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Die Kollektivierung im Abansker Bezirk

Kristina Jewgenewna Chodkina
10. Klasse

Allgemeinbildende Sekundar-Einrichtung der Städtischen allgemeinbildenden Schule Beresowka

663747 Ñ.Áåðåçîâêà
Sadowaja-Straße 6, berezovka-school@rambler.ru

Leitung: Tamara Tarassowa
Fjodorowna, Allgemeinbildende Sekundar-Einrichtung der Städtischen allgemeinbildenden Schule Beresowka

Anmerkung

Kristina Chodkina
Allgemeinbildende Sekundar-Einrichtung der Städtischen allgemeinbildenden Schule Beresowka
Die Kollektivierung im Abansker Bezirk
Leitung: Tamara Fjodorowna Tarassowa, Geschichtslehrerin

Ziel: Erforschung der Kollektivierung im Abansker Bezirk, ihre Voraussetzungen, Methoden und Ergebnisse.

Forschungsmethoden: Analyse von Archiv-Dokumenten, historische Vergleichsanalyse, Analyse von Veröffentlichungen in den Massenmedien und auf der Webseite von «Memorial», Synthese.

In der vorliegenden Arbeit wird der Prozess der Kollektivierung im Abansker Bezirk geschildert. Beschrieben werden die bei der Durchführung der Kollektivierung angewandten Methoden. Aus der Analyse unterschiedlicher Quellen werden die Bezeichnung der Kolchosen und die Territorien, auf denen sie gegründet wurden, ermittelt.

Inhalt

1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1. Gründe und Voraussetzungen für die Kollektivierung in der UdSSR
2.2. Die Politik der vollständigen Kollektivierung und Entkulakisierung im Abansker Bezirk
2.3. Entrechtete im Bezirk
2.4. Schlussfolgerung
2.5. Quellen- und Literaturangaben
2.6. Anhang

Die Kollektivierung war Teil von Stalins Idee, die Sowjetunion zu modernisieren. Die Industrialisierung war sehr wichtig, denn im Land mangekte es katastrophal an Industriegütern. Und so wurde die Modernisierung beschleunigt vorangetrieben. Im Zuge der Industrialisierung wuchs die Stadtbevölkerung rapide an und verlangte nach immer mehr Nahrungsmitteln, und die Quelle dieser Nahrungsmittel war der ländliche Raum. In der zweiten Hälfte der 20er Jahre kam es zu einer Stagnation in der Landwirtschaft, die zu einem Rückgang der Produktion von marktfähigem (verkaufsfähigem) Getreide führte. Die Kollektivierung nimmt einen wichtigen Platz in der Geschichte unseres Landes ein. Sie war begleitet von rücksichtsloser Enteignung, politischem Terror und der massenhaften Vertreibung zahlreicher wohlhabender Bauern und ihrer Familien in abgelegene und unbewohnbare Teile des Landes. Der Grund für die besondere Aufmerksamkeit ist das Ausmaß des Prozesses der Kollektivierung und Enteignung. Die Zerstörung der alten, etablierten Lebensweise blieb nicht unbemerkt. Es gab viele Opfer. Daher ist die Untersuchung der sozioökonomischen und politischen Prozesse, die in der UdSSR während der Kollektivierung stattfanden, sehr wichtig. Das Problem der Kollektivierung im Gebiet des Abansker Bezirks in den späten 1920er und 1930er Jahren ist jedoch noch nicht vollständig untersucht worden. Vereinzelte Erwähnungen finden sich auf den Seiten der Bezirkszeitung in Artikeln, die dem Jubiläum von Dörfern und Weilern gewidmet sind. Ich glaube, dass die Arbeit relevant ist, denn die jüngere Generation muss über den Prozess der Kollektivierung und die Art und Weise, wie er in unserem Bezirk stattfand, Bescheid wissen.

Hypothese: Die Kollektivierung, die im Abansker Bezirk stattfand, spiegelte sich auf unterschiedliche Weise in den menschlichen Schicksalen jener Zeit wider.

Problem: Die jüngere Generation ist sich des Prozesses der Kollektivierung auf dem Gebiet des Abansker Bezirks und der Auswirkungen auf das Schicksal der Menschen nicht bewusst.

Gegenstand der Untersuchung: die Kollektivierung im Abansker Bezirk
Gegenstand der Studie: der Kollektivierungsprozess im Abansker Bezirk

Zielsetzung: Untersuchung der Kollektivierung im Abansker Bezirk, ihrer Voraussetzungen, Methoden und Ergebnisse.

Aufgabenstellung:

1. die Ursachen und Voraussetzungen für die Kollektivierung in der UdSSR zu beschreiben;
2. die Besonderheiten der Umsetzung der Politik der totalen Kollektivierung und Entkulakisierung im Abansker Bezirk aufzuzeigen
3. zu ermitteln, warum Menschen entrechtet wurden.
4) Die Methoden der Kollektivierung im Bezirk zu beschreiben.
Forschungsmethoden: Analyse von Archivdokumenten, historischer und vergleichender Ansatz, Analyse von Medienveröffentlichungen auf der "Memorial"-Website, Synthese.

Die Quellenbasis der Studie ist recht vielfältig. Es wurden sowohl Archivdokumente und -materialien als auch veröffentlichte Quellen herangezogen. Zu den veröffentlichten Quellen gehören Artikel aus der Zeitung "Krasnoje Snamja", die im Laufe der Jahre erschienen sind, das Material aus dem "Krasnojarsker Regionalbuch des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen", Band 12, und die im Internet veröffentlichten Regierungsbeschlüsse aus dieser Zeit.

Die praktische Bedeutung der Studie liegt darin, dass dieses Material im Geschichtsunterricht, der regionalen Komponente und bei der Entwicklung von Kursen zur lokalen Geschichte verwendet werden kann. Das Material wird dem Abansker Heimatkunde-Museum übergeben.

2.1. Gründe und Voraussetzungen für die Kollektivierung in der UdSSR

Im Dezember 1927 fand der XV. Kongress der Kommunistischen Partei (Bolschewiki) statt, der die Politik der Kollektivierung der Landwirtschaft als wichtigste Aufgabe der Partei auf dem Lande proklamierte. "In der gegenwärtigen Periode muss die Aufgabe der Vereinigung und Umwandlung von kleinen bäuerlichen Einzelbetrieben in große Kollektive als Hauptaufgabe der Partei im Dorf festgelegt werden. Während die Partei kategorisch darauf hinweist, dass dieser Übergang nur mit der Zustimmung der werktätigen Bauern erfolgen kann, erkennt sie die dringende Notwendigkeit an, eine breite Propaganda für die Notwendigkeit und den Nutzen eines allmählichen Übergangs zu einer großflächigen öffentlichen Landwirtschaft für die Bauernschaft und die volle Förderung der bereits spürbar wachsenden Elemente einer großflächigen kollektiven Landwirtschaft im Dorf in die Praxis umzusetzen..." (history.syktnet.ru) Das Kernstück der Kollektivierung war die Einrichtung von Kolchosen. Die wichtigsten und am weitesten verbreiteten Formen von Kollektiv-Wirtschaften waren: Kommunen, Artele, TOS und Kolchosen. Was diese Organisationsformen bedeuten. In den Gemeinden wurden die landwirtschaftlichen Geräte, das Vieh und das Land vergemeinschaftet, und die gleichmäßige Verteilung der Familienmitglieder war charakteristisch.

