Erinnerungen an die Verbannung in Nikulino
Der bescheidene Obelisk, den ihr hier seht,
Steht in Nikulino am Ufer eines mächtigen Flusses,
Und möge er alle erinnern
An jene, die verhungerten, im Wald gequält wurden.
Damals warf man sie einfach in diese Gegend hinaus, wie alten Plunder,
Wer den Aufbau des Kommunismus behinderte,
Sollte im Wald arbeiten, hungernd und frierend, wie ein Sklave,
Und er konnte nur mit Müh und Not den Lebensunterhalt verdienen.
Einfache Getreidebauern, fortgerissen von ihrem Acker, ihrem Vieh,
Alle mit gesundem Menschenverstand, an der Hände Arbeit gewöhnt,
Hätten dort von Nutzen sein können,
Anstatt hier solche Qualen zu erleiden.
Jetzt steht er da, der bescheidene Obelisk,
Steht an der Stelle, an der wir ausgesetzt wurden,
Und bewacht die Seelen derer,
Die hier lebendig begraben wurden.
Und alle Nachfahren, die heute am Leben sind
Oder die Neuen, die das Licht der Welt erblicken,
Sollen der verstorbenen Vorfahren gedenken
Und den Missetätern sagen: „Für euch gibt es keine Vergebung!“
Konstantin Komogorzew,
Lesosibirsk,
1996
Aufschrift auf dem Gedenkstein im Dorf Nikulino:
„Den Opfern der politischen Repressionen
Der menschliche Schmerz, hervorgerufen durch Ungerechtigkeit, vergeht niemals
Der Gedenkstein wurde im August 1995 aus finanziellen Mitteln einst Verfolgter
errichtet“