Im Produktions- und Verlagskomplex „Offset“ erschien der 11. Band des Buches der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk, in den Kisten von Bürgern aufgenommen wurden, die auf dem Territorium unserer Region als Großbauern enteignet wurden.
Initiatoren und Verfasser des Buches der Erinnerung sind die Krasnojarsker Gesellschaft für Geschichtsaufklärung und Menschenrechte „Memorial“, das Informationszentrum der Staatlichen MWD-Behörde der Region Krasnojarsk, die regionale Archiv-Agentur und die Regionsverwaltung. Die Angaben über enteignete Großbauern stammen aus dem Bestand rekonstruierter „Kulaken“-Akten beim Informationszentrum der Staatlichen MWD-Verwaltung. Der Fond enthält nur Materialien über die entkulakisierten Familien, anlässlich derer es zu Rehabilitationsaufrufen kam. Die Verfasser des Buches der Erinnerung beschlossen, diesen Band auf Grundlage sowohl offizieller Materialien (Archiv-Bescheinigungen, Gerichtsbeschlüsse u.a.), als auch Zeugenaussagen aus den Briefen der Antragsteller zusammenzustellen.
Der Inhalt dieses Bandes steht in Zusammenhang mit den vorangegangenen. Wie im Vorwort gesagt wird, hielten die Verfasser es für notwendig, die biografischen Daten auch durch Informationen aus den vorangegangenen Bänden zu ergänzen – denn Bauern wurden nicht nur zur Zeit der Bauernenteignungen verhaftet, sondern besonders auch in den Jahren 1937 und 1938: „Entgegen einer weit verbreiteten Meinung, war der Hauptschlag der Repressionen gerade auf die enteigneten Bauern gerichtet und erst in zweiter Linie auf die anderen Bevölkerungskategorien“.
Heute empfehlen wir den Lesern ihre Aufmerksamkeit auf die voller Redekünste steckenden Archiv-Dokumente zu lenken, die keinen Eingang im Buch der Erinnerung fanden und freundlicherweise der Zeitungsredaktion des „Krasnojarsker Arbeiters“ durch den Vorsitzenden der Krasnojarsker „Memorial“-Gesellschaft und Leiter der Arbeitsgruppe -Aleksej Babij – zur Verfügung gestellt wurden.
Hören Sie die Stimmen aus der Vergangenheit, die sich niemals wiederholen soll!
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„Im Jahre 1929, nach wiederholter Besteuerung der Getreidelieferungen, welche der Vater nicht erfüllen konnte, denn es gab überhaupt kein Getreide, wurde er verhaftet und ins Gefängnis der Stadt Atschinsk gebracht. Nach sorgfältiger Durchsuchung fanden sie tatsächlich kein Getreide; sie nahmen unsere Mutter fest und brachten sie ebenfalls nach Atschinsk. 1930 wurde die Mutter freigelassen; man siedelte uns aus unserem Haus aus, nahm uns das restliche Korn weg, zwei Pferde, zwei Kühe, ein Schaf, die Wirtschaftsgebäude sowie Möbel und brachte uns im Raum des Küsters unter, der zum Wohnen während des Winters völlig ungeeignet war. Wir hatten im Dorf keine Verwandten, und so ernährten wir uns von dem, was uns die anderen Dorfbewohner abgaben. Meine Schwester und mir wurde verboten die Schule zu besuchen.
Im Frühjahr 1931 verfrachtete man uns, fünf Kinder und unsere Mutter (der Vater befand sich im Gefängnis), auf ein Fuhrwerk und brachte uns unter Wachbegleitung zunächst in die Bezirkshauptstadt, anschließend zusammen mit anderen aus dem Bezirk gesammelten Leuten, ebenfalls mit Fuhrwerken und unter Konvoi-Begleitung, in das Gebiet Tomsk – die Ortschaft Teguldjet. Der Fluss Tschulim trat zu der Zeit wegen des Frühlingshochwassers über die Ufer, und alles war auf mehreren Kilometern überflutet. Alle Familien wurden in Booten über den Tschulym gebracht, und deswegen nahmen sich alle nur das mit, was sie selber tragen konnten. Und was war das? Die Mutter trug das sechs Monate alte Töchterchen auf dem Arm, die fünfzehnjährige Schwester trug die Wäsche und das Geschirr, ich, 11 Jahre alt, trug einen Sack mit getrocknetem Brot, auch der siebenjährige Bruder hatte irgendetwas auf dem Arm, und der fünfjährige Bruder musste andauernd aus dem Schlamm herausgezogen werden, den wir in der Taiga durchwaten mussten – bis zu dem „zentralen abgebrannten Waldstück“, wo sich die Kommandantur befand. Die insgesamt 14 Kilometer, die sie zurücklegen mussten, hatte ihre Familie am vierten Tag bewältigt.