Die Artels unterschieden sich von den Kommunen dadurch, dass ihre Mitglieder über eigene Hausgrundstücke verfügten. Das Einkommen wurde nach der Quantität und Qualität der Arbeit verteilt. TOSs waren Vereinigungen zur gemeinsamen Bewirtschaftung des Landes. Nur Land und Arbeit waren ihnen gemeinsam. Jedes Mitglied einer TOS hatte ein Hausgrundstück. Das Einkommen wurde auf der Grundlage der Höhe der Anteile und der Arbeitsleistung der einzelnen Mitglieder der TOS verteilt.

Die wichtigste Form der Zusammenschließung waren die Kolchosen. Vieh, Land und Arbeitsgeräte wurden vergesellschaftet.

Die Bildung von Kolchosen erfolgte zunächst mit "friedlichen" Methoden: Die Menschen wurden zum Beitritt aufgefordert und nicht gezwungen. Die Getreidebeschaffungskrise von 1927 bis 1928 (die Bauern kapitulierten vor dem Staat) führte jedoch zum Zusammenbruch der Kolchosen. (Die Bauern übergaben dem Staat achtmal weniger Brot als im Vorjahr, was die Pläne zur Industrialisierung gefährdete. Die wohlhabende Bauernschaft zögerte, sich den Kolchosen anzuschließen.

2.2. Die Politik der vollständigen Kollektivierung und Entkulakisierung im Abansker Bezirk

Die Kollektivierung der Landwirtschaft fand in den 1930er Jahren im Abansker Bezirk wie auch im Rest des Landes statt. Aus Archivdaten geht hervor, dass die Kollektivierung bis 1930 fast abgeschlossen war. Fast, aber nicht ganz. Gerüchte über die Kolchose machten im Hinterland die Runde, man flüsterte, diskutierte bei den abendlichen Zusammenkünften und murrte. Es fiel den Menschen sehr schwer, sich von dem zu trennen, was sie im Laufe der Jahre erworben hatten. Wo sollen wir säen und wovon sollen wir leben ohne unseren Hof? Die Bauern waren verwirrt. Alle hegten irgendwelche Erwartungen. Es war keine Frage eines Tages oder gar eines Jahres, um die breite Masse der Bauernschaft von der Überlegenheit der großen Kolchose gegenüber dem kleinen Einzelbetrieb zu überzeugen. Stärkere Einzelbetriebe wollten sich der Kolchose natürlich nicht anschließen, weil sie alles, was sie mit ihrem eigenen Geld hart erarbeitet und gekauft hatten, an die gemeinsame Kornkammer abgeben sollten. Und wer und wie würde dort auf alles achten, sich kümmern? Und dann: Diejenigen, die reicher waren, würden mehr von ihren Gütern abgeben, und bei den Armen gibt es nichts zu holen. Die reichen Bauern weigerten sich schließlich, sich der Kolchose anzuschließen.

Die Partei forderte jedoch eine kurzfristige Kollektivierung. In den Gebieten der totalen Kollektivierung, in denen die Kulaken die Möglichkeit verloren, die umliegende Bevölkerung auszubeuten, war diese schädliche Tätigkeit der Kulaken besonders akut und musste auf die entschiedenste Weise beseitigt werden.

Am 12. Februar 1930 verabschiedeten sie ein geheimes Dokument "Resolution des Exekutivkomitees der Region Sibirien 'Über Maßnahmen zur Stärkung der sozialistischen Umstrukturierung der Landwirtschaft in den Gebieten der vollständigen Kollektivierung und zur Bekämpfung der Kulaken"" (Kollektivierung der Landwirtschaft in Westsibirien. 1927-1937 Bände. (Dokumente und Materialien). - Tomsk, 1972. - S.135-138), in dem es heißt: "Um die Entwicklung der Kollektivierung der armen und mittleren Bauernhöfe maximal zu unterstützen und den Widerstand der Kulaken zu überwinden, ordnet das Präsidium des Exekutivkomitees der Region Sibirien in Übereinstimmung mit dem Beschluss des Zentralkomitees der UdSSR und des Rates der Volkskommissare der UdSSR vom 2. Februar 1930 an:

1) Die Liquidierung der Kulakenschaft erfolgt ausschließlich in organisierter Form in den Dörfern und Bezirken, in denen die vollständige Kollektivierung erfolgreich durchgeführt wurde. Das Präsidium des Regionalen Exekutivkomitees betont nachdrücklich die Unzulässigkeit der Kulakisierung, die sich nicht aus dem Wachstum der Kolchosbewegung ergibt und nicht auf einer breiten Massenarbeit mit der Bauernschaft, den Armen und den Mittelschichten beruht.

2. Die Konfiszierung des Eigentums muss in allen großbäuerlichen Hofwirtschaften eines bestimmten Dorfes, Bezirks oder Kreises durchgeführt werden, welche die totale Kollektivierung erfolgreich durchgeführt haben.

3. Die schwerwiegendsten Verzerrungen der Klassenpolitik in Form der Aufnahme der Betriebe des Mittelstandes in die Liste der zu enteignenden Kulaken-Betriebe kommen nur den Kulaken zugute und sollten so schnell wie möglich beseitigt werden. Das von den Leibeigenen beschlagnahmte Eigentum ist unverzüglich zurückzugeben, und diejenigen, die sich solcher Verzerrungen schuldig gemacht haben, sind vor Gericht zu stellen."

In Übereinstimmung mit diesem Dekret und in dem Bestreben, die Frist einzuhalten und die Kollektivierung schneller und flächendeckend zu vollenden, begannen die Dorfräte und Parteiorgane mit der Anwendung von Verwaltungsmethoden, die die Bauern in die Kolchosen zwangen, und die Entkulakisierung begann.

