichend erholt; deswegen nehme ich ihren Vorschlag gern an, in den nächsten Tagen ins Institut zu kommen.

Ich denke, ich werde am 22. Juli hier abfahren. Meinen Ankunftstag in Krasnojarsk werde ich Ihnen später ergänzend mitteilen – mit der Bitte, mir ein Zimmer im Hotel oder Wohnheim zu reservieren.

Es wäre gut, wenn Sie mir nach dem Lesen dieses Briefes eine telegrafische Vorladung für meinen neuen Arbeitsplatz schicken könnten, damit ich außer der Reihe und vor allem beim Umsteigen Fahrkarten erwerben kann. Es ist nämlich so, dass bei uns auf dem Neuland gerade eine große Verschiebung von Menschen beginnt, die auf Dienstreise gehen – da ist es mit Fahrkarten schwierig. Bis zur Einrichtung einer Wohnung werde ich in Krasnojarsk allein wohnen; später werde ich dann den Umzug meiner Familie organisieren. Einstweilen ist alles gut, ich drücke Ihnen kräftig die Hand.

Hochachtungsvoll
Ihr K. Schulmeister

Brief an P.P. Ipatow

Sehr geehrter Pjotr Petrowitsch!

Gestern habe ich per Einschreiben alle Dokumente zur Teilnahme an der in der Zeitung „Landwirtschaft“ vom 24. Mai diesen Jahres angekündigten Ausschreibung für den Posten des Leiters des Lehrstuhls für allgemeine Landwirtschaft an Ihr Institut gesendet.

Nachdem ich noch einmal nachgedacht und mich mit der Familie beraten habe, habe ich mich zu dieser Aktion entschieden, weil ich der Meinung bin, dass ich mich auch am Lehrstuhl für allgemeine Landwirtschaft auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forschungsarbeit mit den mich interessierenden Problemen der Pflanzenzucht beschäftigen kann.

Dabei habe ich auch den Umstand berücksichtigt, dass der derzeitige Amtsinhaber und Leiter des Lehrstuhls – Nikolaj Wasiljewitsch – mich freundlich gebeten hat, dieses Amt zu übernehmen, damit wir gemeinsam gute Arbeit leisten können. Das war für mich sehr erfreulich zu hören.

Eine derartige Entscheidung der Frage ist für mich annehmbarer, als Professor des Lehrstuhls für Pflanzenzucht zu sein. In diesem Fall hätte man am Lehrstuhl für mich eine ungewöhnliche Subordination schaffen müssen, in der nicht immer volles gegenseitiges Verständnis mit den Leitern des Lehrstuhls gegeben gewesen wäre, und die letztendlich der eigentlichen Sache hätte schaden können.

Falls ich bei Ihnen das Auswahlverfahren durchlaufe und auf den genannten Posten gewählt werden sollte, dann hätte ich an Sie, Pjotr Petrowitsch, eine Bitte und würde gleichzeitig folgenden Vorschlag machen:

- bitte benachrichtigen Sie mich vorab telegrafisch über die Entscheidung des Wissenschaftlichen Rates zu meiner Kandidatur.

- bitte legen Sie meine Kandidatur für das Amt des Leiters des Lehrstuhls für allgemeinen Ackerbau zur Bestätigung der Hauptverwaltung der Landwirtschaftlichen Universität vor, da ich neu in dieses System eintrete (es existiert folgende Regelung: wenn ich bereits an einer anderen Universität in einem Arbeitsverhältnis stehe, so könnten Sie als Direktor, mich aufgrund Ihrer Anordnung ohne Bestätigung Moskaus hereinholen); nach erfolgter Bestätigung kann ich auf Anordnung der Hauptverwaltung jederzeit zu Ihnen kommen; sofern es im Interesse der Sache erforderlich ist, dass ich meine Arbeit schon früher aufnehme, wäre ich bereit d8ies zu tun, allerdings dann schon mit dem Einverständnis der Hauptverwaltung, mit der Sie dies bitte vorher telefonisch absprechen müssen; sollten Sie mich tatsächlich positiv bezüglich meiner Arbeitseinstellung benachrichtigen, bitte ich Sie inständig, mich auch offen über die realen Möglichkeiten der Wohnungsbeschaffung bei Ihnen zu informieren; aufgrund meiner Lebenserfahrung bitte ich Sie, diese Frage individuell mit den entsprechenden Mitarbeitern der Region abzusprechen, denn häufig ändern sich die anfänglichen Versprechungen zur Zuteilung einer Wohnung, werden widerrufen oder ähnliches; ich möchte sehr gern, dass zwischen uns in diesem Pu8nkt vollständige Klarheit herrscht: wenn Sie, wie man mir sagte, in Urlaub gehen, teilen Sie mit bitte mit, an wen ich mich stattdessen wenden kann, um diverse weitere Fragen zu entschieden; auf jeden Fall werde ich beharrlich darauf bestehen, dass Sie meine wichtigsten Fragen - meine offizielle Einstellung und die Wohnungsfrage – noch vor Ihrem Urlaubsantritt klären. Das ist einstweilen von meiner Seite alles.

