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Suchobusimsker Bezirk. Daten und Ereugnisse

Vor 75 Jahren

Ein seltener Zufall

Im Januar 1937 wechselte der zweite Sekretär des Suchobusimsker Bezirkskomitees der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken), Dmitrij Iwanowitsch Simakow, seinen Arbeitsplatz. Er zog nach Krasnojarsk und wurde als Dozent am Lehrstuhl für politische Ökonomie des Sibirischen Forstwirtschaftsinstitut. Außerdem übte er das Amt des Leiters der Fundamentalbibliothek des Instituts aus. Der 37 Jahre alte Dozent verfügte über eine höhere Ausbildung, hatte die Kommunistische Stalin-Universität sowie drei Aspiranten-Kurse der ökonomischen Abteilung am Leningrader Institut absolviert.

Doch bereits im März 1937 wurde er als Mitglied einer antisowjetischen Organisation Rechter, der subversive Tätigkeiten im Bereich des Kolchos-Aufbaus begangen haben sollte, verhaftet. Seine Familie wurde unverzüglich der Wohnung verwiesen. Indessen gingen am Forstwirtschaftlichen Institut die Verhaftungen von Dozenten und Studenten weiter, die im Jahre 1935 begonnen hatten. Aber Simakow hatte Glück. 1939 wurde seine Ermittlungsakte zur Nachuntersuchung geschickt, am 13. November wurde das Verfahren vom Staatsanwalt der Region Krasnojarsk aus Mangel an Tatbeständen eingestellt und er aus der Haft entlassen.

Vor 70 Jahren

Politiker und Adliger

An ein- und demselben Tag, dem 31. Januar 1942, wurden der aus Neapel gebürtige Italiener Edmondo Peluso und der ehemalige polnische Adlige Adolf Konradowitsch Sanizkij, die ihre Verbannung in der Ortschaft Suchobusimskoje verbüßten, zum Tod durch Erschießen verurteilt. Am 6. März desselben Jahres wurden beide in der Stadt Krasnojarsk erschossen.

Peluso war 60 Jahre alt, ein hoch gebildeter Mann, der neben seiner Muttersprache auch Russisch, Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch beherrschte. Er hatte die Oberschule in den USA absolviert. Ab 1915 studierte er an der Fakultät für Geschichte und Philologie der Universität Heidelberg (Deutschland) sowie an der Züricher Universität. Fünf Jahre, von 1910 bis 1915, arbeitete er als Korrespondent der Zeitung „Humanité“. Er nahm aktiv am politischen Leben teil. Zuerst gehörte er der sozial-demokratischen Partei an. Ab 1919 war er Mitglied der Kommunistischen Parteien Bayerns, Italiens. Von 1923 bis 1925 befand er sich in Haft.

1927 traf er in der UdSSR ein. Unglücklicherweise nahm er die sowjetische Staatsbürgerschaft an, trat der Partei der Bolschewiken bei. Er wurde zum Delegierten des 4. und 5. Kongresses der Komintern gewählt. Bis 1932 arbeitete er an der Kommunistischen Stalin-Universität des Ostens. Er gründete das Marxistische Kabinett des italienischen und spanischen Instituts Marx-Engels-Lenin. Er lebte in Moskau, arbeitete in einem Heim für spanische Kinder. Am 26. April 1938 wurde er von den NKWD-Organen verhaftet. Bis zur Urteilsverkündung saß er im Butyrka-Gefängnis ein. Am 14. Mai 1940 wurde er von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR als anglo-italienischer Spion zu 5 Jahren Verbannung verurteilt. Die Milde des Urteils lässt sich wohl mit der Absurdität der verhängten Anklage erklären. Mn schickte den Italiener nach Sibirien. Am 24. Juni 1940 traf er in der Ortschaft Suchobusimskoje ein. Es ist nicht bekannt, wie der vom Gefilde des Thyrrenischen Meeres stammende Mann den rauen Winterüberstand. Ob er vielleicht warme Kleidung und Stiefel besaß? Wo brachte man ihn unter – in der Wohnung eines Ortsansässigen oder in einer Verbannten-Baracke? Aufgrund seiner so vielseitigen europäischen Ausbildung fand er in unserer Ortschaft keine Arbeit. Es ist nicht bekannt, woher er die notwendigen Existenzmittel nahm. Regelmäßig begab er sich zur Kommandantur, um sich dort zu melden. Er hatte kein Recht den Ort zu verlassen. Am 29. April 1941 kamen unverhofft NKWD-Mitarbeiter zu seiner kleinen Hütte.

Zwei Monate später wurde ein Anderer Verbannter aus Suchobusimskoje fortgeholt – A.K. Sanizkij. Man kann sich unmöglich vorstellen, dass zwei hochgebildete, vom Leben und der Gefängniserfahrung belehrten Menschen, die das unbarmherzige Schicksal von Europa in diesen Krähenwinkel verschlagen hatte, in der tiefen sibirischen Dorf-Einsamkeit irgendeine Art von Agitation betrieben haben sollen.

Der Pole Adolf Konradowitsch Sanizkij war 5 Jahre älter als Peluso. Er wurde 1877 in Odessa geboren, stammte aus einem Adelsgeschlecht, weshalb man ihm auch die politischen Rechte entzog. Vom Ufer des Schwarzen Meeres wurde er, ebenfalls 1940, als sozial fremdes Element für die Dauer von 5 Jahren nach Suchobusimskoje verbannt. Er arbeitete als Rechnungsführer im Maxim-Gorki-Artel für Invaliden.

Möglicherweise hatten die Verbannten Kontakt miteinander. IN schwierigen Bedingungen zieht es den Menschen immer zu seinesgleichen. Sanizkij und Peluso wurden der antisowjetischen Agitation beschuldigt. Offensichtlich hatten sie sich in der Eile nichts anderes für die beiden „Konterrevolutionäre“ ausdenken können. Höchstwahrscheinlich gab es einen geheimen Befehl, nach dem man den NKWD/Organen die Anordnung erteilt hatte, unter den Bedingungen des herrschenden Krieges das ihnen anvertraute Territorium von unzuverlässigen Elementen zu „säubern“.

