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Menschen und Schicksale. Den Opfern der politischen Repressionen des Krasnoturansker Bezirks gewidmet...

Alexander Davidowitsch Klauser, geb.1953

Mein Vater, David Jegorowitsch Klauser, geb.1929, wurde im August 1941 zusammen mit den Eltern und seinen vier Brüdern zum Volksfeind erklärt und aus dem Gebiet Saratow in die Ortschaft Kara-Bellyk, Krasnoturansker Bezirk, ausgesiedelt.

Die Mutter, Emilia Adamowna Kail (Keil), geb.1930, stammte ebenfalls aus dem Gebiet Saratow. Sie hatten dort ein eigenes Haus und eine große Hofwirtschaft. Da man ihnen zum Packen der Sachen lediglich vierundzwanzig Stunden Zeit gaben, mussten sie nicht nur ihr Haus zurücklassen, sondern auch alles, was sie sich im Laufe der Zeit angeschafft hatten.

Das Leid, das meine Angehörigen in der Fremde durchmachen mussten, war unermesslich.

Die Mutter arbeitete mit vierzehn Jahren bereits als Melkerin. Sie war Produktionsbestarbeiterin. Sie wurde mit einer Vielzahl Medaillen und Ehrenurkunden ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie als Prämie einen Reisegutschein nach Moskau zur Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft.

Uns Geschwistern wurde seit früher Kindheit das Arbeiten beigebracht. Wir gingen auf die Farm zur Mutter, halfen ihr beim Umgang mit dem Vieh. Wir gingen den Erwachsenen bei der Heuernte zur Hand. Wir transportierten die Garben-Bündel mit Pferden. Zu Beginn des Schuljahres händigte man uns in feierlicher Atmosphäre Ehrenurkunden und materielle Geschenke aus, weil wir bei der Erntekampagne so fleißig mitgemacht hatten.


Alexander Klauser


Alexander, Schwester Valentina und Bruder Viktor

Im Alter von 17 Jahren beendete ich die technische Berufsfachschule in Minussinsk. Zwei Jahre diente ich in der Armee im Baikal-Gebiet. Danach heiratete ich. Ich habe vier Kinder und sechs Enkel.


Vater David Jegorowitsch, Schwester Aleftina, Schwester Maria, Mama Emilia Adamowna und Neffe Sascha.


Meine Eltern mit Schwester Valentina, ihrem Ehemann Valerij und deren Kindern.

Die Erinnerung – sie ist das Wertvollste, das wir in unseren Herzen tragen. Es ist unmöglich, sich ohne Tränen an die Erzählungen meiner Großmutter Jekaterina Philippowna zu erinnern, die mit uns zusammenlebte und die wir sehr liebhatten. Viele Jahre sind vergangen, aber das, was die Menschen ausgehalten und ertragen haben, gibt uns nicht das Recht, die Vergangenheit zu vergessen.


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