Zusammen mit uns waren aus unserem Dorf noch vier weitere Familien ausgesiedelt worden, die bei unserer Ankunft eine gemeinsame „Laubhütte“ errichteten, wo sie auch uns ein Eckchen zuwiesen. Im Winter hausten wir in Erdhütten, alle erkrankten an Typhus, und unsere Mutter starb im Winter 1931-32. Mit Ausnahme der ältesten Schwester litten wir alle an Skorbut, konnten uns nur mit Mühe auf allen Vieren vorwärtsbewegen. Im Frühjahr 1932 brachten sie uns im Kinderheim unter, das sich ebenfalls auf dem „zentralen abgebrannten Waldstück“ befand.
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Aus einem Antrag: „Mein Vater starb 1899, und mir fiel die verarmte Kleinbauern-Wirtschaft zu. 1930 begab ich mich in den Industriebereich, zum Artjomowsker Kombinat und arbeitete dort bis 1931. Ich war der beste Stoßarbeiter. Im Dezember 1931 sagte man mir, dass man mir die Wahlrechte entzogen hätte; ich kündigte sofort und wurde der dortigen Kommandantur unterstellt. Auf eigene Faust reiste ich zum Artjomowsker Bergwerk ab. Seit dem allerersten Arbeitsmonat besitze ich ein Stoßarbeitshaft; ich galt als bester Akkordarbeiter meiner Zeche. Ich war zuverlässig, und das bin ich auch heute noch. Nachdem ich unter den Bedingungen der Sonderansiedlung gelebt habe, bin ich sehr gekränkt darüber, dass man mich zu den Kulaken gezählt hat, die tatsächlich nichts anderes verdient haben, als Entbehrung und Ausweisung“.
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Inventarverzeichnis eines enteigneten Großbauern:
„Stuhl – 1,
Kissen – 3,
Decke -1,
Bett – 2,
Kiste – 2,
Bienenstöcke – 8
Die Summe von 8 Rubel und 00 Kopeken unterliegt der Konfiszierung“.
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Aus einem Gesuch an das Bezirksexekutiv-Komitee: „Ich wurde in der Ortschaft B-Chabyk geboren, und nachdem ich dort 48 Jahre gelebt habe, besitze ich auch eine Familie: Mutter – 81, Sohn – 19, zwei Töchter, eine 8 Jahre alt, die andere 10, und mein Mann lebt seit 9 Jahren nicht mehr … Aber weswegen wurde mir, einer Frau, die Aufgabe erteilt, Wolf, Fuchs und Kleintiere für 150 Rubel zu jagen, was ich als Frau nicht in der Lage war zu beschaffen? Und weswegen hat der Dorfrat mich verkauft und aus dem Haus gejagt und meinen Sohn von 18 Jahren zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt…..“
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Aus einem Brief: „Als sechs Monate altes Kind wurde ich mit meiner Wiege aus dem Fenster geworfen, als sie am helllichten Tag unser ganz Haus entzwei schlugen. „Die Asche des Klaas klopft an mein Herz“, - sagte Till Eulenspiegel, als sie im 15. Jahrhundert seinen Vater bei lebendigem Leibe in Brand steckten. Wodurch unterschieden wir, die ihm 20. Jahrhundert leben, von denen, die damals lebendig verbrannt wurden?
Wir wurden den „Kulaken“ zugerechnet, arbeiteten auf den Kolchosfeldern barfuß im Schnee, hüteten die Kolchos-Schäfchen und sammelten Ähren. Wir sind bettelarm und rechtlos, wir standen noch nicht einmal in den Listen, in denen die Tagesarbeitseinheiten im Kolchos-Kontor eingetragen wurden. Und jetzt bitte ich Sie im Namen der Menschenrechte mir weine Bescheinigung auszustellen, damit ich irgendeine Kompensation erhalten und gegen Ende meines Lebens all die grauenhaften Gedanken über die Rechtlosigkeit eines einfachen Mannes zu den Akten legen kann“.
