Angaben über die Familie Kufeldt
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank allen Mitarbeitern der „Memorial“-Gesellschaft, und den Schöpfern
der Webseite ein zweifaches Dankeschön für Ihre große, mühselige und unschätzbar
wertvolle Arbeit zur Wiederherstellung der Namenslisten repressierter Menschen.
Es war sehr schmerzlich, all diese Seiten zu lesen. Aber ganz besonders das
Martyrolog mit der Auflistung
ganzer Familien. Man erinnerte sich bereits halb in Vergessenheit geratener
Verwandten.
Danke.
In der Rubrik Martyrolog fand ich eine Fußnote über meinen Onkel (ich glaube
zumindest, daß es darin um ich geht): Arthur Arestowitsch Kufeld, richtig:
Arthur Ernstowitsch Kufeld oder Artur (Sohn von Ernst) Kufeld, geboren am
11.09.1926. Geboren in der Siedlung Krasnojar, Kanton Marxstadt, ASSR der
Wolgadeutschen, Deutscher, 1941 in das Dorf Nasarowo (Arefewsker Dorfsowjet),
Bezirk Biriljussy, Region Krasnojarsk, deportiert. Am 22.11.1942 zusammen mit
seinem Kusin David Davidowitsch Wigel in die Trudarmee nach Atschinsk
mobilisiert. Arbeitete beim Bauprojekt Tscheljabinsk-40. 1957 aus der
Zwangsarbeit entlassen. Lebte bis 1995 in der Stadt Alma-Ata, Kasachstan.
Derzeit wohnt er in Deutschland.
Außer ihm wurden in das Dorf Nasarowo verschleppt:
- seine Mutter: Berta Iwanowna Kufeld, geb. am 23.10.1898, Deutsche, geboren
in Schwed, ASSR der Wolgadeutschen; mußte aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht zur Arbeitsarmee. Befand sich bis 1956 unter der
Sonderkommandantur des Bezirks Biriljussy, Region Krasnojarsk. Zog im
Dezember1956 nach Kasachstan, Gebiet Alma-Ata, Talgarsker Bezirk um. Starb am 25.10.1973.
- Sein älterer Bruder: Robert Ernstowitsch Kufeld, geboren am 10.07.1924,
Deutscher.
Geboren in der Siedlung Krasnojar, Kanton Marxstadt, ASSR der Wolgadeutschen.
1941 wurde er ins Dorf Nasarowa (Arefewsker Dorfsowjet), Bezirk Biriljussy,
Region Krasnojarsk, deportiert. Im Januar 1942 wurde er, zusammen mit seinem
Onkel David Kasporowitsch Wi(e)gel, in die Trudarmee nach Atschinsk mobilisiert.
War beim Bäumefällen im ALtai-Gebiet. Jelejsker Bezirk, tätig. 1943 aufgrund
einer
Ruhr-Erkrankung von der Zwangsarbeit freigestellt. Nach seiner Genesung wurde
erneut in die Arbeitsarmee eingezogen und kam zur Holzflößerei in die Stadt
Kansk.
Bis 1956 befand er sich unter der Sonderkommandantur des Bezirks Biriljussy,
Region Krasnojarsk. Im Dezember 1956 zog er mit seiner Ehefrau Soja
(Mädchenname Ignatowa) nach Kasachstan, ins Gebiet Alma-Ata, Talgarsker Bezirk
um. Er starb am 28.09.1981,
- Und seine Schwester Nina Ernstowna Kufeld, geboren am 15.05.1928, Deutsche.
Geboren in der Siedlung Krasnojar, Kanton Marxstadt, ASSR der Wolgadeutschen.
1941 ins Dorf Nasarowo (Arefewsker Dorfsowjet), Bezirk Biriljussy, Region
Krasnojarsk, deportiert. Bis zum Jahr 1953 befand sie sich unter der
Sonderkommandantur des Bezirks Biriljussy, Region Krasnojarsk. Aufgrund ihrer
Eheschließung mit Boris Michailowitsch Lalakow, einem Russen, aus dem Melderegister ausgetragen. Im Dezember 1956 mit Mann und zwei Kindern Umzug nach
Kasachstan, Gebiet Alma-Ata, Talgarsker Bezirk. Seit 1999 lebt sie mit ihrer
Tochter in Deutschland.
Ferner habe ich noch eine große Bitte an Sie: falls Sie eventuell noch
weitere Infor-
mationen oder Kontakt zu irgendwelchen Nachfahren haben, benachrichtigen sie
mich bitte über:
- Aleksander Karlowitsch Kufeld, geboren am 25.09.1938; es ist sehr
wahrscheinlich, daß sein Vater Karl Karlowitsch und mein Urgroßvater Iwan
Karlowitsch Brüder
waren. Iwan Karlowitsch hatte einen leiblichen Bruder, er lebte in der Stadt
Saratow in der Deutschen Straße, besaß eine Apotheke im ersten Stock eines
zweigeschossigen
Hauses, wo er als Pharmazeut tätig war. In der ersten Etage wohnte auch seine
Schwester Emilia (Amalia) Karlowna Kufeld.
- Elisaweta Genrichowna Kufeld, geboren 1909; sowohl Vatersname als auch
Geburtsjahr weisen darauf hin, daß sie möglicherweise die jüngere Schwester
meines
Großvaters Ernst Genrichowitsch Kufeld ist.
Hochachtungsvoll
Swetlana Werbnjak
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