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L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet

Zeugenaussage der Theresa Papst (geb. 1932)

Georen wurde ich in dem Dorf Kind, in der ASSR der Wolgadeutschen. Im September 1941 wurde unsere Familie: Mama Theresa Papst und wir vier Kinder – Schwester Jekaterina (geb. 1924), Bruder Alexander (geb. 1926), Bruder David (geb. 1928) und ich - repressiert und in das Dorf Sosnowka, Region Krasnojarsk, verschleppt. Unser Vater war bereits im Hungerjahr 1933 gestorben. 1942 wurden wir ein weiteres Mal repressiert: man lieferte uns mit dem Dampfer „J. Stalin“ auf der Halbinsel Tajmyr ab, in der Siedlung Potapowo, Bezirk Dudinka. Untergebracht wurden wir in einem Rentierstall ohne Heizung. Dort waren wir praktisch lebendig begraben. Die Menschen waren gezwungen, sich Erdhütten in den Berghang zu graben. In die Schule konnte ich nicht gehen, denn ich besaß keine Kleidung. So blieb ich Analphabetin. Ich mußte viel arbeiten, der Mutter beim Fischfang und in den Gemüsegärten helfen. Unsere Familie hatte das große Glück in der Sonderansiedlung zu überleben, obwohl es sehr schwierig war. Viele hielten den Schicksalsschlägen und Zerreißproben des Lebens nicht stand und starben an Hunger, Krankheiten und der alle Kräfte übersteigenden, harten Arbeit.


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