Edmondo Peluso und Adolf Sanizkij wurden, ebenfalls an ein- und demselben Tag, dem 13. Juni 1959, vom Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert.

Aus der Gefangenschaft geflohen

Im Dezember 1942 floh der Soldat der 382. Schützen-Division der 2. Stoß-Armee, der aus dem Suchobusimsker Bezirk stammende Fjodor Petrowitsch Syrjanow. 1936, nach der Beendigung der Arbeiter-Fakultät an der Ost-Sibirischen Staatlichen Universität, arbeitete er für kurze Zeit an der Krasnojarsker Likör- und Schnaps-Fabrik. Danach wurde er in die Reihen der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee einberufen. Den Krieg erlebte er als Angehöriger der 382. Schützen-Division. Im Bezirk Mjasnij Bor. an der Wolchowsker Front, wurde er schwer verwundet. Dort geriet er in Gefangenschaft. Im Dezember 1942 beging er, zusammen mit einer Gruppe von acht weiteren Soldaten, einen Fluchtversuch aus einem deutschen Lager in der litauischen Stadt Kaunas. Drei von ihnen blieben am Leben. Die Geflohenen gerieten nach Weißrussland - ins Polozker Gebiet. Dort wurde auch die der Gorkij-Partisanentrupp gegründet. Als Kommandeur wählte man Fjodor Syrjanow. Schon bald darauf gehörte der Trupp zum Bestand der „Oktober“-Brigade.

Für militärische Heldentaten bekam Fjodor Petrowitsch Syrjanow den Rot-Banner-Orden, den Rot-Stern-Orden und die Medaille „Partisan des Vaterländischen Krieges“ 1. Grades verliehen.

Der Schriftsteller arbeitete in der Sowchose

1942 wurde der ehemalige Korrespondent der Zeitungen „Iswestija“ und „Prawda“, Abram Dawydowitsch Agranowskij, in die Sowchose „Tajoschnij“ verbannt. Als ausgebildeter Arzt hatte Agranowskij am 1. Weltkrieg teilgenommen und war 1914 in der Nähe von Riga verwundet worden. Im Bürgerkrieg war er Kommissar des Feldlazaretts, Kommissar des Sanitätstrupps der 12. Armee, Kommissar des Front-Evakuierungspunktes und Inspektor der Sanitätsbehörde der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee gewesen. Eine Zeit lang lebte er in Moskau. In der Nacht auf den 9. April 1937 wurde er verhaftet. Man verurteilte ihn nach §58 zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager sowie 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte. Er verbüßte seine Strafe im Norillag.

Nachdem er Atamanowo verlassen hatte, lebte er in Krasnojarsk. Dort war er bei der Zeitung „Krasnojarsker Arbeiter“ tätig. Man nahm ihn wieder in die Partei auf, und er wurde Mitglied der Schriftsteller-Vereinigung der UdSSR. 1951 starb er in Moskau.

Vor 65 Jahren

Oberarzt – 20 Jahre Erziehungs- und Arbeitslager

Am 17. Januar 1947 wurde der Oberarzt des Suchobusimsker Bezirkskrankenhauses, der aus Riga stammende Lette Jakob Janowitsch Dille vom Krasnojarsker Regionsgericht wegen konterrevolutionärer Agitation zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. 12 Jahre später wurde er vom Obersten Gericht der RSFSR vollständig rehabilitiert.

Vor 60 Jahren

Im Oktober 1952 fand der 19. Parteitag statt. Die WKP (B) wurde in KPdSU umbenannt.

Der Parteitag brachte eine Reihe von Veränderungen in die Parteisatzung ein. Verschärft wurde die Parteikontrolle über die ordentlichen Mitglieder. Ein Kommunist „war verpflichtet“, über alle Unzulänglichkeiten einer beliebigen Person bei der Arbeit Meldung zu machen.

Es begann der Bau der Suchobusimsker Maschinen- und Traktoren-Station. Gegen Ende des Jahres 1952 wurde das Objekt in Betrieb genommen – eine Garage für 16 Fahrzeuge. Sie wurde in Reparatur-Werkstätten umgewandelt, wo auch die ersten Reparaturen technischer Gegenstände erfolgten. Die Sache lief besser, als in der Werkstatt die erste Drechsler-Werkbank auftauchte. Für die Arbeiter wurden Wohnungen gebaut. Anfangs wurden pro Wohnung zwei Familien untergebracht. Die Maschinen- und Traktoren-Station wurde 1954 gebaut. Ab 1962 entstand daraus die Suchobusimsker Sowchose.

1952 trafen in Chloptunowo Umsiedler aus Tschuwaschien ein.

1952 tauchten in Suchobusimskoje im Birkenwäldchen hinter Bolschoj Busim – dort, wo die Ortsansässigen immer Pilze suchten, Faulbeeren sammelten und Heu mähten, die ersten Gebäude der Brutkasten- und Geflügelzuchtstation auf, wie man sie damals nannte. Im gleichen Gebäude wie das Kontor, war auch die Halle mit den Inkubatoren und Eierlagern untergebracht, unweit davon der Geflügelhof und die Küken-Gehege. 1956 wurden noch zwei weitere Gehege für die Aufzucht von Jungvögeln errichtet. 1966 wird die Brutkasten- und Geflügelzuchtstation zur Geflügelzuchtfarm umorganisiert.

Anfang der 1950er Jahre wurde die NKWD-Hilfswirtschaft, die sich in Borsk und Schilinka befand, der Schule für die Vorbereitung von Kolchos-Personal übergeben und später dem Landwirtschaftsinstitut.

Nach 1952 brachte man eine Lokomobile nach Abakschino. Im Dorf wurde elektrisches Licht eingeführt..

