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„Ich war nicht als Sondersiedler registriert“ (Die Geschichte der Familie Altergot)

Regionale Krasnojarsker gesellschaftliche Kinder- und Jugend-Organisation
„Wissenschaftliche Gesellschaft Studierender“
Fernschule „Junger Forscher“
Städtische Bildungseinrichtung für zusätzliche Kinderbildung
„Haus des kreativen Kindes“

Ausführung: Iwan Wadimowitsch Lawrinowitsch
Zögling der Vereinigung „Heimatkunde“
im Bolscheulujsker Haus des kreativen Kindes

Wissenschaftliche Leitung:
Ljudmila Wiktorowna Uskowa, Leiterin der Kinder-Vereinigung „Heimatkunde“ bei der städtischen Bildungseinrichtung „Haus des kreativen Kindes“

Bolschoj Uluj 2007

INHALT

Einleitung
I. Lehren der Vergangenheit
II. Ich war nicht als Sondersiedler registriert“ (Die Geschichte der Familie Altergot)
2.1. Wiktor Andrejewitsch Altergot – Sibirjak, Deutscher aus dem Wolgagebiet
2.2. Emilia Andrejewna Jegorowa (Altergot) – Schwester von W.A. Altergot
2.3. Amalia Andrejewna Sutschkowa (Altergot) – Schwester von W.A. Altergot
2.4. Emma Andrejewna Altergot – Schwester von W.A. Altergot
2.5. Dorothea Andrejewna Ustinkina (Altergot) – Schwester von W.A. Altergot
Schlußbemerkungen
Quellenangaben
Literaturangaben
Anhang

EINLEITUNG

I. LEHREN DER VERGANGENHEIT

„Die Opfer flehen um unser Gedenken,
und wir haben die Pflicht, ihre ehrbaren Namen
wieder herzustellen – um unserer Kinder willen“
Der Gouverneur der Region Krasnojarsk
A.G. Chloponin

Wir Russen sind stolz auf die Geschichte unserer Heimat, in der es sowohl bedeutende, als auch tragische Seiten gab. Aus dem Vorwort zum „Buch der Erinnerungen“ an die Opfer politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk haben wir erfahren, dass „die politischen Repressionen zu den tragischsten Ereignissen in den Annalen des Landes und der Region gehören“ (A.G. Chloponin. Lehren der Vergangenheit, „Buch der Erinnerung“ an die Opfer politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk, 2004). 500000 Sonderumsiedler wurden in die Region Krasnojarsk verschleppt. Unter ihnen befanden sich auch Deutsche von der Wolga. Des weiteren erfahren wir, dass die totale Deportation der Wolgadeutschen aus der ASSR de Wolgadeutschen infolge des Ukas vom 28. August 1941 in der ersten Septemberhälfte 1941 durchgeführt wurde. Ein Teil der Verbannten-Züge, die in der Region Krasnojarsk ausgeladen wurden, waren anfangs nach Kasachstan geleitet worden, aber dort hatte man sie offenbar nicht aufgenommen, und so fuhren die Züge wieder nach Sibirien zurück. Dem „Buch der Erinnerung“ entnehmen wir auch, dass die aus Engels, dem Verwaltungszentrum der ASSR der Wolgadeutschen, Deportierten in Gebiete nördlich und südlich von Atschinsk verschleppt wurden. Und so geriet die Familie von Wiktor Andrejewitsch Altergot in den Bezirk Bolscheuluj.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Erforschung der historischen Wurzeln der Familie Wiktor Andrejewitsch Altergots, meines Großvaters, nach Möglichkeit die verwandtschaftlichen Beziehungen rückzuverfolgen, zu verstehen, was man eigentlich unter dem Begriff Repressionen versteht.

Die Problematik liegt darin, dass es in der Familie Altergot, die auf Grundlage des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 28. August 1941 aus dem Wolgagebiet nach Sibirien zwangsumgesiedelt wurde, „weiße Flecken“ gibt, über die bislang niemandem auch nur das geringste bekannt ist. Die vielfältige Dokumente, zu deren Studium ich anfangs die Gelegenheit hatte, warfen viele Fragen auf.

Die Aufgabe bestand nun darin, sich mit allem vertraut zu machen, Literatur über die Deportationen aus der ASSR der Wolgadeutschen zu analysieren, sich in das Gesetz der Russichen Föderation „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen vom 18.10.1991 einzulesen, das Studierte mit den Erinnerungen der Familie Altergot und der Geschichte ihrer Umsiedlung und ihres Lebens in Sibirien zu vergleichen.

Bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung wurden folgende Methoden mitverwendet: Aufzeichnungen von Erinnerungen, Studium von Dokumenten aus dem persönlichen Archiv der Familie Altergot und ihrer Verwandten, Rekonstruktion der damaligen Ereignisse anhand von Fotografien der Verwandten und der Familie nahestehender Personen, Erforschung der Ahnentafel.

Die Hauptquelle beim Niederschreiben dieser Arbeit bildeten die Dokumente aus dem Familienarchiv: Fotos, Kopien von Dokumenten, sowie mündliche Zeugenberichte meiner Verwandten: ihre Erinnerungen, Reaktionen auf die Geschehnisse, die sich vor nunmehr 66 Jahren zugetragen haben.

