Norilsk in der Geschichte, Geschichte in Norilsk
2015 wird das Norilsker Kombinat seinen 80, Geburtstag begehen. An die Redaktion des „Polar-Boten“ wandten sich Veteranen des Kombinats – bekannte Norilsker, Mitglieder des Vorstands vom Klub „69. Breitengrad“ – mit dem Aufruf, sich bereits jetzt auf das große Ereignis vorzubereiten.
2015 werden es 80 Jahre seit dem Beginn des aktiven Baus der Objekte des Norilsker Bergbau- und Metallurgie-Kombinats. Das genaue Jahr und Datum dieses Ereignisses wird bestimmt durch die Verabschiedung der Anordnung des Rates der Volkskommissare der UdSSR N° 1278-19/8, streng geheim, vom 23. Juni 1935 „Über den Bau des Norilsker Nickelkombinats“. Schon eine Woche später, noch bei Hochwasser, traf der Raddampfer „Spartakus“ mit Menschen für das Bauprojekt in Norilsk in Dudinka ein. An ihrer Sptze stand der gerade erst zum Leiter des Norillag und des Bau-Komplexes ernannte Wladimir Sossimowitsch Matwejew. Der „Spartakus“ folgten zwei Bugsierschiffe, mit Material, Ausrüstungsgegenständen und Arbeitskräften, den ersten Gefangenen, beladene Lastschiffe. Das Abladen der Schiffe am noch nicht ausgebauten Flussufer gestaltete sich äußerst schwierig.
Dieses Ereignis, das am 1. Juli 1935 stattfand, wurde mehrfach in verschiedenen Pressequellen erwähnt. Den 1. Juli kann man als Datum des Beginns der praktischen Verwirklichung der Aufgaben ansehen, die in der Anordnung des Rates der Volkskommissare vermerkt sind. Leider ist die Stelle der Anlandung des Bautrupps am Ufer durch keinerlei Erkennungszeichen oder Stele als Zeichen des Gedenkens markiert.
Unter Berücksichtigung des herannahenden Jubiläums wandten sich die Veteranen des Norilsker Kombinats, Mitglieder des Moskauer Klubs „69. Breitengrad“ mit dem Vorschlag an die Leitung der Polar-Filiale von „Norilsk-Nickel“, im Seehafen von Dudinka, gegenüber der Abladestelle vom Dampfer „Spartakus“, einen Gedenkstein oder Obelisken aufzustellen. Die führenden Köpfe der Polar-Filiale waren gegenüber d8ieser Initiative positiv eingenommen, aber der Direktor der Polar-Transport-Filiale des Bergbau- und Metallurgie-Kombinates in Dudinka, Igor Borissowitsch Usdin, schlug einen würdigen Platz, in bestmöglicher Lage, für das Denkmal vor – neben dem Hafengebäude.
Die Errichtung des Denkmals unter der vereinbarten Bezeichnung „Den Ersten von ihren dankbaren Nachfahren“ wird ein bedeutsames Ereignis zum 80. Jahrestag des Kombinats sein. Es ist geplant, in das Denkmal eine Nische für das Deponieren von Kapseln mit Botschaften an die Nachwelt zu integrieren. Mögen sie diese nach 80 Jahren aufbrechen. Der Komplex für den empfohlenen Standort des Denkmals spiegelt nicht nur das historische Ereignis wider – an dieser Stelle sind auch verschiedene Maßnahmen möglich: der Beginn des Festtagsumzugs, sportliche Läufe usw.
Wir, die Veteranen von Norilsk, wenden uns an die junge Generation der Norilsker mit dem Aufruf, aktiv an der Projektierung für das Denkmal (möglicherweise einen entsprechenden Wettbewerb dazu auszurufen), aber auch an dessen Ausstattung und Begrünung des Geländes mitzuwirken. Das öffentliche Interesse sowie die unmittelbare Mitwirkung der Jugend an der Schaffung des Denkmals stellen einen würdigen Beitrag zur Verewigung des historischen Fakts des Beginns des gigantischen Bauprojekts auf dem Boden des Taimyr dar. Es wurde unter unglaublich schwierigen Bedingungen, durch heldenhafte Arbeit und in Unfreiheit verwirklicht. Die wichtigsten Objekte wurden innerhalb kürzester Zeit errichtet, und der Produktionsausstoß spielte seine Rolle sowohl während des Krieges, als auch bei der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.
Die Bergbau- und Metallurgie-Gesellschaft ist auch heute ein strategisch bedeutsames Unternehmen unseres Staates.
Wir, die Veteranen von Norilsk, hoffen, dass die jetzige und die zukünftige Generation erfolgreich arbeiten und die Traditionen des legendären Kombinats vermehren wird.
Die Vorstandsmitglieder des Klubs „69. Breitengrad”
Igor Aristow, Wladimir Polischtschuk
„Polar-Bote“, 22. November 2013