1952 war die Sowchose „Tajoschnyj“ die beste der Region im Bereich des Kartoffelanbaus. Hier ernteten sie auf einer Fläche von 1000 Hektar im Durchschnitt 130-160 Zentner pro Hektar. Das ist zu einem nicht unwesentlichen Teil das Verdienst des verbannten Agronomen Iwan Nikolajewitsch Tischtschenko. Er arbeitete als Senior-Agronom, als man ihn verhaftete. Er verbüßte seine Strafe im Norillag, wo man ihn zuerst ungelernte Arbeiten verrichten ließ. Später beschloss man im Kombinat, sich mit polarem Ackerbau und Viehzucht zu befassen. In der Sowchose „Poljarnij“ züchteten sie Kartoffeln, Kohl und Rüben. Als die Experimente in der Gemüsezucht hinter dem Polarkreis eingestellt wurden, schickten sie Tischtschenko als wissenschaftlichen Mitarbeiter der Norilsker Sorten-Versuchsstation in die Sowchose „Tajoschnij“. Er arbeitete auf dem Sorten-Areal der ersten Abteilung in Mingul. Iwan NIkolajewitsch hatte hohe Ernteerträge, war Teilnehmer an der Allunionslandwirtschaftsausstellung der Jahre 1956, 1968 und 1971.

Mehr als 50 Nationalitäten

1952 waren im Bezirk 25 Lagerabteilungen des Norillag in Betrieb, dessen Hilfswirtschaft die Sowchose „Tajoschnij“ war. Den gleichen Namen trugen auch das Haus der Erholung und das Pionierlager.1952 wurde Dmitrij Michailowitsch Kulsbekow zum Leiter des Erholungshauses der Hilfswirtschaft ernannt.

Das Kontingent der Lagerabteilungen wurde ständig erneuert. Die Gefangenen wurden häufig in andere Erziehungs- und Arbeitslager verlegt. Ihren Platz nahmen dann „frische“, neue Partien von Gefangenen ein. 1952 trafen hier Häftlingsetappen aus dem Lager „Jenisseistroj“, aus den Schachtanlagen von „Molotougol“ im Gebiet Kemerowo, „Arktiksnab“, „Tschernogorstroj“, „Geofistrest“ im Gebiet Nowosibirsk und der Waldwirtschaft der Jakutischen ASSR, Norilsk, dem Bajkitsker Bezirkskrankenhaus, aus dem Nationalgebiet der Ewenken ein.

Die Gefangenen und Verbannungssiedler wurden unter Bewachung aus den entfernten Republiken und Regionen herangeschafft – den westlichen Gebieten der Ukraine, Weißrusslands, der Usbekischen SSR, der Kirgisischen SSR, der Autonomen SSR Mari, der Moldawischen ASSR, den Gebieten Omsk, Pawlodar, Kurgan, Molotow. An den Lagerpunkten der vierten Abteilung der Sowchose arbeiteten nicht wenige verbannte Deutsche aus dem Wolga-Gebiet, Kalmücken, Polen, Chinesen. In den Atamanowsker Baracken wurden mehr als 50 Sprachen der Völker der Welt gesprochen.

Als Zehner-Aufseher auf dem Kohl-Feld

Am 21. September 1952 erteilte der Leiter des Erholungsheims Astrachanskin einen Befehl mit folgendem Inhalt:

„Angesichts der einsetzenden Frosteinbrüche und einer unzureichenden Anzahl von Arbeitskräften beim Einbringen der Ernte wird möglicherweise ein Teil der gesäten Flächen nicht abgeerntet werden können. Zur Vermeidung einer derartigen Situation und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Arbeiter und Bedienstete der Hilfswirtschaft sich verpflichtet haben, die Ernte und ihre Verladung an das Kombinat bis zum Tag der Eröffnung des 19. Parteitags der WKP (B) zu beenden, befehle ich: allen Arbeitern und Bediensteten aller Einrichtungen und Unterabteilungen sich ab dem 24. September zur Arbeit zum Hauptkontor zu begeben, von wo aus die Abfahrt zur Kohlernte auf die Felder erfolgen wird. Personen, die sich ohne triftige Gründe weigern, mit aufs Feld zu fahren, ist der Zutritt zur Arbeit in den Kontoren und Unterabteilungen zu verwehren; sie werden als Arbeitsverweigerer und Bummelanten behandelt“.

Vor 55 Jahren

Das Jahr 1957.N.S. Chruschtschow erklärte „den vollständigen und endgültigen Sieg des Sozialismus“.

Im April 1957 wurde die Zwangsunterschrift für Staatsanleihen abgeschafft. Eingeführt wurde ein zwanzigjähriges Moratorium für die Auszahlung der Staatsschuld an die Bevölkerung.

Für seine großen Arbeitserfolge wird dem führenden Mähdrescherfahrer des Bezirks, Grigorij Nikanrowitsch Tolstichin, der Lenin-Orden verliehen.

1957-1960. Die geologische Behörde Krasnojarsk führte Erkundungsarbeiten unweit des Jeniseisker Trakrs durch. In der Nähe von Schestakowo wurden Fundstätten feuerfesten und schwer schmelzenden Tons gefunden. Der feuerbeständige Ton liegt unmittelbar unter der Vegetationsschicht. Die schwerschmelzenden, fetthaltigen Tongesteine befinden sich darunter und bilden ein plastikartige Lage mit einer Stärke von 1,9 bis 6,5 m. Feuerfester Ton eigneten sich für die Herstellung von Außenklinkern. Die Krasnojarsker Ziegelfabrik begann aus dem Schestakowsker Ton Ziegelsteine der Marken „100“ und „120“ zu produzieren. Aus dem Ton der Schestakowsker Fundstätten war es unter Zugabe von Nefelin-Erz möglich, keramische Kacheln anzufertigen. Die Schestakowsker Fundstätten eignen sich gut für den Abbau über Tage.

In demselben Jahr entdeckte die geologische Behörde Krasnojarsk, etwa 4-5 km von Abakschino entfernt, unweit von Chloptunowo, sowie an der Pawlowsker Flussbiegung kalkhaltiges Tuffgestein. Die ortsansässige Bevölkerung baute die Fundstätten zum Ausbrennen des Kalks ab. Die Gesteinsart war als Bruchstein bestens geeignet.

Drei Kilometer von Bolschoi Baltschug entfernt wurden rosafarbene, großkristalline Granitsteine gefunden. Diese Gesteinsart lässt sich gut als Bau- und Verkleidungsmaterial nutzen.