Die Aktualität dieser Arbeit besteht unserer Meinung nach darin, dass es sich dabei um die Fortsetzung des Projektes über die Deportation der Wolgadeutschen in die Region Krasnojarsk handelt, das Jewgenij Wladimirowitsch Christ, Diplomand des Regionsforums „Jugend und Wissenschaft“ im Jahre 2006 begonnen hat.

Außerdem fand im Februar 2007 im Haus des kreativen Kindes eine Begegung im Rahmen der Tage der deutschen Kultur in der Region Krasnojarsk statt, an der ich ebenfalls teilnahm. Unter anderem trat dort das Vokalduett Aleksander und Walentina Michel aus der Stadt Ryzowskaja, Altai-Gebiet, auf. Vertreter der Rußland-Deutschen, die vom Moskauer Internationalen Zentrum für kulturelle Verbindungen entsandt worden waren, trafen hier mit Umsiedlern aus dem Dorf Schwedt, Bezirk Krasnojar, gebiet Saratow, zusammen, die 1941 in den Bolscheulujsker Bezirk umgesiedelt worden waren.

Bei dieser Begegnung war Wiktor Andrejewitsch Altergot anwesend, mein Großvater, seine Schwester Emilia Andrejewna Jegorowa (Altergot) und viele Sonderumsiedler von der Wolga. An diesem Tag wurde der Beschluß gefaßt, derartige Zusammenkünfte im Museumsraum des Hauses des kreativen Kindes fortzusetzen.

Anfang April 2007 kam eine Delgation aus Krasnojarsk in den Bolscheulujsker Bezirk gereist: Tatjana Lang, Studentin der Jelsker Universität aus Deutschland, ihr Großvater, der 1941 repressiert und in die Region Krasnojarsk verschleppt wurde, ihr Bruder Aleksander Sergejewitsch Wdowin, Dozent an der Staatlichen Krasnojarsker Universität für Pädagogik. Wir trafen uns im Haus des kreativen Kindes, nachdem sie mit Wolgadeutschen zusammengekommen waren, die 1941 in unseren Bezirk deportiert worden waren. Wiktor Andrejewitsch Altergot, mein Großvater, Irina Wiktorowna Lawrinowitsch, meine Mama und ich traten ihnen mit großem Interesse gegenüber. Wiktor Andrejewitsch, mein Großvater und der Großvater von tatjana Lang erinnerten sich, wie ihre Familien aus dem Wolgagebiet umgesiedelt wurden. Für mich brachte das ganz neue Eindrücke mit sich.

II. „ICH WAR NICHT ALS SONDERSIEDLER REGISTRIERT“

(Die Geschichte der Familie Altergot)

2.1. W.A. Altergot – Sibirjak, Wolgadeutscher

Mein Opa Wiktor Andrejewitsch Altergot wurde im September 1941 von der Wolga umgesiedelt, als er gerade vier Monate alt war und seine Schwestern fünf und sechs Jahre. Seine Familie geriet in das Dorf Nowonikolsk im Bolscheulujsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Im September 1941 beriefen sie seinen Vater Genrich (Heinrich) Genrichowitsch Altergot zur Trudarmee ein. Seine Schwester, Emma Altergot, wurde im Alter von 15 Jahren in die Trudarmee geholt.

Als ich mich bei der Vereinigung „Heimatkunde“ im Haus des kreativen Kindes mit meiner Arbeit befaßte, war es mir besonders wichtig zu erfahren, wo die historischen Wurzeln meiner Familie liegen. Und ich begann Wiktor Andrejewitsch, meinen Großvater, über alles auszufragen. Er zeigte mir viele verschiedene Dokumente. Ich sah diese ganzen Papiere zum ersten Mal und war sehr erstaunt, dass sie in der Familie seit etwa sechzig Jahren aufbewahrt werden.

Im Verlauf der Erforschung der Geschichte der Familie Altergot taucht eine interessante Bescheinigung auf, aus der wir folgendes erfahren: „In den Materialien der Personenakte N° 24032 gibt es Hinweise darauf, dass Jelena Christianowna ALTERGOT, geboren 1902, gebürtig aus dem Gebiet Saratow, im Rahmen des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSR vom 28. August 1941 im September 1941 aus dem Bezirk Krasnodar, Gebeiet Saratow in den Bolscheulujsker Bezirk, Region Krasnojarsk, ausgesiedelt wurde.

Sie befand sich zusammen mit ihrer Familie in Sonderansiedlung:

Tochter – Emma Andrejewna Altergot, geb. 1926,
Tochter – Emilia Andrejewna Altergot, geb. 1928,
Tochter – Dorothea Andrejewna Altergot, geb. 1935,
Tochter – Amalia Andrejewna Altergot, geb. 1938,
Sohn – Wiktor Andrejewitsch Altergot, geb. 1941,
Großmutter – Maria Andreasowna Altergot, geb. 1883.

Sie wurde auf Grundlage des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets de UdSSR vom 13. Januar 1955 am 24. Januar 1956 aus der Sonderansiedlung freigelassen. Weitere Angaben liegen nicht vor. Grundlage: Archiv-Personenakte N° 24032“. („Archiv-Bescheinigung der Hauptverwaltung für inere Angelegenheiten (GUWD) vom 13.08.2001 N° 1/3 – 5280).

