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GULAG: die Eisenbahnlinie SALECHARD – IGARKA (Bauprojekt N° 503)

Broschüre

Am 9. Januar 1949 verabschiedete der Ministerrat den Erlaß über den Bau eines Seehafens am Mündungsarm des jenisej bei Igarka und das Verlegen einer Eisenbahnlinie von Salechard nach Igarka mit einer Länge von 1300 Kilometern. Der Bau der Eisenbahnstrecke oblag dem NKWD der UdSSR, das zwei Bau-Verwaltungen einrichtete: Die Obsker BV N° 501 mit dem Zentrum in salechard (Bau der Strecke von Westen her bis zum Fluß Pur) und die Jenisejsker BV N° 503, die ihr Zentrum anfangs in Igarka und später in der Siedlung Jermakowo (Teilstück vom Fluß Pur bis nach Igarka) hatte.

Bei Beginn der Wiederaufnahme der Schiffahrt im Jahre 1949 belief sich die Zahl der Sonderkontingentler (so wurden die Häftlinge offiziell genannt) auf ungefähr 70000 Mann. Entlang der Trasse standen alle 5-7 Kilometer Lager, in den zwischen 500 und 1500 Gefangene gehalten wurden – etwa die Hälfte von ihnen war aufgrund politischer Paragraphen verurteilt worden.

Die gesamte Eisenbahntrasse verlief hinter dem Polarkreis. Das Lagerregime und die rauhen klimatischen Bedingungen – im Sommer die auftauenden Sümpfe, Mücken und winzige Steckinsekten, im Winter Schneewehen und Frost bis minus 50 Grad, machten Leben und Arbeit der Häftlinge besonders schwer. Aber die sowjetische Leitung hatte es eilig, und die Häftlinge verlegten bis zu 15 km Gleise im Monat.

Nach Stalins Tod stellte die Regierung der UdSSR den Bau am 25. März 1953 ein. Die allerletzten Häftlinge wurden 1955 aus diesen Gebieten abtransportiert.

Wladimir Sirotinin
Vorsitzender der Krasnojarsker „Memorial“-Gesellschaft

 


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