1957 wurde an der Base der Krasnojarsker Maschinen- und Traktorenstation die Sowchose „Suchobusimskij“ geschaffen. Zu ihr gehörten 9 Abteilungen, welche alle umliegenden Kolchosen in sich vereinigten. Später spalteten sich die Bolschbaltschusker und Chloptunowsker (übertragen an die Sowchose „Perwomajskij“) Abteilungen ab. Anderen Abteilungen wurden in die Sowchose „Gorskij“ eingegliedert, die 1969 in zwei Wirtschaften aufgeteilt wurde.

1957 nahm das Atamanowsker Bezirkskrankenhaus seinen Betrieb auf.

1957 wurde der Mechaniker und Leiter der Traktorenbrigade der Schilinsker Kolchose „Lenins Weg“, der ehemalige Frontsoldat Pjotr Petrowitsch Dostowalow, mit dem Orden des Roten Banners der Werktätigen und der Medaille „für die Urbarmachung von Neuland“ ausgezeichnet. Er wurde im Juni 1941 an die Front einberufen. Er kämpfte bei Moskau, Riga, war an der Befreiung Polens beteiligt. Als der Krieg zu Ende ging, befand er sich in Ostpreußen. Für kämpferische Heldentaten bekam er den Orden des Roten Sterns sowie die Medaillen „Für Kriegsverdienste“, „Für die Verteidigung Moskaus“, „Für die Einnahme Königsbergs“ verliehen.

Als man mit der Urbarmachung neuer Ländereien begann, leitete er die Traktoren-Brigade. Gemeinsam mit ihm arbeiteten ikolai Iwanowitsch Bogdanow, Jurij Petrowitsch Charitonow, Pawel Aleksejewitsch Tschornych, Michail Fjodorowitsch Dubowikow, Iwan Kirillowitch Smagin.

Am 28. Juli 1957 eröffnete in Moskau das VI. Welt-Festival der Jugend und Studenten. Gäste des Festivals waren 34000 Menschen aus 13^Ländern der welt. Unter den Delegierten befand sich auch unser Landsmann Wasilij Iwanowitsch Gretschin, zur damaligen Zeit Sekretär des Komitees des Allrussichen Leninistischen Kommunistischen Jugendverbands „Tajoschnij“. Wasilij Iwanowitsch begegnete dort dem Landwirtschaftsminister und erbat von ihm zwei Bulldozer für die Sowchose.

Symbol des Jugend-Forums war die Friedenstaube, die Pablo Picasso sich ausgedacht hatte. Zum Festival in Moskau wurden der Park „Freundschaft“, der Hotel-Komplex „Tourist“, das Hotel „Ukraina“ und das Stadion „Luschniki“ eröffnet. In der Hauptstadt tauchten zum ersten Mal ungarische Autobusse der Marke „Ikarus“ auf. Die ersten GAS-21-Automobile der Marke „Wolga“ und der erste „Rafik“ – der Mikroautobus RAF-10 – liefen vom Band.

Zum freien Besuch wurden auch der Moskauer Kreml und der Gorkij-Park eröffnet. In den beiden Festival-Wochen wurden mehr als 800 Veranstaltungen durchgeführt. Nach dem Festival begann sich im ganzen Land die Jeans-Mode, Turnschuhe, Rock’n Roll und Badminton auszubreiten.

Vor 50 Jahren

Im Februar 1962 wurde die Minderlinskier Sowchose in drei Sowchosen aufgeteilt- die Suchobusimsker, Minderlinsker und Schilinsker.

Die Suchobusimsker bestand aus fünf Abteilungen:
1 – Suchobusimskoje;
2 – Tolstomysowo, Atamanowo;
3 – Tatarskaja, Karymskaja, Schipulino;
4 – Podsopki, Ischimy;
5 – Worobino.

Ab dem 1. Juni 1962 wurden auf Beschluss der Regierung die Einzelhandelspreise für eine Reihe von Nahrungsmitteln angehoben – Fleisch- und Milchprodukte. Die Menschen waren unzufrieden über diese Preissteigerungen.

Ab November teilten ich die Partei- und Sowjetorgane nach dem Produktionsprinzip auf – in industrielle und landwirtschaftliche.

Im Journal „Neue Welt“ erschien A. Solschenizyns Roman „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“. Im Suchobusimsker Bezirk fand er zahlreiche Leser, denn hier lebten hunderte ehemalige, aufgrund politischer Motive verurteilte Häftlinge und tausende Verbannte.

Auf dem gesamten Territorium des Bezirks wurden von den Geologen W.S. Schargalo, W. I. Jaskewitsch und anderen gravimetrische Arbeiten im Maßstab 1:1 000 000 durchgeführt.

1962 eröffnete in Minderla eine Berufsschule.

1962 wurden aus England 13 000 Eier der Rassen Sussex und Cornish (Elite-Klasse und 1. Klasse) an der Suchobusimsker Inkubatoren-Geflügelzucht-Station angeliefert, im Dezember 1964 - 6 000 Eier der Rasse Weiße Plymouth aus Litauen. In den nachfolgenden Jahren wurden Zuchtrasse-Eier aus den Gebieten Moskau und Woronesch geliefert.

100 000 Rasse-Eier wurden aus Suchobusimskoje in die Regionen Irkutsk, Nowosibirsk, Kemerowo und die Jakutische ASSR gesendet. Mit Hilfe der.Chefs des Trusts „Aluminstroj“ wurde auf dem Gelände der Station ein Akklimatisier-Raum für 15 000 Küken gebaut. Im November 1963 entstand ein zweiter. Ebenfalls gebaut wurden eine Futterküche, ein Kesselhaus, ein Küken-Gehege für 20 000 Plätze. 1964 übergab die Suchobusinsker Sowchose der Inkubatoren-Geflügelzucht-Station zwei Geflügelgehege.

1962 stand an der Spitze der Sowchose „Gorkij“ der Teilnehmer am Großen Vaterländischzen Krieg – Stepan Wasiljewitsch Kirillow. 22 Jahre arbeitete er als Direktor der Sowchose. Zu den Kriegsauszeichnungen – zwei Orden des Vaterländischen Krieges und dem Orden des Roten Sterns – kamen noch zwei Orden für hohe Errungenschaften bei der Arbeit hinzu: der Orden des Roten Arbeiter-Banners und das „Ehren-Abzeichen“. 1999 wurde S.W. Kirillow der Titel eines Ehrenbürgers des Suchobusimsker Bezirks verliehen.

