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Es gibt keine Grenzen für Liebe und Achtung

ANLÄSSE

Sonntag, den 5. September 1995 werden K.I. Glisdinowa, ihre Freunde und Kollegen, den Teilnehmern der Laienkunst-Gruppe noch lange in Erinnerung behalten. An diesem Tag versammelten sie sich alle im Bezirkskulturhaus, um die künstlerische Leiterin des Bezirkskulturhauses, einen wunderbaren Menschen und eine gute Freundin – Klara Iwanowna Glisdinowa – zu begleiten, die mit ihrer Familie nach Deutschland ausreisen wollte.

Viele Einwohner von Balachta erinnern sich an die Auftritte dieses jungen, schlanken Mädchens, die Lieder aus dem Repertoire von Alla Pugatschowa («Herlekin», «Könige können alles» u.a.) gesungen hatte und über eine starke, wunderschöne Stimme verfügte. Genau als solche war Klara nach Balachta gekommen. Danach kam ein Studium an der Fachschule für kulturelle Aufklärung im Spezialbereich «Regisseur am dramaturgischen Theater», und wieder — Balachta.

Tag für Tag verflogen unbemerkt die insgesamt 23 Arbeitsjahre im Bereich der Kultur. Konzerte, Agitationsbrigaden, Gastspielreisen innerhalb des Bezirks, aber auch in Städte und andere Bezirke der Region, Arbeit mit Kinder- und Erwachsenen-Kollektiven für künstlerische Amateur-Tätigkeiten. Keine einzige ernsthafte Veranstaltung kam ohne ihre Beteiligung aus. Als eine der wesentlichen Errungenschaften der Klara kann man mit Sicherheit die Entstehung des deutschen Volks-Kollektivs «Wiedergeburt» nennen, welches in diesem Jahr die Bezeichnung Volks… verliehen bekam.

Die Stimmung bei der Abschiedsbegleitung war traurig. Es ist schade, sich von einem Menschen zu trennen, mit dem man gemeinsam lange Jahre kreative Arbeit geleistet hat, Jahre der Reisen und Erfolge, Zweifel und des Gelingens. Die Direktorin des Kulturhauses A.S. Jatschikowa und die Abteilungsleiterin für Kultur N.N. Dobrjanskaja überreichten Klara Iwanowna zur Erinnerung Adressen, sprachen warme, herzliche Abschiedsworte.

In ihrer Antwortrede brachte Klara Iwanowna ihre große Wertschätzung gegenüber allen aus, die zu dieser Begegnung gekommen waren und machte ihnen noch ein Abschiedslied zum Geschenk. Danach gab es wieder Toaste, Tränen des Trennungsschmerzes, gute Wünsche". <fehlendes Fragment > der Gruppe, Studentin des 2. Kurses der Dirigenten-und Chor-Abteilung Mascha Richter, eine Schönheit, klug, Komsomolzin, eine wunderbare Aktivistin, stellte sich plötzlich als Vaterlandsverräterin vor uns, weil sie darüber nachgedacht hatte, mit ihrer Familie ebenfalls in die BRD überzusiedeln.

Mascha wurde mit Schimpf und Schande aus der Komsomolzen-Organisation ausgeschlossen, man zwang sie, für ihr Studium an der Fachschule zu zahlen, befassten sich mit ihr auf Versammlungen und Sitzungen, angefangen bei der Gruppe und endend beim Büro des Stadtkomitees des Komsomol. Doch das Mädchen beharrte auf seinem Entschluss und ging auf keinerlei Überredungsversuche und Forderungen ein. Am bittersten und am meisten kränkend waren für sie die Verurteilung und die Verachtung der Genossinnen...

Heute können Staatsbürger der Russischen Föderation das Territorium eines beliebigen Staates als Wohnort wählen (sofern man sie dort aufnimmt, aber das ist schon eine andere Frage). Und niemand <fehlendes Fragment. >

„Dorf-Nachrichten“ (Balachta), 25. April 1995
Das Material wurde vom Balachtinsker Heimatkunde-Museum zur Verfügung gestellt.


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