Den starken Grundherren, die keinen einzigen (gemeinsamen) Hof führen wollten, wurde ein "festes" Ziel für die Lieferung von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen vorgegeben. Die Behörden mussten Zwangsmaßnahmen gegen sie ergreifen, um sie zu zwingen, ihr Brot an die Hungernden abzugeben. Die Kulaken hetzten die Bauern auf, sich nicht an den Kolchosen zu beteiligen und nichts abzugeben. Die Gegner wurden aktiv, um die Arbeit der Kolchosen zu verhindern. Heustadeln der Kolchosen wurden auf den Wiesen angezündet. In der Zeitung "Für den bolschewistischen Schritt" des Abansker Bezirks las ich einen Artikel von Kartomyschew "Störer der Aussaat - zur Rechenschaft gezogen", in dem es hieß, dass im Dorf Pawlowka des Turowski-Dorfrats eine Kolchose "Siebter Sowjetkongress" gegründet worden war. Im Dorf verrichteten die "Klassenfeinde" Roman Tolkatschow, seine Frau und Luka Tschischow, der früher wegen aktiver Beteiligung an einer Bande verurteilt worden war, "Kulakenarbeit" in der Einmann-Bauernschaft. Auf einer Versammlung sagten sie: "Im Frühjahr werden wir die Kolchosbauern hängen"... ("Für den bolschewistischen Schritt". - 1935.- 10. Mai)

So sehr sich die wohlhabenden Bauern und Kulaken auch wehrten, die Kolchosen entstanden trotzdem. Bei der Analyse von Dokumenten aus dem Abansker Archiv, Veröffentlichungen in der Zeitung "Krasnoje Snamja" und Materialien auf der Website von "Memorial" fand ich Informationen darüber, dass es in unserem Bezirk Kolchosen in verschiedenen Formen gab. Nach der Revolution begannen sich die Kommunen zu organisieren.

Aus der Zeitung "Krasnoje Snamja" vom 1. Juli 2011 weiß ich, dass in Aban 1927 die erste Gemeinde der ärmsten Bauernschaft gegründet wurde. Alles begann mit einer Vergesellschaftung des Gemeinschaftseigentums. Für sie wurde eine Gemeinschaftsküche eingerichtet.

Nach Angaben von Z.I. Kotschubej wurden 1928 in Ustjansk die Kommune "Hoffnungsstrahl" und die Kolchosen "Macht den Räten" und "Sozialismus", "1. Mai" organisiert. Im Jahr 1930 wurde die Kommune "Hoffnungsstrahl" in eine Kolchose umgewandelt, die in der Kolchose "Sozialismus" aufging. Im Jahr 1934 schlossen sich die Kolchosen "Sozialismus" und "Sowjetmacht" zur Kolchose "Mutterland" zusammen.

Aus den Erinnerungen der alten Bewohner des Dorfes Ogurtsy Schiltsowye an die Teilung in eine Kolchose und eine Gemeinde, die Ende 1929 stattfand. "Diese Aufteilung erfolgte nach dem Besitzstand, d. h. die Aufteilung der Bauern in arme, bürgerliche und kulakische (wohlhabende) Landwirte. Die aktivsten und überzeugten Anhänger der Sowjetmacht, die armen und mittleren Bevölkerungsschichten, zogen an das rechte Ufer der Usolka und gründeten das Dorf "Oktjabr" und die gleichnamige Kommune. Das war in den Jahren 1926-1930. Die Gemeinde bestand aus 23 Höfen mit 73 Einwohnern, dann aus 27 Höfen mit 80-113 Einwohnern.

Nach 1930 wurde die Kommune "Oktjabr" in die Kolchose "Krasnij Oktjabr" und 1935 in die Kolchose "Politotdel" umgewandelt.

Bis 1936 wurde die Kolchose "Zweiter Fünfjahresplan" in die Kolchose "Zweiter Fünfjahresplan" (Dorf Ogurtsy) umgewandelt, und die Kolchose "Politotdel" wurde zur Kolchose gleichen Namens (Dorf Oktober)" (Fond N° R. 17, Verz. 3, Dos.). Die Kolchose "Zweiter Fünfjahresplan" umfasste 126 Betriebe, die Bevölkerung - 460 Personen, Mitglieder der Kolchose.
Im Bericht von David Sivatschew vom 20. November 1931 heißt es, dass in der Kolchose "Krasny Partisan" Gleichmacherei und Entpersönlichung grassierten (Agenda" des Protokolls vom 15. August 1931, Fond N° R 388/17, Verz. 1, Dos. 1).

Im Jahr 1929 kam S. M. Budjonny nach Aban. Er traf sich mit den Kommunarden. Budjonny forderte die Kommunarden auf, die Kulakenbanden zu bekämpfen. Als Geschenk von Semjon Michailowitch erhielt die Gemeinde Zuchthengste und eine Kutsche. Die Gemeinde wurde als "Budjonowskaja" bekannt. (Abansky Bezirk 80 Jahre. S.13)

Im Dorf Ogurtsy, auf dem Berg am rechten Ufer des Flusses Usolka, gab es eine Gemeinde namens "Politotdel". Die Kommune unterschied sich von der Kolchose dadurch, dass das gesamte Eigentum gemeinsam genutzt wurde, nicht nur die Geräte, sondern auch das Geflügel und die Kleidung. Die Kommunarden teilten sich eine Kantine, und alle gingen dorthin, um aus einem gemeinsamen Kessel zu essen.

Nach den von der Leiterin des Abansker Archivs N. A. Soloduchina in der Zeitung "Krasnoje Snamja" vom 1. Juni 2007 veröffentlichten Informationen gibt es in den Kollektivierungsdaten für 1931-1932 Informationen über zwei Betriebe:

- Budjonnys Gemeinde mit 78 Familien, 285 Essern, davon Arbeiter: Männer - 62, Frauen - 68. Es gab 109 Pferde, 28 Stück Jungvieh und 100 Milchkühe, die älter als 3 Jahre waren. Unter einem Jahr - 70 Stück, 294 Schafe, 213 Schweine, 185 Stück Jungvieh.

- Zur landwirtschaftlichen Genossenschaft "Erinnerung an Lenin" gehörten 40 Familien mit 178 Essern. Davon arbeitende Männer - 34, Frauen - 37, Jugendliche - 16. Es gab 85 Pferde, 38 Kühe, 149 Schafe und mehr als 60 Schweine. (N. A. Soloduchina "Der Faden der Zeit", "Krasnoje Snamja" 01.07.2007).

Auch in Aban wurden 1934 "Zur Erinnerung an Lenin" und die Kolchose "Noviy Mir" ("Neue Welt"; Anm. d. Übers.) zu einer Kolchose zusammengelegt, die nach Lenin benannt wurde.

Im Frühjahr 1933 wurde die Kolchose "Wostotschno-Sibirskaja Prawda" ("Ost-Sibirische Wahrheit"; Anm. d. Übers.) gegründet, in der 16 Einmannbetriebe zusammengeschlossen waren. Sie waren die ärmsten Bauern des Dorfes, und ihre Höfe waren dermaßen kümmerlich, dass es ihnen egal war, ob sie sich einer Kolchose anschlossen oder allein lebten. Der kenntnisreichste und aktivste Agitator für die Kolchose, der damals 42-jährige Fjodor Fadejewitsch Djadetschkin, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Zunächst brachten die Bauern ihr Eigentum - Pferde, Kühe, Pflüge und Eggen, etwas Getreide, das sie besaßen - zu den Herden und Getreidespeichern des enteigneten Iwan Michajlowich Pogorelskij. Der erste Frühling war für die Kolchosbauern schwierig. Man besaß keine Erfahrung mit der Organisation der Bauern für die gemeinsame Arbeit - die Durchführung der Frühjahrsaussaat -, es fehlte an Maschinen, Werkzeugen und Getreide, der Vorsitzende wusste nicht, wie er die Leute bezahlen sollte, und es gab nicht genügend Kenntnisse über die Landwirtschaft. Der Bezirk half mit Getreide, indem er es von anderen Kolchosen auslieh, aber im Herbst, nachdem die Lieferungen erfolgt waren, zurückgab. Die Rückgabe des Getreides war der Kolchose im ersten Jahr ihres Bestehens jedoch nicht möglich, da das Präsidium des Abansker Bezirksexekutivkomitees am 23. Januar 1934 den armen Kolchosen, einschließlich der Kolchose "Ostsibirische Wahrheit", erlaubte, die Ernte bis 1934 zu verschieben, und im Falle der Nichtrückgabe wäre das Bezirksexekutivkomitee verpflichtet, sie den Kolchosbauern abzunehmen. (Sofia Turinova "Ein heimatliches und geliebtes Land" https://www.proza.ru/avtor/turinovasofia)