Im Dezember 1962 wurde der Grundstein für das Suchobusimsker Volkstheater gelegt. Nach Beendigung der Minusinsker Fachschule für Kultur und Aufklärung kam Maria Nikanrowna Jadrinkina in den Bezirk. Am 25. Februar 1963 fand die allererste Premiere statt. Der Klub befand sich zu der Zeit im Gebäude der Heiligen-Dreieinigkeitskirche, es existierte eine Ofenheizung, in den Räumlichkeiten war es kalt. Doch die Einwohner besuchten alle Aufführungen mit dem größten Vergnügen.

Vor 45 Jahren

Am 4. Mai 1967 wurde auf Beschluss des Exekutivkomitees des Krasnojarsker Regionsrats der Werktätigen-Deputierten N° 404 die Ortschaften des Suchobusimsker Bezirks von der administrativen Registrierung abgemeldet und hörten somit auf zu existieren:

• Bereg-Busim, Abakschinsker Dorfrat;
• Winsawod, Ust-Kansker Dorfrat;
• Jelan, Ust-Kansker Dorfrat;
• Itat, Bolschebaltschugsker Dorfrat;
• Nikolajewskij, Pawlowsker Dorfrat;
• Politotdelez, Suchobusimsker Dorfrat;
• Schipulino, Podsopotschner Dorfrat

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In Atamanowo, in der Sowchose „Tajoschnij“, organisierte man ein Blasorchester (sein Leiter war Walerij Stepanowitsch Petrow). 1968 wurden ein Domra (mandolinenähnliches Zupfinstrument; Anm. d. Übers.) - und ein Unterhaltungsorchester sowie ein Zirkel für Klavier-Unterricht gegründet.

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Im Jahre 1967 bekamen die Besterbeiter der Produktion, Selma Karlowna Krischberg (Lehrwirtschaft) und Oktrjabina Michailowna Osetrowa („Tajoschnij“) den Lenin-Orden verliehen.

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In Suchobusimskoje begann der Bau der dreigeschossigen Mittelschule aus Ziegelsteinen.

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1967. Am rechten Ufer des Jenissei, unweit von Bolschoi Baltschug wird der Truppen-Übungsplatz „Sewernij“ gebaut – ein Platz zur Einlagerung von flüssigen radioaktiven Materialien des Bergbau- und Chemie-Kombinats. Das Hineinpumpen des flüssigen radioaktiven Materials und der technischen alkalischen Lösungen geschieht mittels Ladebohrungen in die wasserhaltigen, sandigen Lehmschichten der kohlehaltigen Jura-Formation, und zwar in Tiefenintervallen von 180-230 und 450-500 Metern (Telsker artesische Süßwasser-Bassin).

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Im Bezirk begann die Massen-Pflanzung eines Waldgürtels. Die erste wurde in Tolstomysowo angelegt. Für diese Anpflanzungen verwendete man Pappel-Stecklinge. Man hatte sie am Ufer des Jenisseis ausgegraben. Bald darauf begann man mit der Rodung von kleinen Wäldchen und vereinzelt auf den Feldern stehenden Bäumen.

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In Atamonowo, im malerischen Kiefernwäldchen, wurde das Haus der Kultur errichtet. In dem Zuschauersaal konnten 400 Personen Platz finden, es gab eine breite Kino-Leinwand, eine Bibliothek, ein Billardzimmer, einen Raum, in dem man sich in verschiedenen Zirkeln beschäftigen konnte.

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1967 wurde N.M. Kolot zum Redakteur der Zeitung „Land-Leben“ ernannt.

Nikolaj Michailowitchs Jugend entfiel auf die Zeit des Großen Vaterländischen Krieges. Er absolvierte die Kiewer Militär-Infanterie-Schule. Ab 1943 kämpfte er auf dem Posten des Kommandeurs des Granatwerfer-Zugs, danach der Kompanie. Er bekam die Orden des Roten Sterns, des Vaterländischen Krieges 1. Klasse und die Medaille „Für die Einnahme Königsbergs“ verliehen. Anfangs arbeitete Nikolaj Michailowitsch in der Redaktion der Zeitung „Lenin-Banner“ im Jemeljanowsker Bezirk. 11 Jahre stand er an der Spitze der Zeitung „Land-Leben“. Er gehörte zu den schreibenden Redakteuren. Häufig veröffentlichte er gewagte, scharfsinnige Materialien. Gegen Ende seines Lebens schrieb er den hervorragenden Roman „Der Kranich“, der davon handelt, wie die Entkulakisierung in seinem Heimatdorf Pokrowka, Jemeljanowsker Bezirk, verlief. Zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde der Roman von seinen Landsleuten herausgegeben.

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Die Fachschule für Mechanisierung der Landwirtschaft in Minderla war die erste, die ihre Bereitschaft für die Zulassung von Mädchen zum Studium ankündigte. Zuvor hatten hier viele Jahre ausschließlich Männer den Beruf des Traktoristen, Mähdrescherführers oder Kraftfahrers erlernt. Unter ihnen hatte es nicht ein einziges Mädchen gegeben. Und dann, im Jahre 1967, wurden vier ausgezeichnet: Ljubow Deibuk, Marina Grenader, Walentina Rukusujewa und Nadjeschda Gorbunowa.

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1967 wurden dreimal mehr Waschmaschinen und fünf mal so viele Kühlschränke verkauft, wie im Jahr zuvor.

Vier neue Geschäfte werden in Betrieb genommen.

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Der Minderlinsker Geflügel-Sowchose wurde wegen ihrer Erfolge bei der Entwicklung der Produktion sowie der dreimaligen Planerfüllung beim Verkauf von Getreide an den Staat das Rote Wander-Banner des Ministerrats der RSFSR und des Zentralen Allunionsrates der Gewerkschaften verliehen. Die Wirtschaft war stolz auf ihre fortschrittliche Produktion, auf Leute wie die Mähdrescherfahrer Dmitrij Iwanowitch und Iwan Semjonowitsch Utenkow, Walerij Iwanowitsch Schachmatow, Iwan Sacharowitsch Machow, die Traktoristen Fjodor Wasiljewitsch Demin, Iwan Maksimowitsch Wotinow, Aleksej Titowitsch Wysozkij.

