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Ein Tyrann und die Opfer

Die krasnojarsker Gegner der Errichtung eines Stalin-Denkmals haben erneut versucht, die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich zu ziehen, meldet die Zeitung „Press-Line“.

„Der Bürgermeister schweigt, aber wir werden das nicht tun“ – unter dieser Losung haben Mitglieder der krasnojarsker Filiale der Gesellschaft „Memorial“ ein Briefing abgehalten. Seit dem 25. April führen Aktivisten der Gesellschaft eine Aktion zur Sammlung von Unterschriften gegen die Errichtung eines Stalin-Denkmals im Regionszentrum durch. Man hat bereits etwa dreitausend Unterschriften zusammenbekommen, jedoch bislang noch keinerlei Aufmerksamkeit von Seiten der Beamten in der Bürgermeisterei bewirken können. Nichtsdestoweniger haben die Mitglieder der krasnojarsker Filiale die Absicht, den Kampf fortzusetzen, denn sie sind der Ansicht, daß „die Aufstellung einer Stalin-Büste eine Schande für die Stadt darstellt“. „Während des Großen Vaterländischen Krieges sind 34.000 Krasnojarsker an den Fronten gefallen, und auf Befehl Stalins wurden allein im Jahre 1940 mehr als 12.000 Personen erschossen. Wir wären mit der Aufstellung eines Denkmals des Tyrannen einverstanden, sofern gleich daneben eine Stele errichtet würde, auf der die Namen sämtlicher seiner Opfer zu lesen sind, aber zu einer derartigen Variante werden die Stalin-Anhänger wohl kaum ihre Zustimmung geben“. – verkündete der Vorsitzende der Gesellschaft „Memorial“, Alexej Babij. 

„Heutige Zeitung“, 05.05.2005


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