In dem Dorf Worobjowka wurde die Kolchose "Leninsky Put" ("Lenins Weg"; Anm. d. Übers.) gegründet. Die Arbeit begann auf den Feldern, auf denen Getreide und Gemüse angebaut wurden, und in den ersten Viehzuchtbetrieben. In der Mitte des Dorfes, in der Nähe des Hühnerstalls, wurde ein Keller für die Lagerung von Gemüse, hauptsächlich Kartoffeln, gegraben. Auf der anderen Seite des Flusses, auf einer Anhöhe, wurden Getreidespeicher gebaut, in denen zunächst Enten und zwei Jahre später Hühner untergebracht wurden.
Im Jahr 1935 wurde in Simnik die erste Kolchose gegründet. Sie bestand aus 8 Bauernhöfen. Der erste Vorsitzende war Timofej Davydow. Mit der Zeit begannen die Menschen zu erkennen, dass Einigkeit Stärke bedeutet, dass es gemeinsam einfacher ist, und die Farm begann zu wachsen.

Anfang der 1930er Jahre wurde im Dorf Samoilowka die Kolchose "Proswjet" ("Lichtblick"; Anm. d. Übers.) gegründet. Dann verschmolz sie mit "Krasnij Gul" ("Rotes Getöse"; Anm. d. Übers.) von Kungul und erhielt den gemeinsamen Namen "Krasnij Gul". (I. Kritsky, "Seiten aus der Geschichte des Dorfes", "Krasnoje Snamja" 17.04.2004) 1932 wurde in Sterlitamak der landwirtschaftliche Genossenschaft Kyzyl-Jul (Rote Straße) gegründet, die bis 1935 bestand.

An den Ufern des Flusses Birjussa gab es drei Dörfer: Schamanowo, Sokolowo und Chandalsk. Die Kollektivierung hat auch diese Dörfer nicht verschont. Nach 1926 begannen sich in jedem Dorf Vereine zu bilden. Ende der 1930er Jahre wurden die kleinen Einzelbauernhöfe zu einer großen Hofwirtschaft zusammengeschlossen. Die Artele "Trudowoj Krestjanin" ("Arbeitender Bauer"; Anm. d. Übers.), "Krasnij Sokol" ("Roter Falke"; Anm. d. Übers.) und "Schdanow" bildeten die Kolchose Schdanov.

L. Schtchepkina berichtet in ihrem Artikel "Das perspektivlose Dorf Balantschuk" über die Kolchose "Krasnij Woschod" ("Roter Sonnenaufgang"; Anm. d. Übers.). Der Hof verfügte über eine Mühle, einen Kuhstall, einen Kälberstall, einen Geflügelhof, einen Schweinestall, einen Schafstall und einen Trockenraum. Auf den Feldern wurden Weizen, Roggen, Gerste, Buchweizen, Hirse, Mais, Kartoffeln und Rüben angebaut.

Im Jahr 1930 wurde in Pokatejewo die Kolchose "Arbeitender Bauer" gegründet. Im Jahr 1932 fusionierte sie mit der Kolchose "Nowij Put" ("Neuer Weg"; Anm. d. Übers.), und während des Krieges wurde die vereinigte Kolchose "Trudowoj Krestjanin" in die nach Tschkalow benannte Kolchose umbenannt.

Die ersten Siedler des heutigen Dorfes Gagarino gehörten zur Familie Pisarew, die sich 1929 einen neuen Wohnsitz suchte. Die erste von den Siedlern gegründete Kolchose trug den Namen "Mir Pogorelskij", die später Teil der nach Lenin benannten Kolchose wurde.

Aus der Zeitung "Krasnoje Snamja" erfuhr ich, dass es in unserer Gegend fogende Kolchosen gab: "Rote Arbeit" und "Lubawitschi" des Gemeinderats von Pokrowskoje Nr. 1; "Swoboda"- in Ustjansk; "Vorposten" in Noshino; "Frunse"- in Apano-Kljutschi; "Molotow" in D-Most"; "Krupskaja"- in Zalipje; "Erwachen des Pflügers"- in Iwanowka; "Roter Bajkan"- im Dorf Bajkan; "Polarweg" - im Dorf Nowosjelskaja des Apano-Kljuchinsker Dorfrats; "Freies Leben" - im Dorf Srednije Mangareki; "Held der Arbeit" - im Dorf Puschkino; "Rotes Pokrowka" - im Pokrovsker Dorfrat ¹1; Kolchose "Iskra" - im Dorf Nowodmitrijewka; "Sowjet-Sibirien" und "Belorus" - im Dorf Nalimowka.

In dem Buch "Der Abansker Bezirk wird 80 Jahre alt" fand ich Material über die führenden Arbeiter der Kolchosen: P. Selin - Kolchose "Erster Mai", A. Korolkow - Kolchose "Sibirskij Partisan", P. Smagin - Kolchose "Flamme", die mit Wander-Mandaten des regionalen Kongresses der Traktoristen ausgezeichnet wurden. Die übrigen Wander-Zeugnisse blieben bei den Traktorfahrern: I. Antonov - Kolchose Stalin, I. Djadetschkina - Kolchose "Leninskij Weg" und W. Jakowlewa - Kolchose Kirow. (Der Abansker Bezirk wird 80 Jahre alt, Seite 15).

Im gleichen Buch finde ich Informationen aus der Kolchose "Sowjetischer Baumeister" des Samoilowsker Dorfrats über ein Komsomol-Mitglied, den Brigadier Rukosujew, der sich dafür einsetzte, mit seiner Brigade in kurzer Zeit zu säen und eine gute Ernte zu erzielen.

Hier wird auch über die Kolchose Krasin und die gute Arbeit des Schmieds Misenin berichtet, der die vorhandenen Maschinen für die Feldarbeit vorbereitete.

