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Der erste Stein der „Letzen Tore“

Gestern wurde auf der Gedenkstätte „Norilsker Golgatha“ der erste Gedenkstein der „Letzten Tore“ aufgestellt – ein Symbol für jeden einzelnen Häftling des Norillag.

Auf dem Territorium der Gedenkstätte „Golgatha“ befinden sich mehrere Denkmäler und Gedenkkompositionen. In der Regel sind sie jeweils einer ganz bestimmten ethnischen Gruppe gewidmet, die während des Norillag-Aufenthalts eine qualvolle Zeit durchmachen mussten. Bei den „Letzten Toren“ gibt es einen prinzipiellen Unterschied – denn sie symbolisieren jeden einzelnen Menschen, der zum Opfer der stalinistischen Repressionen wurde, unabhängig davon, welcher Nationalität oder Glaubensrichtung er angehörte.

„Die Tore“ besitzen auch einen wichtigen praktischen Sinn. Jedes Frühjahr waschen die Haus- und Industrie-Abwässer vom Schmidt-Berg, an dessen Fuß der ganze Gedenk-Komplex gelegen ist, das Erdreich unter den Postamenten fort, aber auch menschliche Überreste – „Golgatha“ steht auf einem Massen-Bestattungsort von Häftlingen. Mit der Aufstellung der „Letzten Tore“ erhält die Gedenkstätte einen geeigneten Schutz vor dieser jährlichen Unbill.

Während der Zeremonie für die erste Steinlegung der „Tore“ wurden Vertreter der Kirche heiliggesprochen. Der kleinen Versammlung  zu Ehren dieses Ereignisses wohnten ehemalige Lagerhäftlinge, ihre Nachfahren sowie Schüler bei. Zu Worte kamen Vertreter der Gesellschaft zum Gedenken an die Opfer politischer Repressionen, der städtischen Behörden und der Leitung der Polargebietsfiliale von „Norilsker Nickel“, welche auch den Bau der „Letzten Tore“ finanzieren wird.

Das neue Monument soll sein endgültiges Aussehen zum 30. Oktober erhalten – dem Tag des Gedenkens an die Opfer der politischen Repressionen.

„Polar-Wahrheit“, 13.07.2005 


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