Jelena Christianowna ALTERGOT, geb. 1902, gebürtig aus dem Gebiet Saratow – meine Urgroßmutter, und Maria Andreasowna Altergot, geb. 1883 – meine Ururugroßmutter.

Wir erfahren, dass über die Familie Altergot 1941 eine persönliche Akte N° 24032 angelegt wurde. Das ist für uns sehr wichtig, denn viele Dokumente der Wolgadeutschen sind verlorengehen. Die Antwort auf die Frage, die ich Wiktor Andrejewitsch Altergot, meinem Großvater, stellte, verwunderte mich.

- Opa, und wo ist deine Geburtsurkunde?

- Ich hatte gar keine. Ich war bereits ein „Volksfeind“, als ich noch nicht geboren war; deswegen wurde ich auch nicht als Sonderumsiedler registriert.

Wiktor Andrejewitsch Altergot zeigte mir Kopien von Dokumenten, die sich während des Briefwechsels mit den Behörden der Gebiete Saratow, Kirow und Krasnojarsk hinsichtlich der Wiederherstellung seiner Rechte angehäuft haben.

Dokumente aus der Region Saratow belegen, dass es es über Wiktor Andrejewitsch Altergot eine Bescheinigung gibt. Ich begann alles sorgfältig zu studieren.

Im September 1998 kam auf Anfrage aus der Behörde für Inneres der Region Krasnojarsk eine Bescheinigung über die Rehabilitierung Wiktor Andrejewitsch Altergots (N° 1/3 –8401) vom 10.09.1998, die folgende Mitteilung enthielt: Dawid (Wiktor) Andrejewitsch Altergot, geb. 1941, Bezirk Krasnojar, Gebiet Saratow, wurde im September 1941 durch die NKWD-Organe der Region Saratow ausgesiedelt. Als Sonderumsiedler wurde er nicht registriert. Auf Grundlage des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28.08.1941 befand er sich mit seinen Eltern bis 24.01.1956 aus Gründen seiner Nationalität in Sonderansiedlung.

Basierend auf Punkt „W“, § 3 des Gesetzes der Russischen Föderation vom 18.10.1991 „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ sowie § 1 des Föderalen gesetzes vom 4. November 1995, N° 166-Föderales Gesetz, wurde er rehabilitiert. (Bescheinigung N° 442 vom 03.07.1998. Komitee für Personenstandsurkunden bei der Regierung der Region Saratow).

Aus dieser Bescheinigung erfahren wir: das Großvater nicht als Sonderumsiedler registriert wurde, sondern mit den Eltern auf Basis des Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28.08.1941 aus Gründen seiner Nationalität ausgewiesen wurde. Diese Bescheinigung ruft in mir ein zwiespältiges Gefühl hervor. Auf der einen Seite bin ich froh, dass Wiktor Andrejewitsch Altergot mein Großvater ist, nicht als Sonderumsiedler registriert war und sein ganzes Leben in Sibirien verbracht hat.

Die Bescheinigung N° 4476 vom 11.07.2001, ausgestellt durch die Hauptverwaltung für innere Angelegenheit der Region Krasnojarsk (GUWD) über die Rehabilitierung von Wiktor Andrejewitsch Altergot sowie die Bescheinigung über die Rehabilitation No 1/3-8401 vom 10.09.1998 weisen Unterschiede auf. Deswegen war es unerläßlich, sich auch mit dem Gesetz der Russischen Föderation „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ zu befassen.

Paragraph 1 des Gesetzes der Russischen Föderation erläutert den Begriff der politischen Repression

„Paragraph 1. Als politische Repressionen werden verschiedene, vom Staat aus politischen Motiven angewandte Zwangsmaßnahmen anerkannt, die zum Verlust des Lebens oder der Freiheit, Unterbringung zur Zwangsbehandlung in psychiatrischen Heilanstalten, Ausweisung aus dem Lande und Verlust der Staatsbürgerschaft, Aussiedlung ganzer Bevölkerungsgruppen aus ihren angestammten Wohnorten, Verschickung in befristete oder unbefristete Verbannung und sowie Sonderansiedlung, Heranziehung zur Zwangsarbeit unter Bedingungen eingeschränkter Freiheit führten; dazu gehören auch andere Verluste oder Beschneidungen der Rechte und Freiheiten von Personen, die aufgrund ihrer Klassenzugehörigkeit, aus sozialen, nationalen, religiösen oder anderen Gründen für den Staat oder den politischen Aufbau als gefährlich erachtet wurden, sofern diese Repressionen auf Beschluß von Gerichten und anderer mit der Durchführung gerichtlicher Funktionen ausgestatteter Organe zusatnde gekommen sind, und zwar entweder auf administrativem Wege durch Organe der Exekutivgewalt oder durch Amtspersonen, gesellschaftliche Organisationen oder ihre Organe, die über die entsprechenden administrativen Vollmachten verfügten (in der Fassung des Gesetzes der RF vom 03.09.1993, N° 5698-1).

