Am Montag, dem 29. August, findet an der Mauer des Gedenkens in Sajanogorsk eine Trauerversammlung statt, die den Opfern politischer Repressionen gewidmet ist. Traditionsgemäß treffen sich an diesem Tag Vertreter der Behörden, öffentlicher Organisationen, junge Leute sowie Vertreter der älteren Generation.
Bei der Begegnung, die um 11 Uhr beginnt, legen die Bürger Blumen nieder und zünden Kerzen an der Mauer des Gedenkens an. Diejenigen, die einst Leidtragende der stalinistischen Repressionen waren, sowie ihre Verwandten verharren in einer Schweigeminute und gedenken all derer, die während des totalitären Regimes ums Leben kamen.
Initiatoren des Gedenktages und der Trauerfeierlichkeiten zu Ehren der Opfer politischer Repressionen sind in Sajanogorsk – Mitglieder der „Memorial“-Gesellschaft, die selber in der Zeit des Stalinismus gelitten haben. Gerade Ende August war es, als man Mitte des vergangenen Jahrhunderts ins Tal des Babik aus der Ukraine deportierte Sonderumsiedler brachte.
Außerdem wurde am 28. August 1941 der traurig-berühmte Ukas über die Umsiedlung der Wolga-Deutschen verabschiedet. In der UdSSR wird dieses Datum als Beginn der Massendeportation der Völker angesehen.