Ein Filmteam des australischen Fernsehsenders „9. Kanal“ befand sich kürzlich in Krasnojarsk hinter Schloß und Riegel.
Dieses Strafvollzugsmuseum befindet sich in der Regionshauptstadt im Zentralen Isoliergefängnis-1 in der Straße der Republik. Man zeigte den ausländischen Gästen die laufende Ausstellung, die der Geschichte des krasnojarsker Gefängnisses und der sibirischen Zwangsarbeit im 19. Jahrhundert gewidmet ist. Seltene Archiv-Fotografien, rekonstruierte Kleidungsstücke der Arrestanten und Aufseher, authentische Gegenstände, die im Alltag der Verbannten und Zwangsarbeiter zur Verwendung kamen, - all das beeindruckte die Besucher sehr. Allerdings waren die Journalisten aus Australien ein wenig enttäuscht über das Fehlen von Exponaten im Hinblick auf die Repressionen der 1930er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die entsprechende Museumsabteilung befindet sich derzeit im Stadium des Aufbaus, aber dafür gibt es eine sogenannte „Erschießungskammer“ zu sehen. Es handelt sich um die Rekonstruktion einer echten Erschießungskammer, in der zu Zeiten des NKWD politische Häftlinge den Tod durch Erschießen fanden. Im Zentralen Isoliergefängnis-1 existiert sie tatsächlich in einem der Kellerräume. Die Journalisten wurden in den heutigen Block des Isolationsgefängnisses geführt. Seine Eindrücke über das heutige russische Gefängnis vertraute uns der Korrespondent des australischen Fernsehsenders, Liam Ross Bartlett, an: „ Das, was wir im Museum gesehen haben, hat gezeigt, wie grausam Ihre Welt noch vor gar nicht allzu langer Zeit war. Um so erstaunlicher sind die Veränderungen, die sich in Ihrem Lande in letzter Zeit zum Guten entwickelt haben, unter anderem auch im Bereich des Strafvollzugs“.
„Krasnojarsker Arbeiter“, 16.11.10