Paragraph 1.1. Als Repressierte und daher der Rehabilitierung unterliegende Personen werden anerkannt: Kinder, die sich zusammen mit ihren aus politischen Motiven repressierten Eltern oder Personen, welche die elterlichen Funktionen ausübten, an Orten des Freiheitsentzugs, in befristeter oder unbefristeter Verbannung oder in Sonderansiedlung befanden; Kinder, die im minderjährigen Alter ohne Obhut beider Eltern oder auch nur eines Elternteils zurückblieben, sofern diese unbegründet aus politischen Motiven repressiert wurden (Paragraph 1.1. in der Fassung des Föderalen Gesetzes vom 09.02.2003, N° 26 – FG) (Gesetz der Russischen Föderation „Über die Opfer politischer Repressionen“).

Auf Grundlage dieses Gesetzes wurden nach 56 Jahren W.A. Altergot, geb. 1941, seine Schwestern sowie mein Großvater G.G. Altergot, geb. 1903, rehabilitiert. Eine Entschädigung für den verloren gegangenen Besitz lehnte mein Großvater allerdings ab, wenngleich er von den Möglichkeiten sozialer Unterstützung Gebrauch macht.

Wiktor Andrejewitsch Altergot kannte seinen Vater, den man in die Trudarmee geschickt hatte, als sein Sohn etwafünf Monate alt war, nicht. Und Opa schrieb viele Jahre Gesuche an verschiedene Instanzen, um zu erfahren, was mit seinem Vater geschehen war.

Auf Ansuchen von W.A. Altergot im Jahre 1999 bekam er eine „Sterbeurkunde“ von bezüglich G.G. Altergot zugeschickt, die wir weiter unten anführen werden („Sterbeurkunde“ Serie I IR N° 407 616).

„Sterbeurkunde“

Bürger: Altergot, Genrich (Heinrich) Genrichowitsch, verstorben: 18.06.42, am achtzehnten Juni neunzehnhundertzweiundvierzig, im Alter von 39 Jahren. Im Personenstandsregister findet sich dazu folgender Eintrag:

Eintrag zu N° 1 – W., vorgenommen am 22. Januar 1999
Todesursache: nicht festgestellt.
Todesort: Siedlung Lesnoj,
Bezirk: Werchnekamsij,
Gebiet, Region: Kirow,
Republik: Rußland.
Ort der Registrierung: Werchnekamsker Bezirks-Standesamt, Stadt Kirs, Gebiet Kirow.
Ausstellungsdatum: 22. Januar 1999.

Erst siebenundfünfzig Jahre später, im Jahre 1999, erhielt die Familie des W.A. Altergot, meines Großvaters, und erfuhr, dass die Todesursache nicht festgestellt worden war.

In der Familie geht eine Legende, nach der mein Urgroßvater an völliger Erschöpfung starb: er soll seine Gefängnisration stets an einen jüngeren und schwachen Landsmann abgegeben haben. Dies wurde 1942, unmittelbar nach dem Tod meines Urgroßvaters Genrich Genrichowitsch Altergot bekannt.

2.2. Emilia Andrejewna Jegorowa (Altergot) – Schwester des W.A. Altergot

Nachdem ich mit dem Studium der Lebensgeschichte des Großvaters und seiner Familie begonnen hatte, traf ich mit einigen Verwandten des Großvaters zusammen und schrieb ihre Erinnerungen auf.

Aus den Aufzeichnungen meines Gesprächs vom 4. November 2006 mit: Emilia Andrejewna Jegorowa, geb. 1928.

„Wir lebten sehr gut. Die Eltern arbeiteten in der Wolgaregion. Mein Vater, Genrich Genrichowitsch, arbeitete als Traktorist, Jelena Christianowna, meine Mutter, war ungelernte Arbeiterin. Zuhause, an der Wolga, kümmerten sie sich um ihre Obst- und Gemüsegärten. Der Vater fuhr im Frühjahr fort, im Herbst kehrte er nach Hause zurück. Sie unterhielten eine große Wirtschaft. Ich beendete an der Wolga fünf Schulklassen. Als wir von der Wolga nach Sibirien fuhren, starben unterwegs viele Menschen, Kinder und Erwachsene; sie wurden nachts aus den Waggontüren geworfen. 1941, am 17. September kamen wir in Nowonikolsk an. Es war bereits Abend. Aber wir wurden alle aufgenommen, und man gab uns zu essen. Die älteste Schwester, Emma Andrejewna Altergot, kam krank aus der Panzerfabrik zurück; sie war schrecklich abgemagert. Mutter und ich gingen herum und bettelten um „Almosen“.

Nachdem wir noch nicht allzu lange dort gelebt hatten, gab man uns eine Kuh, damit wir wenigstens etwas hatten, womit wir unsere nicht gerade kleine Familie ernähren konnten. Zur Heumahd mußten wir 25 km weit gehen, und dann mußten wir das Heu auch noch selbst nach Hause schleppen, damit die Kuh etwas zu futtern hatte. Ich heiratete einen jungen Burschen aus Uluj – Michail Jegorow. Und jetzt lebe ich in Bolschoj Uluj“.