Bei der Analyse der Materialien der Krasnojarsker Regionalgesellschaft "Memorial" fand ich Informationen darüber, dass es auf dem Gebiet unseres Bezirks auch die Kolchosen "Neues Leben", "Roter Sieger", "Roter Leuchtturm", "Roter Koloss", "Rote Glocken", "Rotes Banner", "Gemeinsame Arbeit" und "Roter Pflüger" und "Rosa Luxemburg" gab. (HTTPS://www.memorial.krsk.ru/)

Aus dem Dokument geht hervor, dass ein sozialistischer Wettbewerb zwischen den Kolchosen organisiert wurde. Es wurden die besten Arbeiter, die besten Kolchosen und die besten Kolchosvorsitzenden ermittelt. Alle anderen òôðüen sich ein Beispiel an ihnen.

Kleine bäuerliche Betriebe wurden zu Kolchosen zusammengeschlossen, da die Dörfer mit Traktoren versorgt worden waren. 1930 nahm in Aban eine Maschinen-Traktoren-Station ihre Arbeit auf. Im Abansker Archiv ist das genaue Datum der Gründung der MTS verzeichnet - der 15. Juli 1931. Der erste Direktor der Abansker MTS war Osnowin. Dem Betrieb wurden 32 Hektar zugewiesen, von denen 296 Quadratmeter mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden belegt waren. Die technische Basis von MTS umfasste 31 Traktoren, 32 Pflüge, 3 Scheibeneggen, 15 Sämaschinen, 5 Heumaschinen, 4 Drescher, 8 Dreschmaschinen und 5 Traktoranhänger. Auch die Zugkraft von Pferden wurde genutzt. In der MTS waren 14 Pferde im Einsatz. (Fond N° P-267, Verz.-2, Dos. N° 3).

Im Jahr 1935 wurde die Dolgomostowsker MTS organisiert und nahm ihre Arbeit auf, und 1937 wurde die Samoilowsker MTS gegründet. All dies bildete eine starke Grundlage für die Entwicklung der ländlichen Kolchose. In die MTS wurden sowohl amerikanische Radmaschinen der Marke "Fordson" als auch Raupenfahrzeuge der Marken "ChTS" aus dem Traktorenwerk in Charkow und "STS" aus der Traktorenfabrik Stalingrad geliefert sowie die ersten Mähdrescher der Marke "Kommunar", "Gas" und "SIS". (Belskaya V.Z. "Die Erde war ihre Mutter" "Krasnoje snamja" 15.07.2007)

Die finanzielle Lage der Kolchosen war schwach, aber der Staat gewährte dringende und langfristige Darlehen für den Bau von Viehzuchtgebäuden und Erschließungsarbeiten. Für 113 Kolchosen des Abansker Bezirks wurden 54954 Rubel bereitgestellt (Daten des Abansker Archivs). Gleichzeitig mussten alle Kolchosen den Fleischsteuerplan erfüllen - 172 Doppelzentner, 13 Doppelzentner für Einmannbetriebe - 2786 Doppelzentner für Kulaken - 89 Doppelzentner. Gleichzeitig mussten 40 % des Plans zu Beginn des ersten Quartals und 100 % bis zum Ende des ersten Quartals erfüllt werden. So lautete der Beschluss des Präsidiums des Bezirks-Exekutivkomitees am 6. Februar 1934. Bei Nichterfüllung wird eine Geldstrafe in Höhe des Marktwerts des nicht erfüllten Teils verhängt und das Vieh beschlagnahmt. Auf der gleichen Versammlung am 6. Februar 1936 wurde eine lokale Steuer für die Bauern eingeführt, die wie folgt aussah: Die Kolchosbauern mussten 50 Kopeken pro Quadratmeter bebauter Fläche, Hof, Gemüsegarten und Ackerland zahlen.

Am 20. Februar 1934 verabschiedete das Exekutivkomitee des Abansker Bezirks den Beschluss "Über die Erhebung einer Abgabe für den Wohnungs- und Kulturbau - 30 Rubel pro Haushalt". Für viele Bauern stellten derartige Abgaben eine harte Herausfordrung dar, aber die Anforderungen der Zeit waren strikt und die Dorfbewohner, denen nichts mehr blieb, mussten zahlen (Sofia Turinova. Geliebte Heimat. Die Kollektivierung).

Die Kollektivierung erfüllte ihre Hauptaufgabe: die Beschaffung von Mitteln für die Industrialisierung. Das Grundprinzip des freiwilligen Eintritts der Bauern in die Kolchosen wurde verletzt. Die Methoden der erzwungenen Beteiligung an den Kolchosen wurden vor allem auf die Mittelschichten angewandt. Die Bauern wollten sich aus verschiedenen Gründen nicht an der Kolchose beteiligen: Misstrauen gegenüber der Kolchosleitung, keine Bereitschaft, ihr Vieh zu teilen, Misswirtschaft oder persönliche Abneigung.

Viele derjenigen, die sich der Kolchose nicht anschließen wollten, stellten sich offen gegen die örtlichen Behörden und die Dorfaktivisten. Als Reaktion darauf strebten die lokalen Behörden die Entkulakisierung an, die ab 1930 in den Rang einer staatlichen Politik erhoben wurde. Die Verpachtung von Land und der Einsatz von Leiharbeitern wurden verboten. Kolchosbauern, die dem Ein-Mann-Betrieb behilflich waren, wurden hart bestraft. Die Sitten im Dorf änderten sich zum Schlechteren: das Denunziantentum blühte auf. Der Prozess der Kollektivierung wurde von einer Politik der Entkulakisierung begleitet.
In dem Beschluss des Exekutivkomitees der Region Sibirien "Über Maßnahmen zur Stärkung des sozialistischen Wiederaufbaus der Landwirtschaft in den Gebieten der totalen Kollektivierung und zur Bekämpfung der Kulaken" vom 12. Februar 1930 heißt es:

"Es wird folgende Vorgehensweise für die Enteignung der Kulaken-Betriebe festgelegt:

(a) Die Bezirksexekutivkomitees erstellen Listen der Kulaken-Betrieben auf die tatsächlich im Bezirk vorhanden sind; bei der Erstellung der Listen ist von den in der Steuerkampagne 1929/30 festgestellten Merkmalen offensichtlicher Kulaken-Betriebe auszugehen, wobei alle in diesen Listen aufgeführten Personen sorgfältig und persönlich zu überprüfen sind, um alle Kulaken, die aus irgendeinem Grund unentdeckt geblieben sind, in die Listen aufzunehmen und diejenigen auszuschließen, die fälschlicherweise als Mittelsmänner aufgeführt sind;

B) Die zu liquidierenden Kulaken-Betriebe werden in zwei Gruppen aufgeteilt: 1) das Kulaken-Vermögen der reichsten Großbauern, die in abgelegene Gebiete vertrieben werden sollen, und 2) alle anderen Kulaken-Betriebe, die in den Gebieten eines bestimmten Bezirks zurückgelassen und auf neuen Grundstücken angesiedelt werden sollen, welche ihnen außerhalb der Kolchosen zugewiesen werden;

c) Die Durchführung der Liquidierung der Kulaken wird den Dorfräten unter direkter Aufsicht der Bezirksexekutivkomitees übertragen. Die Dorfräte bringen die Frage generell auf Versammlungen der Kolchosbauern und der armen Bauern des Dorfes zur Sprache, an denen auch Vertreter lokaler öffentlicher Organisationen teilnehmen und an denen auch Aktivisten mittleren Alters beteiligt sind.