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Aus einem Brief: „In Artjomowsk stellen sie einen als Volksfeind nicht in der Abteilung für Wasserwirtschaft ein, aber für Schachtarbeiten haben sie mich, den 16-jährigen genommen – zum Teufel mit dir, krepier doch! 1937 brachten sie eine Benachrichtigung – den Einberufungsbefehl zur Armee, ich durchlief eine medizinische Kommission, wurde für gesund befunden, aber als ich an den Vorsitzenden herantrat, verlas der ein Gutachten aus dem Dorfrat … Sohn eines Kulaken (Großbauern), man sollte mir in die Fresse spucken, solche wie den holen sie nicht in die Armee. Das war so kränkend; kaum roch es nach Schießpulver, da war ich ein Volksfeind. Am 2. Februar 1940 beriefen sie mich in die Armee ein, ich diente im Wehrkreis Weißrussland, und am 22. Juni fielen die Faschistischen in gemeinster Weise in unsere Heimat ein“.
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Aus einem Sitzungsbeschluss: „ Es fand eine heimliche Ausbeutung der Armen mit Hilfe von in der Wirtschaft vorhandenen Dresch- und Mähmaschinen statt“.
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Aus einem Brief an das Regionsexekutiv-Komitee (08.06.1933): „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befinde ich mich mit meiner Familie (mit sechs nicht arbeitsfähigen Kindern) in einer ganz aussichtslosen Situation, denn das mir zustehende Getreide (für 649 geleistete Tagewerke) wird von der Kolchose einbehalten, und ich habe von denen nichts bekommen; infolgedessen haben ich und meine oben erwähnte Familie kein einziges Stückchen Brot und auch sonst keinerlei Existenzmittel zur Verfügung. Damit meine Kinder nicht vor Hunger sterben, sind sie gezwungen betteln zu gehen.
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Gedicht (Teil eines Rehabilitationsantrags):
Sie sagen, die Zeit würde heilen,
Aber meine Wunden heilen nicht.
Ach, Vater, wie konntest du als Unschuldiger
Die Schwelle ins Gefängnis überschreiten.
Und jetzt, Papa, weiß ich,
Wo du dich unterworfen hast.
Ach, Vater, du mein unglücklicher,
Du warst ein großer Märtyrer.
Ach, weshalb klopfte an mein Fensterchen
Mir ein so grausames Schicksal,
Dass sie mich zum Tschulym
Noch in Windeln bringen
Und den Vater mir für immer nehmen.
Am Tschulym erkrankte ich,
Und musste lange behandelt werden.
Und wenn ich an meine Kindheit zurückdenke,
Dann kann ich mich nur unter Tränen an sie erinnern.
Hunger, Kälte, Elend, Erniedrigung,
All das lief uns immer hinterher.
Warum bin ich so unglücklich,
Warum hat der Vater auch kein Glück.
Und als sie mich vom Tschulym fortbrachten,
Bewegte ich mich nicht so recht,
Dann kamen wir nach Minusinsk,
Ohne Existenzmittel, ohne Kohle.
Als Pionier nahmen sie mich nicht,
Denn mein Vater war ja schließlich Volksfeind,
Ich verbarg mich hinter Kiefern, schluchzte,
Damit man mich nur nicht sah.
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Aus einem Brief: „Unsere Mama ist jetzt 90 Jahre alt geworden; also denken Sie daran mitzuteilen, ob auch sie eine Bescheinigung oder irgendwelche nötigen Dokumente bekommen kann; sie sagt, dass sie nicht als Volksfeindin sterben will – sie ist uns heilig, sie ist die Beste“.
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Aus einem Brief: „Woher soll die Aufstellung des Besitzes kommen, die sie verlangen, wenn das Armen-Aktiv alles fortgeschleppt hat, was es tragen konnte. Sogar den Sack mit Fleisch, den wir für die Fahrt in die Verbannung vorbereitet hatten, zogen sie aus dem Ofen heraus und lachten laut: soll doch der Jaschka mit seinen Kinderchen am Daumen lutschen!“
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Aus einem Brief: „Zu uns kamen Leute und fingen an uns aus dem Haus zu vertreiben. Warme Kleidung, Filzstiefel – alles verbrannten sie im Ofen, und uns warfen sie in den Schnee. Einige von uns gingen zu Fuß, manche wurden von jemandem mitgenommen – wir gelangten nach Ingasch, die Füße hatten wir mit Lumpen umwickelt“.
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Aus einem Brief: „Das ganze Leben ist vergangen, der größte Teil davon rechtlos, gedemütigt, voller Hunger, und heute soll ich beweisen, dass ich die Tochter meines eigenen Vaters bin, der posthum rehabilitiert wurde, dass er ein würdiger Mensch war und unter der Willkür der Behörden zu leiden hatte“.