Ich war bei Emilia Andrejewna. Ein hübsches Häuschen hat sie, alles innerhalb der Einzäunung sieht ganz akkurat aus; drinnen ist alles aufgeräumt, überall herrscht Sauberkeit. Emilia Andrejewna zeigte mir einzigartige Fotografien, die etwa aus den Jahren 1928-1930 stammten. Auf dem ersten Bild sitzt Genrich Genrichowitsch Altergot, mein Urgroßvater, und Jelena Christianowna Altergot, meine Urgroßmutter, mit der kleinen Emilia, die damals ungefähr zwei Jahre alt war. Auf dem zweiten Foto, Ende des 19. Jahrhunderts aufgenommen (es wird besonders sorgfältig und liebevoll in Emilia Andrejewna Jegorowas häuslichen Archiv verwahrt), sitzt Jelena Christianowna Altergots Mutter, meine Ururgroßmutter. Es gelang uns, ihren Vor- und Vatersnamen zu rekonstruieren. Sie hieß Maria Andrejasowna Altergot, geb. 1883. Sie war die Großmutter von Wiktor Andrejewitsch Altergot.

Einzigartig ist auch ein Foto aus der Zeit der Kollektivierung (1935-1936) in der ASSR der Wolgadeutschen, das die Eltern von Emilia Andrejewna mitgebracht hatten: Genrich Genrichowitsch und Jelena Christianowna Altergot im Jahre 1941 in Sibirien. (6). Es gelang uns, eines der Plakate zu entziffern und aus dem Deutschen zu übersetzen: „Der wahre Weg. Brigade N° 3“. Unter den Männern, die zur Ernte ausgefahren waren, befindet sich auch Genrich Genrichowitsch Altergot, mein Urgroßvater. Er steht neben dem Plakat. Heute fällt es schwer zu rekonstruieren, was das alles bedeutete: Massenversammlung, Ausstellung, Festtag – die Mesnchen waren mit ihren Bauernkitteln bekleidet, trugen Mäntel und Strickjacken. Ärmlich waren sie gekleidet. Einige trugen an den Füßen Schaftstiefel, andere Schnürschuhe. Neben jedem Fuhrwerk standen zwei Pferde, daneben Kühe. Ich konnte die Beschriftung an dem Stand entziffern. Dort stand auf Deutsch „Aufruf an alle Brigaden: erledigt im Frühjahr die Aussaat-Kampagne und stellt euch der vorliegenden Aufgabe gewissenhaft“.
Emilia Andrejewna Jegorowa (Altergot) konnte mir ihre persönlichen Papiere nicht zeigen, da sie nur unvollständig vorhanden sind.

2.3. Amalia Andrejewna Sutschkowa (Altergot) – Schwester des W.A. Altergot

Mit einer der Schwestern A. Altergots, mit Amalia Andrejewna Sutschkowa, geb. 1938, verabredeten wir ein Treffen. Meine Mutter, Irina Wiktorowna Lawrinowitsch (Altergot), und Papa brachten mich in das 18 km von Bolschoj Uluj entfernt liegende Dorf Sutschkowo, wo auch meine Oma wohnt. Sie beantwortete bereitwillig die Fragen, die ich ihr stellte.

Als meine Großmama aus heiterem Himmel auf sibirischen Boden geriet, war sie gerade vier Jahre alt. Die Heimat der Familie Altergot – das Dorf Leninksoje, Bezirk Engels, Gebiet Saratow, RSFSR ... Im Jahr einundvierzig, mit Beginn des Großen Vaterländischen Krieges, wurden die Wolgadeutschen in aller Eile aus dem Zentrum Rußlands aisgesiedelt. Nach Kasachstan, Sibirien ...

So also wurde das Darf Nowonikolsk Amalia Andrejewna Sutschkowa, geb. Altergot, zur zweiten Heimat. Und hier mußte ihre elterliche Familie auch gezwungenermaßen seßhaft werden.

In den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts war ihr Name weit und breit im ganzen Bezirk bekannt. An Ehrentafeln, Ausstellungsständen der Sieger des sozialistischen Wettbewerbs machte sie von sich reden – diese ganze Galerie von Schwarzweiß-Portraits, unter denen sich auch die Vorderansicht Amalia Andrejewnas befand, der besten Melkerin der „Simonowskij“-Sowchose.

Nachdem sie ins Dorf Sutschkowo gekommen war, bemerkte sie einen hübschen Dorfburschen; die beiden sahen einander an und verliebten sich – ein für allemal. Allerdings hatten sie anfangs ein schweres Leben. Michail Iwanowitschs Eltern wollten sie nicht akzeptieren. Sogar wegen eines Stückchens Brot machten sie ihr Vorwürfe. Schließlich war sie für sie eine Tochter des deutschen Volkes. Eine Feindin! Der Schwiegervatermochte sie am allerwenigsten. Er war als Krüppel aus dem Krieg heimgekehrt – ohne Bein. Und auch daran gab er ihr die Schuld.

Oma Amalia erzählte mir:

„Mischa und ich fingen an, in Sutschkowo ein Haus zu bauen. Und inzwischen wohnen wir schon fast ein halbes Jahrhundert darin. Wir haben sehr liebe Kinder. Zwei Söhne und zwei Töchter. Sie leben alle in der Stadt – die Töchter in Krasnojarsk, die Söhne in Kemerowo und Nowosibirsk.

