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Die Vergangenheit niemals vergessen

30. Oktober – Tag des Gedenkens an die Opfer der politischen Repressionen

„Man darf niemals zulassen, dass die Schrecken der Vergangenheit in Vergessenheit geraten. Man muss sich ständig an die Vergangenheit erinnern. Offenbar war sie so, wie sie geschehen ist, möglich. Und diese Möglichkeit bleibt. Nur eine gute Kenntnis darüber kann sie verhindern. Die Gefahr liegt hier – in der Abgeneigtheit zu wissen, Kenntnis zu nehmen, in
dem Bestreben zu vergessen und dem Unglauben, dass all das sich wirklich und wahrhaftig ereignet hat. (Denn bis zum heutigen Tag gibt es Menschen, die die Realität der Konzentrationslager leugnen)“.

Diese Aussage (Karl Jaspers. „Sinn und Bedeutung der Geschichte“) kann die Situation, die heute in unserem Land entstanden ist, nicht besser widerspiegeln. Ein recht bedeutender Teil der Bevölkerung unseres Landes verehrt Stalin nach wie vor, denn es gelang ihm, aus unserem Land eine „Supermacht“ zu machen. Die Frage darüber, welche Mittel der „Vater der Völker“ zum Erreichender Ziele aktivierte, wurden nie ernsthaft auf staatlichem Niveau erörtert, obwohl hier von mehreren Dutzend Millionen Landesbürgern die Rede ist - Verhaftete, Entkulakisierte, Deportierte, Erschossene und in den Gefängnissen und Lagern des GULAG Umgekommene.

Nach mehreren Jahrzehnten gibt es nun niemanden mehr, der persönlich Zeugnis über die begangenen Verbrechen gegen das eigene Volk verübt wurden und über diejenigen, die jene Leute kannten und ihre Berichte hörten. Deswegen ist es so wichtig heute noch rechtzeitig so viel zu erfahren und zu tun, so lange wenigstens noch einige Wenige von denen am Leben sind, die all das durchgemacht haben. Das ist unsere Pflicht ihnen gegenüber. Die Pflicht und die Notwendigkeit sich zu erinnern und die eigene Geschichte kennen zu lernen. „Wer sich nicht an seine Vergangenheit erinnert, ist dazu verurteilt, sie noch einmal zu erleben“. Und um sich an die Vergangenheit erinnern zu können, muss man sie kennen.

INFORMATION: Heute leben auf dem Territorium der Region Krasnojarsk ungefähr 20.000 Menschen, die unter den politischen Verfolgungen zu leiden hatten. Denkmäler zu Ehren der Opfer der politischen Repressionen wurden in Krasnojarsk, Minussinsk, Ukraine, Norilsk eröffnet.

„Krasnojarsker Woche“, 31.10.2002


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