Hochachtungsvoll Ihr
K.G. Schulmeister
19. Juni 1958
Koktschetaw

Er war vom 28. bis 30. April in Soljanka, am Krasnojarsker wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Landwirtschaft – zusammen mit A.D. Beketow – wegen wissenschaftlicher Tätigkeiten auf Dienstreise, und bei Beketow vom 28. April bis zum 25. August.

Er befand sich vom 26. bis 27. Mai 1959 auf der 1. Sitzung der Wissenschaftlich-Technischen Gesellschaft der Land- und Forstwirtschaft in der Stadt Kiew, (vom 18. Mai bis 5. Juni) aufgrund der Anordnung N° 339-385 vom 28. April 1959 des Ministers für Landwirtschaft der RSFSR – S.W. Kowaltschenko.

Gesuch an P.P. Ipatow

Die erhebliche Verschlechterung des Gesundheitszustands von Ehefrau und Enkel, die bei de an einer Herz-Rheuma-Erkrankung leiden, zwingt mich, wie ich Ihnen bereits früher berichtet habe, Maßnahmen für einen Ortswechsel, in eine Gegend zu ergreifen, die über günstigere klimatische Verhältnisse verfügt.

Gegenwärtig kann ich Ihnen darlegen, dass mir, nach Absprache mit der Direktion des Stalingrader Landwirtschaftsinstituts, das Amt des Professors am Lehrstuhl für allgemeinen Ackerbau am genannten Institut angeboten wurde.

Imn diesem Zusammenhang wende ich mich mit der Bitte an Sie, mir ab dem 1. August meinen nächsten Urlaub zu bewilligen, und zwar mit anschließender Kündigung von meinem derzeitigen Posten als Leiter des Lehrstuhls für allgemeinen Ackerbau. – K.G. Schulmeister, 16. Juli 1960.

Aus dem Arbeitsbuch:

01.09.1912 – 01.09.1913 – Volksschullehrer in der Ortschaft Kamenka, Krasnoarmejsker Bezirk, Gebiet Saratow
01.09.1913 – 04.07.1918 – Student der landwirtschaftlichen Akademie in Moskau
12.07.1918 – 01.09.1931 – Direktor der Kamyschinsker Versuchsstation
01.09.1931 – 01.02.1935 – Leiter des Lehrstuhls für Agrotechnik in der Abteilung Mechanisierung und Elektrifizierung der Landwirtschaft am Saratower Landwirtschaftsinstitut
20.09.1931 – 01.01.1936 – nebenberuflich Senior-Spezialist am Allrussischen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Getreidewirtschaft.
01.02.1935 – 20.07.1936 – Leiter am Lehrstuhl für Ackerbau am Saratower Landwirtschaftsinstitut
01.09.1936 – 20.01.1938 – nebenberuflich als stellvertretender Direktor des Lehr- und Wissenschaftsbereichs an Saratower Landwirtschaftlichen Institut.
20.07.1938 – 11.09.1948 – Opfer politischer Verfolgungen
11.09.1948 – 18.07.1956 – Senior-Agronom der Hilfswirtschaft, Postfach N° AW 261/109 in der Stadt Magadan
18.07.1956 – 20.08.1957 – Leiter der Abteilung Wissenschaft und Propaganda der Magadaner Gebietslandwirtschaftsverwaltung in der Stadt Magadan

Mehrfach wurde er zum Mitglied von Berufsorganisationen in Saratow und Magadan gewählt.


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