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Im November 1967 kam der 1947 geborene gewöhnliche Soldat Tereschkow bei einem Verkehrsunfall in der Lehr-Abteilung in Kamen-Pybolow im Primorje-Gebiet ums Leben.
Begraben wurde er in Schilinka.

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Im November wurde das Telezentrum „Ostankino“ in Betrieb genommen. Es begann der Empfang von Sendungen des zentralen Fernsehens mit Hilfe des „Orbiter“-Systems. Jede Familie strebte danach sich einen Fernseher anzuschaffen.

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Die Atamanowsker Möbelwerkstatt des Suchobusimsker Holzverarbeitungskombinats produzierte 1967 im Wert von 66 500 Rubel. Wasilij Sergejewitsch Chmysnikow und Ewald Davidowitsch Schönknecht führten den Ausstoß von Furnierholz-Möbeln ein – Fernsehständer, Bücherschränke, Buffets.

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Am 11. Dezember wurde in Suchobusimskoje auf Beschluss des E Exekutiv-Komitees des Bezirksrats die Kinder-Musikschule eröffnet. Darin gab es drei Klassen – Bajan, Akkordeon und Klavier. I.A. Fedoruk wurde zum Direktor ernannt. Die ersten Lehrkräfte waren W.N. Lemjaskij, G.M. Potuptschik, T.M. Schischila; Pjotr Fjodorowitsch Ros leitete die Klavier-Klasse.

Vor 40 Jahren

1972

Hohe Auszeichnungen der Heimat

Durch den Ukas des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 13. Dezember 1972 wurde eine große Gruppe von Bestarbeitern der Landwirtschaft des Suchobusimsker Bezirks für die erzielten Steigerungen in der Produktion und dem Verkauf von Getreide an den Staat sowie anderer landwirtschaftlicher Produkte und die geleistete heldenhafte Arbeit bei der Einbringung der Ernte, mit Orden und Medaillen der UdSSR ausgezeichnet:

Lenin.Orden

• Dmitrij Iwanowitsch Utenkow – Traktorist, Mähdrescherfahrer der Minderlinsker Sowchose

Rot-Banner-Orden der Arbeiter

• Nikolaj Klimentewitsch Borsezow – Traktorist der Gorsker Sowchose
• Michail Sewastjanowitsch Golowko – Traktorist der Sowchose „Majak“
• Michail Semjonowitsch Dmitrijew – Leiter der Sowchosen-Abteilung „Majak“
• Aleksander Petrowitsch Dostowalow – Mechanisator der Schilinsker Sowchose
• Georgij Iwanowitsch Katschajew – Traktorist, Maschinist der Schilinsker Sowchose
• Arthur Adamowitsch Klasuer – Traktorist der Sowchose „Tajoschnij“
• Vitalij Sergejewitsch Makarow – Traktorist der Gorsker Sowchose
• Denis Grigorjewitsch Musykantow – Traktorist der Sowchose „Tajoschnij“
• Aleksander Dmitrijewitsch Strischnew – Traktorist, Maschinist der Minderlinsker
Sowchose
• Nikolaj Nikititsch Tregubow – Mähdrescherfahrer der Sowchose „Tajoschnij“
• Georgij Grigorjewitsch Grigorjew – Traktorist der Gorsker Sowchose
• Iwan Davidowitsch Zich – Traktorist der Lehrwirtschaft „Minderlinskoje“
• Jefim Dmitrijewitsch Schestipalow – Traktorist, Maschinest der Suchobusimsker
Sowchose
• Wasilij Tadirowitsch Jusupow – Traktorist der Pjerwomajsker Mast-Sowchose
• Viktor Abdrejewitsch Jakimow – Mähdresherfahrerder Suchobusimsker Sowchose

Orden „Ehren-Abzeichen“

• Gennadij Nikolajewitsch Artjomow – Mähdrescherfahrer der Schilinsker Sowchose
• Pjotr Iwanowitsch Birjukow – Traktorist der Schilinsker Sowchose
• Viktor Karlowitsch Günter – Traktorist der Schilinsker Sowchose
•Viktor Wladimirowitsch Iwanow – Traktorist und Maschinist der Gorsker Sowchose
• Nikolai Stepanowitsch Iwanow – Mähdrescherfahrer der Gorsker Sowchose
• Anatolij Demidowitsch Kudrjawzew – Mähdrescherfahrer der Suchobusimsker
Sowchose
• Gennadij Petrowitsch Pissarew – Traktorist der Sowchose „Majak“
• Anatolij Sergejewitsch Pusyrew – Traktorist und Maschinist der Lehrwirtschaft
„Minderlinskoje“
• Aleksander Prokopjewitsch Soldatenko – Traktorist und Maschinist der
Minderlinsker Sowchose
• Michail Iwanowitsch Sorokin – Leiter der Traktoren- und Ackerbau-Brigade der
Suchobusimsker Sowchose
• Wladimir Ossipo0witsch Tichtenko – Traktorist und Maschinist der Suchobusimsker
Sowchose
• Iwan Iwanowitsch Fritzler – Mähdrescherfahrer der Sowchose „Tajoschnij“
• Jakob Aleksandrowitsch Schapowalow – Traktorist und Maschinist der Schilinsker
Sowchose

Medaille „Für heldenhafte Arbeit“

• Iwan Maksimowitsch Wotinow – Traktorist der Minderlinsker Sowchose
• Georgij Ilitsch Jerochin – Hilfsarbeiter der Sowchose „Majak“
• Nikolaj Fjodorowitsch Iwanow – Traktorist der Suchobusimsker Sowchose
• Kostantin Kndratewitsch Maier – Schlosser der Gorsker Sowchose
• Sergej Fjodorowitsch Rubin – Traktorist und Maschinist der Lehrwirtschaft
„Minderlinskoje“
• Viktor Prokopjewitsch Stepanow – Mähdrescherfahrer der Suchobusimsker
Sowchose
• Pjotr Pawlowitsch Tumko – Traktorist und Mähdrescherfahrer der Sowchose
„Majak“

