„Wissenschaft braucht Freiheit,so wie alle Lebewesen Luft zum
Atmen benötigen“.
Poincaré
„Wir haben wirklich Glück, weil ein solcher
Mensch unter uns lebt und arbeitet“.
Ensemble „Die Sibirer“
Einer der talentierten Verwandten der wolgadeutschen Familie mit dem
Nachnamen Schwindt
war Viktor Viktorowitsch (der Neffe von Erna Schwindt). Er hatte von seinen
Vorfahren – Lehrern, Medizinern, Sängern und Tänzern, die besten Eigenschaften
mitbekommen, die diesen Berufen zueigen sind: Zielstrebigkeit, Optimisimus, die
Fähigkeit, sich mit anderen Menschen gut zu vertragen. Der Familientradition
folgend beendete Viktor Viktorowitsch die naturwissenschaftlich-geographische
Fakultät am Pädagogischen Institut Nowosibirsk, wobei er gleichzeitig eine
erfolgreicher Ensembletänzer war und in einer Basketball-Mannschaft spielte. Er
arbeitete als Lehrer und absolvierte auch seinen Wehrdienst in der Armee. Aber
das Wichtigste ereignete sich im Jahre 1985, als seine Schöpfung entstand – das
Jugend-Tanzensemble „Die Sibirer“. Das Schicksal des jungen Pädagogen war
untrennbar mit seinen Kindchen verbunden. Proben, Tanz-Inszenierungen,
Gastrollen und kreative Begegnungen lösten einander ab. Jedes Jahr erscheint ein
neues Tanzprogramm. Die Sibirer sind der Meinung, daß das Wichtigste am Tanz
nicht in den Beinen liegt, sondern in der Seele. Das spiegelt sich auch in den
Programmtiteln wieder: „Ich liebe deine Seele“, „Sprecht mir nicht vom Abschied“,
„Inseln“, „Es gibt keine vergebliche Hoffnung“.... Viktor Viktorowitsch besitzt
eine für Lehrkräfte wichtige Gabe – er verfügt über ein hervorragendes
Gedächtnis, was für ein künstlerisches Kollektiv unerläßlich ist. Im April 2010
fand in Nowosibirsk ein Konzert statt, das dem 25-jährigen Jubiläum des
Ensembles „Die Sibirer“ gewidmet war. All diese 25 Jahre wurde es in beständiger
Folge von seinem Gründer und künstlerischen Schöpfer Viktor Schwindt geleitet,
der jetzt in die Geschichte der Rußland-Deutschen eingegangen ist.