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Der Koingress der Deutschen hat stattgefunden

Millionen hatten darauf gewartet, mit ihm hatten die Sowjetdeutschen ihre Hoffnungen und Ängste verbunden. Und dann, vom 11.—15. März, versammelten sich 525 Delegierte in Moskau, im Haus der Kultur Namens Lenin zum ersten (außerodentlichen) Kongress der Deutschen der UdSSR. Doch dies bedeutet nicht, dass im Saal ausschließlich Deutsche saßen; hier fanden auch Vertreter anderer Nationalitäten etwas zu tun – mehr als 100 Korrespondenten verschiedener Zeitungen und Zeitschriften.

Natürlich kamen viele Delegierte nicht zu dem Forum. Und das geschah nicht deswegen, weil sie einen Rückzieher gemacht hatten. Es lag vielmehr daran, dass einige zentrale Ausgaben eine verfrühte Mitteilung über einen späteren Zeitpunkt der Durchführung des Kongresses herausgegeben hatten. Eindeutig behindert haben uns Vize-Präsident Janajew, der Vorsitzende der staatlichen Kommission zu Problemen der Deutschen Gussew und der Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU Girenko. Seltsamerweise fanden sich auch unter unseren Stammesgenossen solche, die Stöcke in die Räder stießen und gegen die Durchführung des Kongresses waren. Es handelt sich um die nicht unbekannten Personen: Aumann, Wormsbecher, Merz, Widmaier, Kurt und andere.

Unnötig zu erwähnen, dass es in Moskau für die Delegierten schwierig war, ein Hotelzimmer zu bekommen, und man weigerte sich auch, einen Saal zur Verfügung zu stellen.

Aber der Kongress fand statt. Es wurden konkrete Beschlüsse gefasst. Eineer der Hauptpunkte war: «die autonome Republik der Wolgadeutschen» wiederher-zustellen. Wir halten die Wahl des aus 50 Personen bestehenden Interimsrats mit G. Groth an der Spitze für wichtig.

Auch durfte die Frage zu den Trudarmisten nicht in der Luft hängen bleiben. Im Zusammenhang damit wurde ein Sonder-Hilfsfond ins Leben gerufen.

Der Kongress verabschiedete und sandte ein Schreiben an den Leiter und die Volksdeputierten des Landes, an alle autonomen Formationen, demokratischen Kräfte, an die Intelligenz, an die Völker des Wolgagebiets sowie an die Regierung und das Volk in Deutschland.

Es ist beabsichtigt, die zweite Etappe des Kongresses vor dem 28. August stattfinden zu lassen, in der Hoffnung, dass die Landesleitung und Russland unser Anliegen eingehend prüfen und vernünftige Entscheidungen treffen.

W. SCHNAIDER, Mitglied der regionalen Gesellschaft «Wiedergeburt»

„Dorf-Nachrichten“ (Balachta), 23. März 1991
Das Material wurde vom Balachtinsker Heimatkunde-Museum zur Verfügung gestellt.


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