Die endgültige Genehmigung der Listen der zu vertreibenden und umzusiedelnden Kulaken-Haushalte erfolgt durch die Bezirksexekutivausschüsse auf Anraten der Dorfräte und Bezirksexekutivausschüsse.

7. Folgende Gegenstände und Wertsachen unterliegen der Konfiszierung:

Arbeits- und Nutztiere, Wohngebäude, andere Gebäude, komplexe und einfache landwirtschaftliche Geräte, Geräte und Gebäude von Industriebetrieben, Transportmittel, Getreideprodukte, Futtermittel, Ölsaaten, Fasern, Industrierohstoffe, Halbfertig- und Fertigwaren, tierische Rohstoffe (Leder, Wolle usw.), Handelseinrichtungen, Lagerhäuser, Waren aller Art, produzierte Wertsachen, die in staatlichen, genossenschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen gelagert werden.

Bei der Beschlagnahme sind Hausrat, elementare Produktionsmittel, die der Art der Arbeit am neuen Ort entsprechen, sowie das notwendige Minimum an Lebensmitteln, Geld für die Reise und Unterkunft am neuen Ort zu belassen." (Kollektivierung der Landwirtschaft in Westsibirien. 1927-1937 Bände. (Dokumente und Materialien). - Tomsk, 1972. - Ñ. 135-138.)

Das Eigentum und die Gebäude der Kulaken wurden als Beitrag der Armen und der Tagelöhner in die unteilbaren Fonds der Kolchosen überführt, und ein Teil des Geldes wurde zur Tilgung der Schulden der Kulaken-Betriebe beim Staat und den Genossenschaften verwendet. Die Getreidebeschaffungsstellen, die die Zielvorgaben um jeden Preis erfüllen wollten, zwangen die Kolchosen, nicht nur Saatgut, sondern auch Nahrungsmittel zu liefern. Das Leben der Bauern verschlechterte sich weiter. Diejenigen, die sich den Kolchosen der "Einzelbauern" nicht anschließen wollten, wurden mit hohen Steuern belegt. Einige Bauern der Mittelschicht schlachteten Rinder, Schafe und Schweine, um ihr Vieh und ihr Getreide nicht an die Kolchose abliefern zu müssen, und versteckten ihr Getreide und Fleisch in Gruben. Die starken Grundherren, die keinen einzigen (gemeinsamen) Hof bewirtschaften wollten, erhielten einen Abgabeplan für die Lieferung von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen eine "harte" Aufgabe. Die Kulaken beschränkten sich nicht mehr nur auf Agitation. Die Feinde unternahmen aktive Schritte. Die Ermordung von Kolchos-Aktivisten, das Anzünden von Nebengebäuden usw. häuften sich. Natürlich konnte die Zwangskollektivierung nur den Unmut und den Widerstand der Bauernschaft wecken.

Einer der größten Bauernaufstände fand im Sommer 1931 in den Dserschinsker, Tassejewsker, Abansker und Kansker Bezirken statt. Der Aufstand wurde von ehemaligen roten Partisanen wie I. Knjasjuk, A. Mischtschik und K. Tarasow angeführt. Die Aufständischen verfassten und verabschiedeten ein Dokument mit der Bezeichnung "Forderung". Sie erklärt, warum die Teilnehmer der Partisanen-Bauern-Bewegung (wie sich die Aufständischen nannten) zu den Waffen griffen. Die "Aufforderung" wurde in den Dörfern des Bezirks Kansk verteilt. Die Zahl der Aufständischen nahm allmählich zu und erreichte 800 Mann. Der Aufstand, der am 4. Juli 1931 bei einer Versammlung der Einwohner des Dorfes Rassol begann, nahm bedrohliche Ausmaße an - die Aufständischen zogen nach Kansk. Mit regulären Truppen und Spezialkräften riegelten die Behörden die von den Aufständischen kontrollierten Gebiete ab und versprachen eine vollständige Amnestie und eine Untersuchung der im Verlauf der Kollektivierung stattgefundenen Übergriffe. Einige der Rebellen glaubten ihnen und gingen, nachdem sie ihre Waffen versteckt hatten, nach Hause. Andere wagten den Kampf, wurden aber in der Nähe der Dörfer Rassol, Batow und Borki niedergeschlagen. (Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen in der Region Krasnojarsk, Buch 1, Krasnojarsk: Verlagsprojekte, 2004, S.18).

Entrechtete im Bezirk

Individuelle Besteuerung und und Entzug der Wahlrechte. Mit diesen Maßnahmen begann die Verfolgung der Bauernschaft. Ein Betrieb galt als "arbeitsintensiv", wenn keine gemieteten Arbeitskräfte eingesetzt wurden, keine eigene Produktion (Mühle, Ölmühle, Getreidemühle), keine landwirtschaftlichen Maschinen verpachtet wurden und kein "unverdientes Einkommen" aus dem Verkauf von Fleisch oder der Verpachtung von Räumlichkeiten erzielt wurde. Damals zahlte der Landwirt die einheitliche Agrarsteuer. Wenn der Hof nach Ansicht des Dorfrats "über die Arbeit hinausging", wurde er mit einer individuellen Steuer belegt, was fast automatisch zum Entzug des Wahlrechts für alle erwachsenen Familienmitglieder führte. Die Bauern wehrten sich bei höheren Organisationen gegen die Entmündigung. In einigen Fällen wurden sie wieder in ihre Rechte eingesetzt, konnten aber auch wieder entmündigt werden. Das meiste Material in den Beständen des Archivs bezüglich der "entrechteten" Bauern enthält Beschwerden über die Entrechtung und Beschlüsse verschiedener Behörden. (Aus den Aufzeichnungen des Staatsarchives der Region Krasnojarsk (Fond 1747, Verz. 1 – Abansker Bezirk)

Eine Erklärung der armen Bevölkerung des Dorfes Kanaraij an die Abansker Miliz. Wir teilen Ihnen mit, dass die Kulakin B.M. ihre Sämaschine im Wald versteckt hat und niemanden damit säen lässt. Deshalb bitten wir Sie, sie (die Kulakin) zu verhaften, damit sie (die Sämaschine) benutzt werden kann. Wir erklären auch, dass ihr Mann ihr Briefe schickt, damit sie zu ihm fährt. Sie hat den Dorfrat überredet (bestochen oder anderweitig überredet), ihr eine Bescheinigung auszustellen, dass sie Landarbeiterin ist, der Dorfrat hat eine solche Bescheinigung ausgestellt, und nun will sie weg. Ich möchte auch, dass bei ihr eine Haussuchung durchführen und die Briefe ihres Mannes finden. Außerdem melden wir Ihnen noch, dass M. nebenbei drei Säcke Weizen verkauft hat.

