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Reise zu Astafjew

Am 29. Oktober, dem Tag der Geburt des Komsomol der ehemaligen UdSSR, dem Vorabend des Tages der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen, besuchten Vertreter der Pensionärs-Vereinigung und des Veteranenrats die Dauerausstellung „Leben und Schaffen der Familie Astafjew“, die sich auf dem Gelände des Bildungszentrums „MixMax“ befindet.

Die Exposition ist in zwei kleinen Räumen mit einer Fläche von etwas mehr als 18 Quadratmetern untergebracht. Doch dort sind inzwischen so viele Ausstellungsstücke zusammengekommen, die zum Leben und der Tätigkeit Viktor Petrowitsch Astafjews Bezug haben, dass selbst ein Museum auf all diese Gegenstände neidisch sein könnte.

In einem der Zimmer befindet sich das Arbeitskabinett des Schriftstellers mit der einfachen Ausstattung, die ihm einst gehörte: der Schreibtisch (ein Geschenk, mitgebracht aus dem Gebiet Wologda), Schränke mit Nachschlage-Literatur und Werken des Schriftstellers, die in sechzig Sprachen herausgegeben wurden. Auf dem Schreibtisch – ein Telefon, bescheidene Schreibutensilien und ein Füllfederhalter mit „ewiger Feder“, gefüllt mit schwarzer Tinte. Auf einem der Schränkchen steht ein kleiner Rundfunkempfänger. Und neben dem Tisch befindet sich eine kleine Liege zum Ausruhen.

Die Wände der kleinen Diele sind mit Fotografien zugehängt – mit echten, getreu wiedergegebenen - einer langen Kette der zahlreichen Verwandtschaft, innerhalb derer die Familie Astafjew aufging.

Besonders betont in den Fotografien ist die Igarsker Periode, denn die Familie Astafjew befand sich in Igarka in der Verbannung. Dort begannen auch die „Lehrjahre“ des zukünftigen Schriftstellers unter dem Patronat eines Offiziers der Weißen Garde, der ihm, nachdem er die Neigungen des Jungen und seinen Wissensdurst bemerkt hatte, die Möglichkeit verschaffte, Bücher mit Hilfe seines eigenen Bibliotheksausweises zu nutzen.

Außer den Fotos befindet sich in der Diele noch ein verglastes Schränkchen mit Kriegs- und Arbeitsauszeichnungen Astafjews. Und von denen besaß der Soldat und Schriftsteller jede Menge, er hätte stolz darauf sein können. Aber er war bescheiden.

Nachdem er an der Front gekämpft hatte, kehrte der Soldat zur literarischen Arbeit zurück. Er begann intensiv zu schreiben, als ob er es eilig hätte, viel über sich und die Menschen zu erzählen, die sich um ihn herum befanden. Es ist, als ob alle Viktor Petrowitschs all seine Werke geradewegs aus seinem schwierigen Leben abgeschrieben hat. Doch sie sind alle zutiefst volkstümlich, optimistisch und durchdrungen von einer richtigen Lebensphilosophie.

Er, der Soldat und Kämpfer, führte auch mit der Feder weiter seinen Kampf gegen Ungerechtigkeit und Falschheit, Makel und Untugenden der Gesellschaft, für eine helle Zukunft aller Menschen auf der Welt. Nicht umsonst wurden seine Werke un zahlreiche Sprachen übersetzt.

Auch jetzt, in unseren heutigen Tagen, strahlen viele ausländische Besucher der Exposition, nachdem sie im Schrank des Schriftstellers ein Buch gesehen haben, das in ihrem Lande in ihre Sprache übersetzt wurde, einen ganz besonderen Stolz aus – wegen ihres Mitgefühls zum Leben und den Aktivitäten des Schriftstellers.

Und der Film, der am Ende der Exkursion gezeigt wurde, vollendete das Gesehene und Gehörte. Die lebendige Stimme Viktor Petrowitsch hörte sich an, als ob sie für die Nachfahren die Akzente auf das Leben, di Macht, das Land setzten und die richtigen Lebensprioritäten betonen wolle.

Die Pensionäre danken L.A. Golubinskaja – der Direktorin des W.P. Astafjew-Gymnasiums – für das Organisieren der Exkursion, aber auch dem Mitarbeiter des Bergbau- und Chemie-Kombinats J.I. Rasumnik, für die Verwirklichung der Exskursion.

N. Wassilenkow, Union der Pensionäre Russlands, geschlossene administrativ-territoriale Bildung Schelesnogorsk, A. Rodenkowa.

Stadt und Bürger (Sosnowoborsk), 30.10.2008

 


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