In er Artjuginsker Bibliothek fand ein Treffen statt, welches dem Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen gewidmet war. Die Organisatoren, die Leiterin des Artjuginsker Hauses der Kultur – S.W. Solowjewa – und Bibliotheksleiterin – M.I. Lidowskaja – bereiteten sich auf diese Begegnung mit großem Verantwortungsbewusstsein und außergewöhnlicher Sorgfalt vor. Sie waren darum bemüht, dass dieser Tag, so traurig er auch gewesen sein mag, ein Treffen mit Menschen ermöglichte, die eine unmittelbare oder indirekte Beziehung zu diesem Datum haben. Ein solcher Tag muss einfach im Kalender existieren, weil immer noch Menschen am Leben sind, in deren Erinnerung jene tragischen Ereignisse für immer eingeprägt bleiben.
Die leitenden Personen berichteten über die politische Entwicklung der UdSSR in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren: wie das bürokratische Befehlssystem innerhalb der Staatslenkung geschaffen wurde, wie die politischen Verfolgungen in „Wellen“ rollten und das Leben hunderttausender Menschen, ganze Völker, mit sich fortrissen, wie das Staatssystem gegen völlig unschuldige Personen kämpfte, indem es sich irgendwelche „Feinde“ ausdachte, die dann erbarmungslos vernichtet wurden. Die Erinnerung an diese unschuldig Umgekommenen wurde mit einer Schweigeminute geehrt.
Es wurde eine Präsentation und Ausstellung von Büchern zu dieser Thematik vorbereitet. Maria Iwanowna Lidowskaja zeigte das Buch der Erinnerung der Region Krasnojarsk. Es herrschte eine warme, angenehme Atmosphäre. Bei einem Becher Tee wurden Lieder gesungen, und die Helden jener Ereignisse berichteten darüber, wie sie mit ihrem Leben ganz von Null anfangen und ihr Schicksal in der leblosen Taiga ganz von vorn wieder in die Hand nehmen mussten. Aber sie haben es verstanden und geschafft, sie haben Stand gehalten und alles Elend, alles Unglück überwunden.
Es war sehr schwierig sich vorzustellen, welchen Schmerz, welche Verzweiflung diese Menschen durchgemacht haben, was ihre Eltern miterleben mussten. Aber man muss die Geschichte kennen und sie begreifen, um eine Rückkehr zur Vergangenheit nicht noch einmal zuzulassen, damit ein Verbrechen von derartiger Grausamkeit sich nicht wiederholt.
Es war sehr schön, dass die Eingeladenen die Zeit fanden zu diesem Treffen zu kommen. Möge Gott ihnen allen Gesundheit geben!
W. Burak
Teilnehmerin an der Begegnung
Siedlung Artjugino
„Angarsker Wahrheit“.07.12.2012