"Auszug aus dem Protokoll der Sitzung der Abansker Bezirkskommission für Landwirtschaftssteuern am 15/XII 1932".

Gehört: Fall betreffend den Bürger des Dorfes Turow Mitrofan Fjodorowitsch Scharow zu der über ihn verfügte individuelle Besteuerung gemäß dem Beschluss des Dorfrates von Turow sowie über den Entzug seines Wahlrechts wegen der systematischen Ausbeutung von Tagelöhnern vor 1929.
Beschlossen: Für die systematische Ausbeutung von Arbeitskräften vor 1929 und die Ausbeutung von Landmaschinen, Mähmaschinen und Dreschmaschinen - ist von ihm eine individuelle Besteuerung zu erheben. Bestätigung seiner Einnahmen in Höhe von 199 Rubel. Es ist eine Steuer in Höhe von 25 Rubel und 80 Kopeken anzusetzen."

AUSZUG AUS DEM PROTOKOLL

Sitzung des Präsidiums des Exekutivausschusses des Abansker Bezirks
vom 15. Februar 1934

GEHÖRT: Fall betreffend die Aufhebung der individuellen Besteuerung von Herrn K<...> aus dem Turowsker Dorfrat.

FESTGESTELLT: 1) Das verfügbare Material über seine individuelle Besteuerung stimmt nicht mit den tatsächlichen Unterlagen in den Händen von K<...> überein, d.h. mit der Dynamik seines Betriebs, aus der klar hervorgeht, dass es sich um einen Betrieb mit mittlerem Einkommen handelt. Der Bitte von K<...>, seinen Hof als arbeitsintensiv anzusehen, ist stattzugeben.

2) die Bezirksstaatsanwaltschaft anzuweisen, die Verantwortlichen für die Täuschung des Präsidiums des regionalen Exekutivkomitees und für die Vorlage falscher Dokumente strafrechtlich zu verfolgen.

Abschrift entspricht der Wahrheit: der Sekretär (Unterschrift)".

Nach der Analyse der Dokumente, die im "Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk", Band 12, veröffentlicht wurden, und der Nachnamenlisten der "entrechteten" Personen konnte ich daraus den Schluss ziehen, warum den Menschen das Wahlrecht entzogen wurde.

In erster Linie waren es diejenigen, die zu den Kulaken erklärt wurden. Diese Menschen wurden in abgelegene Teile des Landes, außerhalb des Distrikts, verbannt. Die nächste Kategorie von "Entrechteten" nahm Leiharbeit in Anspruch. Aus dem Beschluss der Versammlung der Armen im Dorf Kungul: "...er beutet die Armen und die Mittelschicht mit Hilfe von landwirtschaftlichen Maschinen aus und hat eine Wollspinnmaschine, die ihm Einkommen verschafft, dank derer sein [Ackerland] eine Brutstätte des Unkrauts ist, denn er pflügt es schlecht und pflügt es nur, um es für sich zu behalten, er vermehrt seine Ernten nicht, weil er sie nicht braucht, und seine Ernten sind voller Unkraut, das die Ernten der Armen und der Mittelschicht verdrängt.

<...> Läßt Tagelöhner ohne Vertrag und in Schuldknechtschaft bei sich arbeiten, saugt ihnen Blut und Schweiß aus, hat auch landwirtschaftliche Maschinen und beutet die Armen aus, während er nicht arbeitet, sondern Akkordeons kauft und unter dem Jammern und Stöhnen der Armen spielt".
Sehr viele Personen wurden nach den Artikeln 58-10 und 58-11 verurteilt: Propaganda oder Agitation, die zum Sturz, zur Untergrabung oder zur Schwächung der Sowjetmacht oder zur Begehung bestimmter konterrevolutionärer Verbrechen aufruft, sowie die Verbreitung oder Herstellung oder Aufbewahrung von Literatur desselben Inhalts werden mit Freiheitsstrafe nicht unter sechs Monaten bestraft. Außerdem wurde einer großen Zahl von Personen das Wahlrecht entzogen und ihr Eigentum enteignet, weil sie der antisowjetischen Agitation, konterrevolutionärer Aktivitäten, der Beteiligung an Banden, der Sabotage, der Kulakenmeuterei und der Nichtbefolgung des Klimantowitsch-Prozesses beschuldigt wurden (15 Personen wurden erschossen). Es gibt Personen, die nach Artikel 58-14 angeklagt sind. Konterrevolutionäre Sabotage, d. h. die vorsätzliche Nichterfüllung bestimmter Pflichten oder die vorsätzliche Nachlässigkeit bei der Erfüllung dieser Pflichten mit dem spezifischen Ziel, die Autorität der Regierung und die Tätigkeit des Staatsapparats zu schwächen, wurde mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr und der Beschlagnahme des gesamten oder eines Teils des Vermögens bestraft, die unter besonders erschwerenden Umständen bis zur höchsten Sozialmaßnahme - Erschießen mit Beschlagnahme des Vermögens - erhöht werden konnte. Die Freiheitsberaubung galt auch für die Leibeigenen. Einige von ihnen wurden aus dem Bezirk vertrieben, andere wurden erschossen, so auch BARANTSCHIK (BARANTSCHUK) Wassili Nikitowitsch. Leiter einer baptistischen Sekte. Lebte im Dorf Sennaja, Petropawlowsker Dorfrat, Abansker Bezirk, Kansker Gebiet. Im Jahr 1929 wurde ihm das Wahlrecht als Religionspriester (Leiter einer Religionsgemeinschaft) entzogen. Am 29. April 1932 verhaftet. Anklage nach Artikel 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Verurteilt am 28. Juli 1932 von einer Troika der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU zu fünf Jahren Konzentrationslager.

Wsewolod Aleksejewitsch BURMAKIN. Geboren 1884 im Dorf Woskresenskoje, Provinz Archangelsk. Er wurde in einem kirchlichen Seminar ausgebildet. Lebte im Dorf Woskresenskoje, Abansker Bezirk, Kansker Gebiet. Iwan Nikolaj ZADORIN. Lebte im Dorf Susdalowo, Samoilowsker Dorfrat, Abansker Bezirk, Kensker Gebiet. Im Jahr 1928 wurde ihm das Wahlrecht als Religionspriester entzogen. Erschossen.

Nikolaj Nikolajewitsch KUBASOW. Lebte im Dorf Turowo, Turowsker Dorfrat, Abansker Bezirk, Kansker Gebiet. Im Jahr 1929 wurde ihm das Wahlrecht als Pfarrer der Kirche von Turowo entzogen. Verurteilt am 18.02.1930 von der Sondertroika der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU der Region Sibirien zu 10 Jahren Haft mit Verbannung seiner Familie ins Narymsker Gebiet. LOJKO, Jelissej Kusmitsch. Lebte im Dorf Sennaja des Petropawlowsker Dorfrats, Abansker Bezirk, Kansker Gebiet. Im Jahr 1927 wurde ihm als Priester einer religiösen Sekte das Wahlrecht entzogen, seine Familie wurde aus dem Bezirk verbannt. Es gibt viele solcher Beispiele.