Mit 14 Jahren habe ich in der Molkerei in Nowonikolsk bereits aus Leibeskräften gearbeitet. Ich habe auch Kälber gehütet, aber das war schon in Sutschkowo, als ich mit Michail zusammenlebte und in der Brigade tätig war. Also man kann sagen – auf ganz unterschiedlichen Arbeitsstellen. Später bin ich auf die Farm gekommen, wo ich selbständig meine Arbeit verrichtete, als ich irgendwann meine eigene Herde Kühe hatte. Zweiundzwanzig Jahre lang habe ich meine Burjonkas (Bezeichnung für Kühe; Anm. d. Übers.) gemolken. In der ersten Zeit wußten wir, die Melkerinnen, gar nicht, was eigentlich Urlaub bedeutet. Später dann, als man die Kolchose schon in eine Sowchose umbenannt hatte, da bekamen wir dann für unsere Arbeit auch Urlaub. In der Herde befanden sich stets an die 30-33 Milchkühe. Solange es noch keine Melkmaschinen gab, mußten wir sie mit den Händen melken, aber mit den Maschinen wurde es leichter. Als die Milch mit Hilfe von elektrischem Strom zu fließen begann – na, da war was los auf der Farm! Eine tolle Sache! Alles ist ganz leicht und einfach. Aber die Arbeit als Melkerin – ist ganz schön schwer. Besonders das Aufwachen und der Gang zum Melken in aller Herrgottsfrühe. Und so geht das jeden Tag: morgens früh melken, abends nochmal; das Haus, vier Kinder, Kühe, Ferkel, Schafe. Hühner auf dem eigenen Hof ... Ach, das ist schwer! Aber schließlich gab es auch eine Menge Freude.

Für mich war es wie ein Festtag, als ich nach Moskau reisen durfte. Als Bestarbeiterin im Bereich der Viehzucht. Damals hat Moskau mir gut gefallen. Alles sah so schön aus. Man quartierte uns im Hotel „Zur Goldenen Ähre“ ein. Dann fuhren sie überall mit uns herum und zeigten uns alles – die Ausstellung über die Errungenschaften der Volkswirtschaft, das Mausoleum, die Waffenkammer und noch vieles mehr. Die ganze Woche, die ich damals in Moskau verbrachte, war für mich wie ein einziger Festtag. Ich hatte Geld gespart. Und gleich nachdem ich nach Hause zurückgekehrt war, habe ich für uns einen Kühlschrank der Marke „Birjusa“ auf Kredit angeschafft. Das war 1978, und der Kühlschrank funktioniert immer noch. Den Kindern habe ich aus Moskau Süßigkeiten mitgebracht – Schokolade der Marken „Belotschku“ (Eichhörnchen; Anm. de. Übers.) und „Mischka na Sewere“ (Bärchen im Norden“; Anm. d. Übers.). In kleinen Häufchen habe ich sie verteilt, auch an Vater und mich, fünf Stückchen hat jeder bekommen; Lena war allerdings noch ganz winzig, sie aß noch keinen Konfekt. Und der ältesten – Natalia, brachte ich aus der Hauptstadt ein Kleid mit.

Ich, eine Sibirjakin, bin zusammen mit Russen aufgewachsen. Und alle waren gut zu mir. Andere kenne ich nicht, und ich will sie auch gar nicht kennen. An Sibirien habe ich mich auch gewöhnt. Was für Erinnerungen konnte ich mit meinen damals vier Jahren schon an meine Heimat haben? Ich hege gegen nichts und niemanden irgendeinen Groll. Ich kann auch kein Deutsch. Aber ein bißchen verstehen tu ich es schon. Meine älteste Schwester spricht Deutsch, ich nicht“.

Tante Amalia Sutschkowa (Altergot) lernte ich erst am Tag meiner Ankunft in dem Dorf Sutschkowo kennen, das etwa 18 Kilometer von Bolschoj Uluj entfernt liegt. Sie hatee mich nie zuvor gesehen. Sie freute sich sehr, umarmte uns alle, küßte uns und fing dann an zu weinen; erst kürzlich war ihr Mann, Michail Iwanowitsch, gestorben. Für mich war diese Begegnung von großer Bedeutung. In einem gewissen Maße stellte ich sozusagen den Anfang dar, durch den es dann zu Wiedervereinigung aller Schwestern von Wiktor Andrejewitsch Altergot, meinem Großvater, kam – weil ich diese Forschungsarbeit in Angriff genommen hatte. Und meine Eltern halfen mir; sie trafen Verabredungen und nahmen auch selbst, zusammen mit mir, daran teil.

Mein Studium über die historischen Wurzeln der Familie Altergot war auch für meine Eltern von großem Interesse.

