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English  Ðóññêèé

Für Stalin!

Was die Geschichte betrifft, so taucht mitunter eine ziemlich ungereimte Frage auf: warum nämlich nicht sie, sondern die unschuldige Kybernetik in ihrer Zeit als „käufliches Mädchen des Kapitalismus“ bezeichnet wurde. In der Geschichte ist das Ausmaß an Raum und Freiheit für Käuflichkeit unermeßlich ...

Sprecher A.W. Uss traf sich mit ehemaligen Kriegsveteranen. Die Veteranen schlugen dem Sprecher vor, die Errichtung eines Stalin-Denkmals in Krasnojarsk unter seine persönliche Obhut zu nehmen. Schließlich stand ein großer Feiertag unmittelbar bevor. Uss sagte, daß Denkmäler außerhalb seiner Kompetenzen lägen (obwohl ... – wieso eigentlich, da er doch eigentlich die zweite Persönlichkeit in der Region ist), allerdings ließ er, offenbar aus Hochachtung vor diesen ehrbaren Leuten, die Anmerkung fallen, daß es um die Person des Genies und Führers aller Völker „viele, oft unbegründete Diskussionen“ gäbe, und daß er gegen den Abbruch oder das Niederreißen welcher Denkmäler auch immer sei, egal, ob es sich um Dserschinski, Stalin oder sonst jemanden handeln würde – „ schließlich ist das doch ein Teil unserer Geschichte“. Und sein Kollege aus der Gesetzgebenden Versammlung, der Deputierte A.P. Bykow (auch bei weitem noch nicht der letzte Genosse) unterstütze die Errichtung eines solchen Denkmals mit dem gleichen Text und der gleichen Begründung: „Schließlich ist das doch ein Teil unserer Geschichte“.

Überhaupt wurde die vorliegende Phrase für Politiker jedes beliebigen Ranges so etwas wie eine Zauberformel, die es ihnen gestattete, sich irgendwie für die Wähler attraktiv zu machen. Egal, ob links oder rechts, oder sonst wo ... Objektive Vorstellungen darüber, daß so etwas gut oder schlecht ist, sind nicht vorhanden – sie fehlen sogar andeutungsweise. Aus irgendeinem Grunde kommt es in Europa niemandem in den Sinn, ein Denkmal für Hitler oder die Helden der Revolution aufzustellen, die damals in den Flüssen Lastkähne mit Menschen an Bord versenkten. Das ist doch schließlich auch Geschichte – und was für eine ...

 „Das Knäuel“. „Der Augenzeuge“, No. 17, 03.05.2005


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