Einige der entrechteten Personen wurden durch Beschluss der Versammlung der Landwirte wieder in ihre Rechte eingesetzt.

Die neue beispielhafte Satzund der Kolchose, die am 17. Februar 1935 vom 2. Kongress der Kolchosbauern und -landwirte verabschiedet wurde, verankerte das "Restprinzip" der Verteilung der Kolchoseerzeugnisse nach geleisteten Tagesarbeitseinheiten, nachdem die Kolchose ihre obligatorischen Ablieferungen und Bevorratungen mit Saatgut, Futtermitteln und Versicherungsfonds, die Schaffung des staatlichen Beschaffungsfonds usw. abgeschlossen hatte.

Nach dem Gesetz konnten Kulaken und entrechtete Personen nicht in die Kolchose aufgenommen werden. Wenn die ehemaligen Kulaken und ihre Familienangehörigen jedoch ihre Loyalität gegenüber der Sowjetmacht durch ehrliche Arbeit und Unterstützung der von der Sowjetmacht in den drei Jahren getroffenen Maßnahmen bewiesen hatten, durften sie in die Kolchosen aufgenommen werden. Es wurde festgelegt, dass alle Arbeiten in der Kolchose von den Mitgliedern selbst im Akkord ausgeführt werden mussten; nur Fachkräfte durften beschäftigt werden. In der Verfassung wurden die grundlegenden Formen der Arbeitsorganisation (Produktionsbrigaden) und die Entlohnung (Verteilung des Einkommens nach Tagesarbeitseinheiten) festgelegt. Für jede Art von Arbeit und jede Produktionsmenge wurde eine bestimmte Anzahl von Tagesarbeitseinheiten angesammelt. Das Konto wurde von einem Buchhalter geführt. Die Anzahl der Tagesarbeitseinheiten pro Jahr wurde in das Arbeitsbuch eingetragen. Am Ende des Jahres wurde eine Berechnung auf der Grundlage der Anzahl der Tagesarbeitseinheiten vorgenommen. Alle kollektiven Landwirte erhielten eine bestimmte Menge an Getreide, die sie für ihre eigenen Zwecke verwenden konnten. Ein Teil davon wurde für den Eigenbedarf als Brot und Viehfutter verwendet, der Rest konnte verkauft werden.

Schlussbemerkung

In meiner Arbeit habe ich die Gründe für die Kollektivierung, die in unserem Land stattfand, aufgezeigt. Dieser Prozess hat auch in unserem Bezirk stattgefunden. Die Kollektivierung war nicht für die gesamte Bevölkerung von Vorteil. Viele Menschen, vor allem wohlhabende, wollten nicht in die Kolchose gehen. In dem Gebiet wurden zunächst Gemeinden, Bauernhöfe und später Kolchosen gegründet. Durch die Analyse verschiedener Quellen fand ich Informationen darüber, welche Kolchosen wo organisiert waren. In den Jahren 1927-1929 wurden zunächst Kommunen, landwirtschaftliche Genossenschaften und kleine Kolchosen gegründet. Mitte der 30er Jahre wurden die kleinen Bauernhöfe zusammengelegt und große Kolchosen gegründet, so auch die Fleisch- und Milchfarm in Beresowka. Ende der 30er Jahre gab es 113 von ihnen. Praktisch alle Maschinen und Fachkräfte waren an der Maschinen- und Traktorenstation konzentriert, welche die Felder der Kolchosen gegen eine Sachleistung bearbeitete. Zu dieser Zeit gab es in unserem Bezirk drei Maschinen- und Traktorenstationen: die Abansker, die Dolgomostowsker und die Samoilowsker.

Die Kollektivierung im Bezirk schritt nicht so schnell voran, wie die Bezirksbehörden es sich gewünscht hätten. Daher wurden verschiedene Mittel eingesetzt, um die Bauern zum Beitritt zur Kolchose zu zwingen. Die wichtigsten waren die Entmündigung aus verschiedenen Gründen, die Auferlegung einer hohen Steuer und eine "harte" Aufgabe. In der Regel wurden den Einzel-Bauern die schlechtesten Flächen zugewiesen. Die Steuern und Normen für alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse waren für sie auch viel höher als für die Kolchosen (1,5 bis 2-mal höher). Die Kollektivierung ging an den Bewohnern des Bezirks nicht spurlos vorbei. Für die einen war es die Rettung vor dem Hunger, für die anderen der Verlust von allem, was sie erreicht hatten. Sie versetzte dem bäuerlichen Eigentumsgefühl einen schweren Schlag, denn die Bauern wurden des Rechts beraubt, über die Ergebnisse ihrer Arbeit - die erzeugten Produkte - zu verfügen. Formal gesehen (gemäß dem Statut der Kolchose) entschieden die Kolchosbauern in Wirklichkeit über die kleineren Fragen des Lebens und des kollektiven Lebens, denn die Entscheidung über alle grundlegenden Fragen lag in den Händen der leitenden Partei- und Sowjetorgane. Der Kolchosbauer verlor sogar das Recht, selbst zu entscheiden, wo er leben und arbeiten wollte. Die Kollektivierung, d. h. die Politik der Enteignung, hat das Schicksal vieler Einwohner unseres Bezirks beeinflusst.

Literatur- und Quellenangaben

1. Abansker Kommunalarchiv, Fond N° R-17, Verz. 3, Dos.
2. Abansker Kommunalarchiv, «Tagesordnung», Protokoll der Sitzung der Mitglieder des Ogurzowsker Dorfrats vom 15. August 1931, Fond N° R-388/17, Verz. 1, Dos. 1
3. Abansker Kommunalarchiv, Fond ¹1 R-267, Verz. 2, Dos. ¹ 3
4. Der Abansker Bezirk wird 80 Jahre. Aban, 2004
5. W.S. Belskaja. «Die Erde war ihre Mutter», «Rotes Banner», 15.07.2007
6. «Für das bolschewistische Tempo». - 1935, 10. Mai
7. I. Kritzkij. «Seiten aus der Geschichte des Dorfes», «Rotes Banner», 17.04.2004
8. Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen in der Region Krasnojarsk.- Buch 1.- Krasnojarsk: Herausgeber-Projekte, 2004
9. Kollektivierung der Landwirtschaft in West-Sibirien. 1927—1937. (Dokumente und Materialien). — Tomsk, 1972.
10. N.A. Soloduchina «Der Faden der Zeit», «Rotes Banner», 01.07.2007
Internet-Quellen
1. Sofia Turinowa «Vertrautes und geliebte Heimat» https://www.proza.ru/avtor/turinovasofia
2.history.syktnet.r
3.HTTPS://www.memorial.krsk.ru/

Anhang


Der Kolchosvorsitzende Kusma Iwanowitsch Grin


Kolchosbauern des Dorfes Michailowka


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