2.4. Emma Andrejewna Altergot - Schwester des W.A. Altergot

Über Emma Andrejewna Altergot, geb. 1926, konnte ich lediglich in Erfahrung bringen, daß sie im Alter von 15 Jahren zur Trudarmee eingezogen wurde; das war 1941. Acht Jahre später, 1949, kehrte sich in das Dorf Nowonikolsk im Bolscheulujsker Bezirk zurück. Emma Andrejewna heiratete Fjodor Filippkin. Bald darauf trennten sie sich, und sie war dreizehn Jahre lang alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Aber dann kehrte der Ehemann doch wieder zurück, und sie lebten beisammen, bis er schließlich starb. Nachdem sie einige Jahre in der Kolchose gearbeitet hatte, zog sie in das Dorf Bolschoj Uluj um, wo sie dann viele Jahre lang im Bezirkskrankenhaus in der Entbindungsstation als Kinderschwester tätig war. 1999 starb Emma Andrejewna im Alter von 70 Jahren aufgrund einer Krankheit. Sie war die älteste Schwester von Wiktor Andrejewitsch Altergot.

2.5. Dorothea Andrejewna Ustinkina (Altergot) – Schwester des W.A. Altergot

Dorothea Andrejewna Ustinkina (Altergot), geb. 1935, erzählte mir anläßlich unserer Begegnung folgendes: „Ich war fünf Jahre alt, als wir von der Wolga hierher kamen, und keiner konnte Russisch. Als ich etwas größer geworden war, ging ich in die Nowonikolsker Schule und beendete dort die erste Klasse“. Die Mutter, Jelena Christianowna hat nachts immer einen Schal gestrickt, und die kleine Dorothea wickelte, während der Mond schien, eifrig den Faden zu einem Knäuel auf. Wenn der Schal am Morgen fertiggestrickt war, machte die Mutter sich auf den Weg, um ihn zu verkaufen: mal bekam sie dafür einen halben Eimer Kartoffeln, manchmal auch einen vollen; und davon lebten sie. Sie „zogen durch die Welt“, um zu betteln. Später arbeitete sie zwölf Jahre lang in der Kolchose, wo sie alle möglichen Arbeiten erledigte; Tag und Nacht schuftete sie und legte niemals die Hänbde in den Schoß. Sie gingen auf den Weizenfeldern Unkraut jäten. Wasser wurde mit Pferdeschlitten vom Fluß heimgebracht. Zuhause stand „Ruschelka“, ein altes, klappriges Pferd, mit dem sie zur Getreidedrusch fuhren. Bald lernte sie auch Nikolaj kennen, ihren späteren Bräutigam. Das erste Kind wurde geboren: Walja. Nikolajs Eltern mochten sie nicht „liebgewinnen“, weil sie Deutsche war. Dorothea Andrejewna hat zwei Kinder und vier Enkel. Sie arbeitet immer noch – ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters. Sie besitzt eine Vielzahl von Dankesschreiben und Urkunden, die sie aufgrund hervorragender Arbeitsleistungen im Laufe ihres Lebens erhalten hat.

SCHLUSSBEMERKUNG

Das Schicksal meiner Verwandten: Genrich (Heinrich) Genrichowitsch Altergot – mein Urgroßvater, Jelena Christianowna – meine Urgroßmutter, Wiktor Andrejewitsch (Genrichowitsch) Altergot, seine Schwestern: Emma Andrejewna Altergot, geb. 1926, Emilia Andrejewna Altergot, geb. 1928, Dorothea Andrejewna Altergot, geb. 1935, Amalia Andrejewna Altergot, geb. 1938, meine Ururgroßmutter Maria Andreasowna Altergot, geb. 1883, hat mich sehr gerührt. Es ist mir gelungen, die Ahnenreihe der Familie Altergot mütterlicherseits zu entschlüsseln. Eine große Familie.
(Anhang N° 1)

Dies ist mein Stammbaum seitens meiner Mama Irina Wiktorowna Lawrinowitsch (Altergot):

Mutter: Irina Wiktorowna Lawrinowitsch (Altergot);
Großvater: Wiktor Andrejewitsch Altergot;
Großmutter: Walentina Sergejewna Altergot;
Mutters Geschwister: Andrej Wiktorowitsch Altergot;
Kinder von Mutters Geschwistern: Irina Andrejewna Altergor; Elisabeta Andrejewna Altergot;
Urgroßvater: Genrich (Heinrich) Genrichowitsch Altergot;
Urgroßmutter: Jelena Christianowna Altergot;
Ururgroßmutter: Maria Andreasowna Altergot.

In den Schicksalen meiner Verwandten hat sich die Geschichte des Landes widergespiegelt.

Meine Forschungsarbeit hat es mir ermöglicht, die Bedeutunbg des Begriffs „politische Repressionen“ zu verstehen. Jetzt weiß ich, was das ist – eine der tagischsten Seiten in der Geschichte des Landes und der Region. Repressionen – sind das Synonym für die zerbrochenen Schicksale vieler Menschen, der bittere Geschmack von Kränkungen und Demütigungen, und die Zerschlagung nicht mehr zu verwirklichender Lebensträume- und pläne. Die Dokumente aus dem Familienarchiv der Altergots und der Beschluß des Bolscheulujsker Bezirksgerichts haben mir gezeigt, daß die Gerechtigkeit letztendlich den Triumph davonträgt. Mein Urgroßvater, Großvater und seine Schwestern wurden nach 57 Jahren, auf Grundlage des Gesetzes der Russischen Föderation vom 18.10.1991 „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ sowie § 1 des Föderalen Gesetzes vom 4. November 1995, rehabilitiert.