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Aus einem Brief: „Der Bruder (Vorsitzender des Dorfrats) empfahl dem Vater der Kolchose beizutreten. Der Vater weigerte sich, doch der Bruder bestrafte den Vater als ersten im Dorf, indem er seine Machtposition ausnutzte. Er brachte ihn 8 Kilometer weit fort und sperrte ihn ein. Am Morgen schickte er Zeugen und Fuhrwerke, und dann wurde alles aufgeladen, was wir besaßen. Sie haben alles geplündert – sogar unsere Handschuhe haben sie aus allen Ecken gekramt. Die Großmutter bat innständig, dass man ihr, der alten Frau, doch wenigstens ein Säckchen Getreide ließ. Da stießen sie sie vom Hauseingang fort, und sie stand nicht wieder auf, sie starb“.
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Aus einer Verfügung: „ … verschleppt in eines der Randgebiete der RSFSR“.
Aus einer Archiv-Bescheinigung: „ M.P.M. wurde auf Grundlage des MWD-Befehls vom 28.09.1946 am 15.07.1954 aus dem Melderegister der Sonderansiedlung abgemeldet“. So etwas nannte man also in der RSFSR Randgebiete, in die Befehle des MWD ganze 8 Jahre unterwegs waren, bis sie schließlich dort ankamen!
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Aus einem Brief: „Von der ganzen Familie bin ich allein am Leben geblieben. Ich bin 74 und blicke auf ein Arbeitsleben von 40 Jahren zurück. Das Lebensende nähert sich. Meine Gesundheit ist schlecht. Und es gibt nur einen Gedanken in mir: soll ich etwa auch als jemand aus dem Leben gehen, dem alle Rechte entzogen wurden? Was habe ich denn nur getan? Was habe ich verbrochen? Ich besitze vier Medaillen, einen ganzen Stapel Ehrenurkunden, kann ich nicht rehabilitiert werden? Können vielleicht auch meine Verwandten die Rehabilitation erlangen – auch wenn es posthum ist? Bis heute habe ich Angst vor Milizangehörigen, vor den Gerichtsorganen. Ich habe drei Kinder. Sie leben für sich. Ich will nicht bei ihnen wohnen oder dass sie zu mir ziehen. Wenn sich etwas ändert, dann bin ich die Rechtlose, ehemalige Tochter eines Großbauern. Wie soll dann nicht auch das Leben der Kinder verdorben werden“.
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Aus einem Sitzungsbeschluss: „ …besaß Rechen und Harken; die wurden ihm auch vom Armen-Aktiv fortgenommen“.
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Aus einem Brief: "Die Sonderkommandantur verteilte die Kleidung, welche die Toten hinterließen, unter denen, die noch am Leben waren“.
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Eine Geschichte: „Zwei Einzelbauern-Brüder hatte eine gute Klee-Ernte; sie verkauften sie und bauten von dem eingenommenen Geld ein Haus. Aber die Behörden mussten ausgerechnet zu dem Zeitpunkt eine Schule eröffnen. Aber warum sollten sie das selber tun: und so wurden die Brüder enteignet, und ihr Haus als Schule eingerichtet“.
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Aus einer OGPU-Anordnung: „Stepan Ps. feindliche Gesinnung <…> erreichte in letzter Zeit ziemliche Ausmaße. So bekreuzigte er sich kürzlich auf der Hochzeit eines Angehörigen mit lauter Stimme vor den Ikonen und betete dafür, wegen der Unterdrückung der Kulaken nicht bestraft zu werden. <…> BESCHLUSS: ist mit der Familie in den Norden auszusiedeln“.
Noch ein Brief: „ … machte ich die Bekanntschaft eines Mannes, der im Stadtkomitee der Partei als Propaganda-Mitarbeiter und Agitator tätig war. Er entschloss sich mich zu heiraten, aber das Stadtkomitee verbot ihm die Ehe mit der Tochter eines Sondersiedlers. Sie drohten ihm damit ihn aus der Partei auszuschließen. Aber das war ein aufrechter Mensch, ordentlich und stark. Er erklärte, dass er sein Parteibuch auf den Tisch legen, sich aber nicht von mir lossagen würde“.
Man weiß nicht, wie die Sache ausgegangen wäre, wenn nicht das Grollen des Krieges dazwischen gekommen wäre. Er ging an die Front und fiel bereits im ersten Gefecht.
„Krasnojarsker Arbeiter“, 16.02.2013