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Menschen und Schicksale. Den Opfern der politischen Repressionen des Krasnoturansker Bezirks gewidmet...

Aus den Erinnerungen von Lea Petrowna Weiß

Aufgezeichnet nach den Worten der Tochter Ludmila Alexandrowna von I.A. Lissiza

Lea Petrowna Weiß (Mädchenname Leimann/Leumann) wurde 1927 in der Ortschaft Nikolajewka, Krasnoturansker Bezirk, geboren. Die Eltern, Eva Jakowlewna Wolf und Peter Petrowitsch Leimann waren 1914 aus der Stadt Armawir nach Nikolajewka gezogen.

Die Familie war sehr groß: Vater, Mutter sowie 7 Kinder, von denen Lea die jüngste war.

Der Vater wurde 1937 verhaftet und nach Kemerowo gebracht. Zu der Zeit besaßen sie zwei Kühe und eine Nähmaschine. Der Vater wurde als Großbauer angesehen, enteignet und des Dorfes verwiesen. Der Mann wurde 1937 ohne Gerichtsverhandlung in der Stadt Kemerowo erschossen. Man beschuldigte ihn, dass er angeblich eine Meuterei im Schacht angezettelt hätte. Peter Petrowitsch war ein gläubiger Mensch, die Anklage war frei erfunden. Die Mutter, Eva Jakowlewna, war sehr krank, es musste eine Kinderfrau eingestellt werden, um die Kinder zu beaufsichtigen. Als der Krieg ausbrach, holten sie die älteste Schwester in die Arbeitsarmee und brachten sie nach Burjatien. Lea selbst war damals 14 Jahre alt. Sie musste schwerste Arbeiten verrichten – überall dort, wohin man sie schickte, aber sie fand sich damit immer zurecht: sie arbeitete auf dem Mähdrescher, transportierte mit Ochsen Brennholz, das sie selber beschafft hatten, und brachten es zum Kinderheim. Auch nach dem Krieg hatten sie ein hartes Leben in ärmlichen Verhältnissen, es herrschten Hunger und Kälte. Zwei Familien wohnten in einem Haus, damit das Überleben etwas leichter war und das Haus leichter beheizt werden konnte. Lea Petrowna lebt gegenwärtig in Krasnoturansk. Sie und ihr Mann zogen fünf Kinder groß, alle bekamen eine Ausbildung. Lea Petrowna ist Veteranin der Region Krasnojarsk. Sie gilt als Arbeiterin des Hinterlandes, die Opfer der politischen Repressionen war. Sie wurde mit den Jubiläums-Medaillen zum 60., 65. Und 70. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945 ausgezeichnet. Leider ist sie bereits seit 11 Jahren gelähmt, und ihre Tochter Ludmila, die bei ihr wohnt, kümmert sich um sie. Die Mutter hat nie irgendetwas erzählt (erinnert sich Ludmila), es fiel ihr zu schwer, sie wollte weder sich selbst noch uns die Stimmung verderben, und jetzt kann sie sich aufgrund ihres Alters und ihres Gesundheitszustandes kaum noch an etwas erinnern.


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