Wiktor Andrejewitsch Altergot, mein Großvater, „war nicht als Sondersiedler registriert“; das habe ich in der Rehabilitationsbescheinigung gelesen, aber er befand sich zusammen mit seinen Eltern aus nationalen Gründen in Sonderansiedlung, und das bedeutete, daß man auch ihm alle Rechte entzogen hatte.

Meine Forschungsarbeit trug ich auf der wissenschaftlich-praktischen Bezirkskonferenz im März 2007 im Haus des kreativen Kindes vor. Das Referat wurde zur Teilnahme am regionalen Wettbewerb eingeschickt, der dem sechzigsten Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Sieg gewidmet war. Ich bekam einen Einladung zum regionalen Museumsforum, wo ich meine Arbeit verteidigte.

Die Erforschung des Schicksals der Wolgadeutschen, die im Bolscheulujsker Bezirk zwangsangesiedelt wurden, wird mit einem neuen Projekt fortgesetzt werden. Sein Thema: „Wir werden das Andenken wahren“.

QUELLENANGABEN

1. Rehabilitationsbescheinigung der Verwaltungsbehörde für innere Angelegenheiten der Region Krasnojarsk vom 10.09.1998, N° 1/3-8401 (aus dem Privatarchiv der Altergots)
2. Archiv-Bescheinigung des Informationszentrums der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten der Region Krasnojarsk vom 13.08.2001, N° 1/3-5280 (aus dem Privatarchiv der Altergots)
3. Bescheinigung N° 4476 über die Rehabilitierung, ausgestellt von der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten – vom 11.07.2001, N° 1/3-4476 (aus dem Privatarchiv der Altergots).
4. Bescheinigung der Abteilung für die Bearbeitung und Verwahrung von Dokumenten des Komitees für standesamtliche Angelegenheiten bei der Saratower Regionsregierung vom 25.01.1999, N° 442 (aus dem Privatarchiv der Altergots)
5. Bescheinigung der standesamtlichen Verwaltungsstelle der Stadt Engels vom 03.07.1998, N° 481-A 01-33 (aus dem Privatarchiv der Altergots)
6. Bescheinigung des Komitees für standesamtliche Angelegenheiten der Stadft Engels beim der Saratower Regionsregierung vom 15.01.1999, N° 29-A 03-39 (aus dem Privatarchiv der Altergots).
7. Bescheinigung der Verwaltung für innere Angelegenheiten der Region Kirow aus dem Informationszentrum vom 03.12.1998, N° /A-24 (aus dem Privatarchiv der Altergots)
8. Rehabilitationsbescheinigung der Verwaltung für innere Angelegenheiten der Region Saratow vom 10.10.1998, N° 18/7-5454 (aus dem Privatarchiv der Altergots)
9.Ausweis des W.A. Altergot, Serie 04 02, Nummer 343558
10. Berechtigungsausweis für Vergünstigungen, N° 22842, ausgestellt auf W.A. Altergot
11. Sterbeurkunde N° 407616 von G.G. Altergot
12. Sterbeurkunde N° 411117 von J.Chr. Altergot
13. Beschluß des Bolscheulujsker Bezirksgerichts in der Region Krasnojarsk vom 26. September 2006

LITERATURANGABEN

1. „Buch der Erinnerung“ an die Opfer politischer Repressionen der Region Krasnojarsk: Buch 1 -, Krasnojarsk, Herausgeberprojekte, 2004
2. „Buch der Erinnerung“ an die Opfer politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk:
Buch 2 -, Krasnojarsk, Herausgeberprojekte, 2005
3. „Buch der Erinnerung“ an die Opfer politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk:
Buch 3 -, Krasnojarsk, Herausgeberprojekte, 2005
4. Karte. Russische unabhängige Zeitschrift für Geschichte und Menschenrechte N° 45-46, 2006
5. S.I. Oschegow, Wörterbuch der russischen Sprache, Moskau, 1978

Veröffentlichungen der Autorin

1. Gesellschaftspolitische Zeitung des Bolscheulujsker Bezirks „Westi“ („Nachrichten“; Anm. d. Übers.), N° 43 (7266), 27. Oktober 2007 – „Ich war nicht als Sondersiedler registriert“

Anmerkungen

Praktische Forschungsarbeit „Ich war nicht als Sodnersiedler registriert“ (die Geschichte der Familie Altergot) besteht aus einer Einleitung, dem in Paragraphen eingeteilten Hauptteil, einer Schlußbemerkung, Anlagen sowie einer Liste der Quellen- und Literaturangaben.

Im Rahmen des Referats wurden die historischen Wurzeln der Familie von Wiktor Andrejewitsch Altergot erforscht, die politischen Repressionen ausgesetzt war und auf Grundlage des Gesetzes der Russischen Föderation „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ rehabilitiert wurde.

Fotografien (derzeit noch nicht verfügbar)


Wiktor Andrejewitsch Altergot, mein Großvater:

Emilia Andrejewna Jegorowa (Altergot), meine Großmutter:

Amalia Andrejewna Sutschkowa (Altergot), meine Großmutter:

Dorothea Andrejewna Ustinkina (Altergot), meine Großmutter


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