Am 30. Oktober gab es in Krasnojarsk, wie überall in Russland, verschiedene Veranstaltungen, die zeitlich auf den Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen abgestimmt waren. An ihnen nahmen Vertreter der regionalen Machtorgane, gesellschaftlicher Organisationen, Rehabilitierte und ihre Angehörigen sowie krasnojarsker Bürger teil, die dem schweren Schicksal einst politisch Verfolgter nicht gleichgültig gegenüberstehen.
Am Abend fand in der Regionshauptstadt eine Blumen- und Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Opfer politischer Repressionen sowie das feierliche Herablassen von Kränzen und brennenden Kerzen auf das Wasser des Jenisei statt. In einer Schweigeminute ehrten alle Teilnehmer der Begegnung das Andenken an die Umgekommenen und Verstorben.
Man muss anmerken, dass dieses denkwürdige Datum 1991 auf Anordnung des Obersten Sowjets der RSFSR festgelegt wurde. Seitdem werden am 30. Oktober Trauerversammlungen durchgeführt, auf denen die Namen Verstorbener verlesen und Blumen zum Gedenken an die Opfer niedergelegt werden.
In der Region Krasnojarsk leben mehr als 23000 Rehabilitierte und ehemalige Opfer politischer Repressionen. Die Organe der Staatsmacht lassen ihnen besondere Aufmerksamkeit zukommen, indem sie Maßnahmen zu ihrer sozialen Unterstützung ergreifen.
Insbesondere ist jetzt auf regionaler Ebene für rehabilitierte Bürger ein ganzer Maßnahmenkomplex sozialer Unterstützung in Kraft, in dem auch die monatliche Auszahlung von Geldbeträgen, ein 50%iger Zuschuss auf Wohnungsmiete und kommunale Dienste und Preisermäßigungen auf vom Arzt verschriebene Medikamente vorgesehen sind. Ferner werden die kostenlose Nutzung von Vorortbahnen und eine Erstattung der Fahrkosten auf dem Territorium Russlands (einmal pro Jahr) sichergestellt; materielle Hilfe wird ebenfalls gewährt.
Foto: Alfir Fachrasijew und Ilja Naimuschin
„Krasnojarsker Arbeiter“, 01.11.2012