Medaille „Für hervorragende Arbeitsleistungen“

• Anna Aleksejewna Schbankow – Arbeiterin der Sowchose „Tajoschnij“
• Sergej Iwanowitsch Iwanow – Mähdrescherfahrer der Sowchose „Majak“
• Iwan Jefimowitsch Nepomnjaschtschij – Traktorist der Suchobusimsker Sowchose
• Aksjon Wassiljewitsch Petljuk – Fahrer der Sowchose „Tjoschnij“
• Wassilij Danilowitsch Samusenko – Traktorist der Lehrwirtschaft „Minderlinskoje“
• Frol Saweljewitsch Safonow – Traktorist der Sowchose „Majak“
• Stepan Dementjewitsch Zygankow – Traktorist und Maschinist der Pjerwomajsker
Sowchose
• Michail Grigorjewitch Jakimow – Traktorist und Mähdrescherfahrer der Gorsker
Sowchose
• Ilja Markowitsch Dogadajew – Zimmermann an der Atamanowsker Getreide-
annahmestelle

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Im September wurde das Gesetz über die Vollmachten der Deputierten auf allen Ebenen verabschiedet. Allerdings gelang es dadurch nicht, die Rolle der örtlichen Sowjets tatsächlich zu vergrößern. Sie besaßen keine eigenen Finanzierungsquellen und keinen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben.

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1972 wurde das Krasnojarsker Wasserkraftwerk am Jenissei erbaut. Nach der Schaffung des Stausees änderte sich die Beschaffenheit des Jenisseis beträchtlich. Früher gefror der Mittlere Jenissei in der zweiten November-Hälfte und brach Mitte oder Ende April wieder auf. Der zugefrorene Zustand dauerte zwischen 150 und 230 Tagen. Die größte Eis-Dicke betrug durchschnittlich 80 – 140 m. Eine unangenehme Besonderheit des Fluss-Regimes war jedes Jahr eine offene Stelle auf dem ansonsten zugefrorenen Fluss, die sich in unterschiedlichen Jahren auf eine Größe zwischen 50 und 500 Meter unterhalb des Staudamms des Kranojarsker Wasserkraftwerks erstreckte. Die am rechten Ufer gelegenen kleinen Dörfer wurden vom „großen Land“ abgeschnitten. Wenn früher die Einwohner von Ust-Kann, Bolschoi Baltschug, Podporog, Nowonikolajewska im Winter den Jenissei über das Eis zu Fuß oder mit Fahrzeugen überquerten, so musste man nun über eine Menge Mut verfügen, um mit dem Boot durch das eisige Wasser zu schwimmen. Übrigens, wurde das Wasser ein wenig kälter. Die sommer-Temperatur des Wassers (im Juli von 2-9 Grad) und im Herbst (Oktober – von 1-1,5 Grad).

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Ab 1972 begann man auf Initiative der Regionalen Apotheken-Verwaltung in den Kansker und Suchobusimsker Bezirken mit der Kultivierung von Ringelblumen, Baldrian, Hagebutten, Mutterkraut. Das kam durch ein Defizit an Arzneipflanzen und Arzneimittel-Rohstoffen in ihrer vielfältigen Art sowie die Verminderung der Vorräte an Heilmittel-Pflanzen auf dem Territorium der Region Krasnojarsk.

Am 24. März 1972 verstarb der 1950 geborene Viktor Genrichowitch Ekel in Dickson in Ausübung seiner militärischen Pflichten bei einem Verkehrsunfall. Er wurde in Suchobusimskoje beigesetzt.

Der Atamanowsker Dorfrat verabschiedete den Beschluss, an der Dorfeinfahrt sowie an der Anlegestelle einen Obelisk zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Ortschaft zu errichten. Der Beschluss wurde nicht realisiert.

Im Dezember 1972 wurde die Oberschu8le in Wysotino eröffnet. 345 Schüler besuchen dort den Unterricht. Früher war die Schule eine Acht-Klassen-Schule.

Im Dezember wird der Oberärztin der Sanitäts- und Epidemie-Station, Nina Petrowna Borodkina das Abzeichen „Bestarbeiterin im Gesundheitswesen“ verliehen.

Vor 35 Jahren

Das Jahr 1977.

Am 7. Oktober wird die neue Konstitution der UdSSR verabschiedet.

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Am linken Ufer des Jenisseis, zwischen Bereg-Taskino und Juksejewo, wurde von Archäologen eine Begräbnisstätte entdeckt, die aus dem 10.Jahrhundert nach unserer neuen Zeitrechnung datiert. Die archäologische Gedenkstätte wurde von R.W. Nikolajew untersucht. In der Grube wurden, neben den verbrannten Überresten von Menschen, die eisernen Gebisse von Pferdezäumen, zwei Steigbügel, ein Messer, eine Axt, eine Hieb- und Stichwaffe mit gerader Klinge, Zwingen aus Bronze, ein Knopf, das Bruchstück einer mit Pflanzenornamenten geschmückten Einfassung.

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1977 entstand im Bezirk die Suchobusimsker „Selchosenergo“ (Landwirtschaftsenergiebetrieb; Anm. d. Übers.), ein Zusammenschluss mit der „Kraimeschduchozenergo“ (regionale Inter-Landwirtschaftsenergie-Organisation; Anm. d. Übers.). Die neue Organisation befasste sich mit der komplexen technischen Betreuung und Wartung elektrischer Einrichtungen in den Wirtschaftsbetrieben des Bezirks, der Berechnung der Energiekosten sowie der Einführung der Automatisierung in der landwirtschaftlichen Produktion.

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In demselben Jahr wurde in Suchobusimskoje das Gebäude der Staatsbank-Filiale in der Komsomolzkaja-Straße errichtet. Heute befindet sich dort die Russische Landwirtschaftsbank.

Vor 30 Jahren

Am 20. Mai 1982 starb in Semipalatinsk-21 in Ausübung seiner militärischen Pflicht der Soldat Grigorij Grigorjewitsch Manakow, geboren 1963. Bestattet wurde er in der Ortschaft Suchobusimskoje.

