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Wort und Tat

Nachrichten von Walentina Watschajewa
1.November 2013

1953 gab es in Norilsk zwei die Polarregion betreffende Ereignisse. Das erste war der Erwerb des Stadt-Status für die Lagersiedlung – sie wurde von den Norilskern im Sommer gefeiert. Das zweite Ereignis – den 60. Jahrestag des Aufstands der Häftlinge des Norillag – wurde am Vorabend des Tages zum Gedenken an die Opfer politischer Repressionen begangen.

Auf der Sitzung am runden Tisch, der diesem Datum gewidmet war, kamen nicht nur Forscher, welche sich mit diesem Thema befassen, nach Norilsk geflogen, sondern auch einer der einstigen Teilnehmer an dem Aufstand – Lew Netto. Er war es gewesen, der 2003 die Internationale Konferenz im Moskauer Sacharow-Zentrum ins Leben rief. Der Teilnehmer am Großen Vaterländischen Krieg, Aktivist während des Norilsker Aufstands, Mitglied der Demokratischen Untergrund-Partei Russlands sah es als seine Pflicht an, noch einmal nach Norilsk zu kommen, um zu erzählen, wie alles damals war.

Schwierig zu bewerten ist die Teilnahme an den Debatten auch einer der ersten Forscherinnen an diesem Thema, der ehemaligen Korrespondentin des „Polar-Boten“, Alla Makarowa , sowie dem Dozenten der Staatlichen Moskauer Universität, des Kandidaten der Biologie, Nikolaj Formosow, der ebenfalls die Aufstände in den sowjetischen Lagern erforschte. Das Internationale „Memorial“ wurde auf dem Forum von Vorsitzenden der Krasnojarsker Organisation , Aleksej Babij, vertreten, der mit der Geschichte des Norillag gut vertraut ist.

Am folgenden Tag ehrten alle Teilnehmer der Begegnung im städtischen Museum traditionsgemäß das Gedenken an die Opfer der politischen Repressionen am „Norilsker Golgatha“ unterhalb des Schmidticha-Berges und legten dort Kränze zur Erinnerung an die „Opfer des NorilLag“ nieder. Der Gedenktag endete mit Aufführungen der hauptstädtischen Geschichts- und Literatur-Gesellschaft „Rückkehr“: „Wort und Tat“ nach der Prosa des ehemaligen NorilLag-Häftlings Sergej Snegow und „Wege, die wir nicht wählten“ – über gefangene Frauen des GULAGs.

„Polar-Bote“, 01.11.2013

 


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