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Kommission zur Wiederherstellung der Rechte von rehabilitierten Opfern politischer Repressionen

Die Kommission zur Wiederherstellung der Rechte von rehabilitierten Opfern politischer Repressionen bei der Regierung der Republik Chakassien teilt mit, daß vor 70 Jahren, aufgrund eines Entscheids der höchsten Parteiorgane, genauer gesagt des Februar-März-Plenums (23. Februar bis 3. März 1937) des Zentralkomitees der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken), im ganzen Land die nächste blutige „Säuberung“ ins Rollen gebracht wurde, die sich über einen Zeitraum von beinahe 2 Jahren hinzog. In der Geschichtsliteratur wird diese Repressionspolitik als „Großer Terror“ bezeichnet. Die Periode dieses „Großen Terrors“ umfaßt 14 Monate, ungefähr von Juli 1937 bis November 1938.

Dem Terror wurde schließlich durch eine Anordnung des Rates der Volkskommissare der UdSSR und des Zentralkomitees der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken) vom 17. November 1938 „Über Verhaftung, staatsanwaltschaftliche Überwachung und Durchführung von Ermittlungsverfahren“ Einhalt geboten. In dieser Anordnung wurden die NKWD-Organe der Kritik unterzogen.

Während der Repressionen in den 1920er bis 1950er Jahren wurden in Chakassien insgesamt 5402 Personen aus politischen Motiven verhaftet, davon 3339 Personen allein in den Jahren des „Großen Terrors“ (61,8% der Gesmatzahl), zu denen auch 2341 Personen gehörten, die den Tod durch Erschießen fanden (70% aller Verurteilten); in Arbeits- und Erziehungslager, - kolonien und Gefängnis kamen 998 Personen.

Soziale Zusammensetzung der 1937-1938 repressierten Bewohner Chakassiens in % der Gesamtzahl von 3339 Personen:

Die politischen Massenrepressionen der Jahre 1938-1938 vollendeten die Bildung eines grausamen totalitären Systems in der UdSSR. DieGesellschaft wurde in einen Zustand des Terrors und der Angst versetzt, jeder Widerstand gegenüber den Behörden war ausgeschlossen.

Die Repressionsmaßnahmen enthaupteten die Industrie, die Armee, den Dienstleistungssektor, die Wissenschaft und die Kultur. Darunter zun leiden hatten auch Partei-, Komsomolzen-, Sowjet- und Rechtsorgane. Aber die überwiegende Mehrheit der verhafteten und erschossenen waren einfache Sowjetbürger, ohne Parteizugehörigkeit.

„Der Große Terror“ – das ist nicht nur das ganz bewußte Planen terroristischer „Operationen“, es bedeutet auch einen für die Welt unbekannten Maßstab und Umfang an gefälschten Anklageschriften.

„Der Große Terror“ – das ist die Wiederkehr der mittelalterlichen Inquisition, die massive Anwendung von Foltern, die Verschlossenheit bei der Durchführung von Gerichtsprozessen.

„Der Große Terror“ – das ist die aufgezwungene Politik der gegenseitigen Haftung und Verantwortlichkeit, wenn das gesamte Sowjetvolk auf Versammlungen, bei Zusammenkündten die Volksfeinde „verurteilte“. Wenn Kinder dazu gezwungen wurden, sich von ihren Eltern loszusagen, Ehefrauen von ihren Männern.

„Der Große Terror“ – das ist die Zeit, als sich durch Propagandamethoden das charakteristische Merkmal der sowjetischen Gesellschaft haerausbildete – Zweideutigkeit und Zweiteilung der Realität.

Wir müssen uns an diese düstere Geschochte der Vergangenheit erinnern und alles daransetzen, damit sich ein derart totalitäres Regime in der Zukunft nicht wiederholt.

Der 30. Oktover 2007 ist der Allrussische Tag der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen, und gleichzeitig jährt sich zum siebzigsten Mal das Jahr des Großen Terrors. An diesem Tag werden in der Republik Chakassien Trauerfeiern an den Denkmälern in Abakan und in Minusinsk stattfinden, in dem kleinen Wäldchen, in dem mehr als 4500 unschuldig erschossene Bürger von Chakassien und den südlichen Bezirken der Region Krasnojarsk begraben liegen.

Wir schlagen vor, auch in den anderen Städten und Bezirken der Republik analoge Trauerfeiern zu veranstalten, wobei die Aufmerksamkeit auch auf die Verwandten der während des Großen Terrors erschossenen undd repressierten Bürger Chakassiens gerichtet werden sollte. Bei der Durchführung von Maßnahmen in den einzelnen Bezirken, sollten Bürger , die unter dem totalitären Regime zu leiden hatten, aus allen Ortschaften mit einbezogen werden – nicht nur aus der Bezirksstadt.

Zur Kenntnisnahme und Information der Bevölkerung teilen wir mit, daß die Gedenkversammlung am 30.10.2007 um 13 Uhr am Denkmal für die Opfer des Großen Terrors der Stadt Minusinsk, die in den Jahren 1937-1938 in dem kleinen Minusinsker Wäldchen erschossen, beginnt. Auf Wunsch von Verwandten der erschossenen Bürger besteht die Möglichkeit der Teilnahme von Delegationen aus den Städten und Bezirken Chakassiens an der Trauerveranstaltung.

Sofern eine solche Teilnahme gewünscht wird, ist auf jeden Fall das Ministerium für Arbeit und soziale Entwicklung der Republik Chakassien über die Anzahl der Delegationsteilnehmer zu informieren.

Minister für Arbeit und soziale
Entwicklung der Republik Chakassien
O.W. Lapyka


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