Im Januar 1982 wurde S.J. Mjasnikow zum Richter des Suchobusinskojer Volksgerichts ernannt. Sergej Jefimowitsch war zu dem Zeitpunkt 53 Jahre alt, und er besaß große Erfahrung in der praktischen Arbeit. Nach Beendigung der juristischen Fakultät an der Universität Tomsk arbeitete er an Volksgerichten im Gebiet Kemerowo, in Chakassien, der Region Krasnojarsk. Zu jener Zeit fand in den Gerichten eine ständige Rotation des Personals statt. Die Richter wurden gewählt und dann, nach Ablauf der Frist, an neue Arbeitsplätze versetzt. 1994 trat S.J. Mjasnikow zurück. Später übernahm er mehrfach die Vertretung in freien Ämtern. Kollegen und alle, die mit den Tätigkeiten des Gerichts in irgendeiner Form zu tun hatten, würdigten Sergej Jefimowitsch Mjasnikows hohen Professionalismus, seine Weisheit und Prinzipientreue. Der Arbeit am Gericht widmete er ungefähr 40 Jahre. Die Bewohner aus seinem Dorf kennen ihn als hervorragenden Schachspieler und Sieger zahlreicher Turniere.

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Im Jahre 1982 wurden von der PGO (Industrie-Geologische Vereinigung; Anm. d. Übers.) Such- und Bewertungsarbeiten beim Auffinden von Torf-Fundstätten vorgenommen. Bei Kononowo wurden Vorkommen entdeckt, die den Namen „“Lesnoje“ (Wald-Vorkommen; Anm. d. Übers.) erhielten. Bei Pawlowschtschina – die „Pawlowsker“. Beide auf einer Fluss-Terrasse des Jeniseei gelegen.

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In demselben Jahr bekam der Leiter der Bereg-Taskinsker Filiale der Sowchose „Gorskij“, Viktor Iwanowitsch Tschernokosow, den Orden der Völkerfreundschaft verliehen. Viktor Iwanowitsch hatte sich nach dem Armeedienst zur Sowchose „Gorskij“ begeben. Er war an den Vorbereitungen zur Urbarmachung von Neuland für die Aussaat beteiligt. Hinter Uwaloje, wo sich zahlreiche kleine Wäldchen befanden, führten die Mechanisatoren Rodungsarbeiten durch und pflügten etwa 500 Hektar Boden um. Mehr als 20 Jahre später stand Tschernokosow an der Spitze der Sowchosen- Abteilung.

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Die Industrie war nicht in der Lage die Nachfrage nach Massenbedarfsgütern zu befriedigen. Aufgrund des Defizits wurden Verkaufsnormen „für den Verkauf in eine Hand“ eingeführt. So durfte eine einzelne Person beispielsweise nicht mehr als 2 Satz Bettwäsche, 5 Stück Haushaltsseife, 10 Glühbirnen oder ein halbes Kilo Butter kaufen.

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Am 15. Dezember 1982 wurde das Dorf Knjasewka, Schilinsker Dorfsowjet, auf Beschluss (N° 502) des Regionsexekutivkomitees aus der administrativen und territorialen Statistik entfernt, da es aufgehört hatte zu existieren.

Vor 25 Jahren

Gegen Mitte des Jahres 1987 entsteht das Konzept der „Perestroika“ –mit dem Ziel, eine radikale Wirtschaftsreform, eine Liberalisierung des politischen Systems, der Verstärkung von „Glasnost“ und die Erarbeitung einer „neuen politischen Denkweise“ durchzuführen.

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In demselben Jahr begann man mit der Schaffung von Kooperativen.

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Am 27. April 1987 kam in Nowokusnezk im Gebiet Kemerowo der gewöhnliche Soldat Andrej Fjodorowitsch Greb, geboren 1966, in Erfüllungseiner seiner militärischen Pflicht ums Leben. Er war vom Suchobusimsker Bezirkskriegskommissariat einberufen worden. Er liegt in Schilinka begraben.

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Am 30. Juni kam das Gesetz über staatliche Unternehmen heraus.

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Am 8. Dezember wurde mit den USA der Vertrag über die Liquidierung der Mittel- und Kurzstrecken-Raketen geschlossen. An den auf den Territorien des Bezirks gelegenen Militär-Stützpunkten wurden die Raketenschächte gesprengt. Einer dieser Punkte befand sich unweit von Worobino.

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1986 und 1987, im Sommer, war im Bezirk erneut eine archäologische Expedition tätig. Den Standort des spät-Paläolithikums Druschinicha bei Bereg-Taskino untersuchten Spezialisten unter der Leitung des Archäologen A.M. Burowskij. Auf insgesamt drei Expeditionen wurden Stein-Erzeugnisse gefunden: Nuklei (Feuersteinblock,von dem Steinzeitmenschen Stücke zur Herstellung von Werkzeugen abschlugen; Anm. d. Übers.), Spitzsteine, Messer, Platten, Schabeisen und andere Gegenstände. Die Fauna war vertreten durch nordische Rentiere, Wildpferde und Mammuts.
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Die Apotheke N° 6 hielt in einem gut eingerichteten Ziegelbau in der Lenin-Straße Einzug. Vorher befand sie sich in einem alten Holzbau unweit der Kirche.

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Im Juli 1987 wurde Viktor Feliksowitsch Weber vom Kriegskommissariat zur militärischen Erhebung einberufen und zum Atomkraftwerk Tschernobyl entsandt. Dort arbeitete er auf dem Dach des explodierten Reaktors. 50 Tage war er zur Beseitigung der Unglücksfolgen im Einsatz. Sergej Nikolajewitsch Sotow wurde am 10. September 1987 vom Kriegskommissariat nach Tschernobyl geschickt. Er war als Elektriker tätig, erledigte jedoch auch andere Arbeiten. Er verbrachte mehrere Monate bei der Wiederherstellung der Anlage.

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Als 21. (seit der Gründung der Abteilung) wird L.S. Karlowa zur Leiterin der Abteilung für Volksbildung ernannt. Sie arbeitete auf diesem Posten länger, als alle ihre Vorgänger –
12 Jahre.

Olga Wawilenko

„Land-Leben“, 05.11.2013


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