Den zweiten Jahrestag der Gründung der Sowjetischen Kultur-Stiftung hat die Norilsker Filiale mit einer originellen Aktion gefeiert – mit der Eröffnung eines Zyklus von Wohltätigkeitsmaßnahmen unter dem Motto „Aufstieg zur Erinnerung“. Auf dem Programm standen: Konzerte, Theater-Vorstellungen, Buch- und Kunst-Aktionen, deren Einnahmen zu Gunsten der Ausstattung der Gedenkstätte für die Opfer der stalinistischen Repressionen überwiesen werden.
Mit jedem Tag wächst die Summe der freiwilligen Geldeingänge auf dem Konto N° 70202 in der Norilsker Filiale der Bank für Industrie und Aufbau. Die Geldüberweis7ungen treffen nicht nur von heutigen Norilskern ein, sondern auch von Menschen, die in den unterschiedlichsten Ecken des Landes leben. Denn hier in Norilsk litten in den Jahren des des Kultes des „Führers aller Nationen“ tausende unschuldige Opfer. Als später ihre Rehabilitation erfolgt war, weilten viele schon nicht mehr unter den Lebenden. Doch die Erinnerung an diese besonderen Häftlinge des Norillag lebt. Inzwischen wird sie niemals mehr sterben. Im Museum der Geschichte des Norilsker Industriegebiets eröffnete am Vorabend des 70. Jahrestages des Allrussischen Leninistischen Kommunistischen Jugendverbands eine Ausstellung, die den Komsomolzenführern gewidmet war, welche in den 1930er Jahren verfolgt wurden. Die Museumsmitarbeiter stehen in Briefwechsel mit noch vorhandenen Zeugen der heroischen und tragischen Vergangenheit von Norilsk, Verwandten und Nahestehenden derer, die unschuldig leiden mussten.
K. Kolotkow
Korrespondent beim „Krasnojarsker Arbeiter“
„Krasnojarsker Arbeiter“, 03.09.1988