Mit der Bitte, den Führer der Völker zurückzuholen, hat sich das Stadtkomitee der KPRF an den Bürgermeister gewandt
Die Hauptskulptur Josef Wissarionowitschs stand gegenüber des rekonstruierten Stalin-Häuschens in der Ada-Lebedewa-Straße (dort, wo bis heute der andere Führer des Welr-Proletariats, Wladimir Iljitsch, sitzt). Der XX. Parteitag der KPdSU verwies die Stalins zunächst aus dem Stadtzentrum an den Stadtrand und schickte sie dann „auf Etappe“: zur Reserve für die Museen oder zum Umschmelzen.
Aber von den Verehrern des schrecklichen Führers gibt es auch heute noch in Kranojarsk eine ganze Menge, und die Geschichte bleibt Geschichte, um so mehr, als die Anzahl der Gedenkstatuen im Zentrum unserer Regionsstadt Jahr für Jahr mit arithmetischem Fortschritt wächst.
Zum 70.Jahrestag der Region hat sich das Stadtkomiteee der KPRF mit der Bitte an den Bürgermeister gewandt, den Generalissimus in den Gesetzen wieder aufleben zu lassen. Ende September beriet sich der Erste Sekretär des Stadtkomitees, Wladimir Bedarew, mit den Genossen, und nachdem er die öffentliche Meinung unter den Parteikollegen untersucht hatte, schickte er an den stellvertretenden Bürgermeister, Wasilij Kuimow, den kollektiv gefaßten Beschluß des Stadtkomitees der KPRF mit der Bitte, einen bestimmten Platz für die Errichtung eines Stalin-Denkmals zuzuweisen. Das Papier wurde in der Verwaltung zwar geprüft und erörtert, jedoch nicht eindeutig beantwortet, unter Hinweis auf die Notwendigkeit sich darüber zuerst mit dem Volk beraten zu müssen.
Während dieser Zeit ist Bedarew sehr aktiv tätig, und sympathisierende Bürger, vom Veteran bis hin zur Vorsitzenden der Allrussischen Frauenvereinigung, schütten den Bürgermeister mit Briefen und Bitten zu den Führer zurückzuholen.
Unsere Quelle in der Administration meint, daß die Errichtung eines Denkmals nur noch eine Frage der Zeit ist. Wenn das geschieht, dann ist Krasnojarsk die erste Stadt im Lande, in der es ein Denkmal für den Vater der Völker gibt.
Übrigens, die Kommunisten sind von der Theorie zur Praxis übergegangen: sie haben das Denkmal selbst gefunden – einen verstaubten „Herrn“ aus Bronze, welche im Krasnojarsker Heimatkunde-Museum in Vergessenheit geraten war.
Foto des Autors
Walerij Paschkow
„Komsomolskaja Prawda“ – Krasnojarsk, 6. November 2004