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Menschen und Schicksale. Den Opfern der politischen Repressionen des Krasnoturansker Bezirks gewidmet...

Das Material wurde von der Tubinsker Zweigstelle des Minussinsker Zentrums der deutschen Kultur «Wiedergeburt» und der Tubinsker Dirf-Bibliothek zur Verfügung gestellt:

Rangold (Reinhold!) Bogdanowitsch Gafner (Hafner)

Reinhold Bogdanowitsch Gafner wurde am 7. August 1938 in der Sowchose №99 des Gmeliner Bezirks im Gebiet Saratow geboren. Seine Mutter hieß Jekaterina (Katharina) Jakowlewna Gafner, geboren am 25. März 1898, sie war ungelernte Arbeiterin. Vater – Bogdan Jegorowitsch Gafner, geb.1895, verrichtete Tätigkeiten mit Ziegelsteinen. Er wuchs mit zwei Schwestern auf: Maria Bogdanowna (geb.1928) und Nina Bogdanowna (geb.1930), die gegenwärtig in Deutschland leben.

Als Reingold Bogdanowitsch 3 Jahre alt war, wurde die Familie Gafner aus dem Gebiet Saratow in den Krasnoturansker Bezirk, Ortschaft Tubinsk ausgesiedelt und der Vater in die Arbeitsarmee mobilisiert. Die Kinder kamen sofort in ein Kinderheim, und die Mutter wollten sie als Wärterin an einen Ort schicken, an dem Kalk verbrannt wurde, doch aufgrund irgendwelcher Umstände nahmen sie davon Abstand, und so konnte sie ihre Kinder wieder zu sich holen. Reinhold Bogdanowitsch war noch ganz klein, er erinnert sich nur an das, was die älteren Schwestern ihm erzählten, aber bis heute treten ihm die Tränen in die Augen, wenn das Kinderheim erwähnt wird. Und ganz besonders kränkend war es, wenn man ihn als „Faschist“ beschimpfte. Aber in Reinhold Bogdanowitschs Leben gab es noch viel mehr gute Menschen. Er absolvierte vier Schulklassen und arbeitete danach in der Sowchose als Wasserschöpfer (das wurde mit Pferden gemacht), später als Viehwärter und noch später erwarb er sich das Recht, einen Traktor führen zu dürfen. Ab 1960 bis zum Eintritt ins Rentenalter arbeitete er als Traktorist. Viele Jahre war Reinhold Bogdanowitsch in der Tubinsker Sowchose Bestarbeiter auf dem Gebiet des Mais-Anbaus, es gab im Jahre 1985 sogar eine Sendung darüber im Zentralen Fernsehen, in der Sendung „Zeit“, einen Bericht darüber.

1965 heiratete er Valentina Fjodorowna Rubanowa, die eine vierjährige Tochter namens Ludmila hatte, die er wie eine leibliche Tochter annahm. Später, 1966, wurde Sohn Aleksej geboren. Gegenwärtig hat Reinhold Bodganowitsch 2 Enkel, Sergej und Aleksej, und 3 Urenkelkinder. Die liebsten Feiertage bei ihnen sind Ostern und Weihnachten, deutsche Lieblingsgerichte – Strudel, Riwwelkuchen, Krebli und Schnitzsupp.
Reinhold Bogdanowitsch ist ein sehr fleißiger, umgänglicher Mensch und freut sich immer, wenn er Besuch bekommt. Ihr Haus ist voller Güte und Gemütlichleit!


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