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Eine Taiga-Siedlung bewahrt die Geschichte

Siedlung Tugatsch, Sajan-Bezirk. Kilometerweit erstrecken sich Taiga und schwankende Sümpfe. In der Ferne die bildschönen, schneebedeckten Mützen des majestätischen Sajan-Gebirges

Genau hier befand sich in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts eine der Lager-Außenstellen des GULAG – das Tugatschinsker KrasLag. In den endlosen Weiten der Taiga, unter für den heutigen Menschen unerträglichen Bedingungen, schufteten an diesem Ort Gefangene und Angehörige der Arbeitsarmee. Sie verlegten Bretterwege und Knüppeldämme auf den moorigen Sumpfböden, beschafften Holz für den Bedarf des Landes. Die Einen verbüßten ihre Strafe nach irgendwelchen Paragraphen des Strafrechts, andere waren Opfer der politischen Repressionen.

Das Thema der Verewigung der Erinnerung auf dem Territorium der Siedlung Tugatsch an diese Menschen keimte immer wieder auf. Anfangs wurde an der Stelle der einstigen Baracke mit verschärftem Haftregime ein Zeichen der Erinnerung angebracht, später stellte man am alten Friedhof des KrasLag, wo einige Jahrzehnte zuvor Häftlinge begraben worden waren – ein orthodoxes Kreuz auf.

Und dann eine neue Etappe in der Geschichte der Taiga-Siedlung – die Eröffnung des Freilicht-Museums "Streng geheim – das Tugatschinsker KrasLag". Für dieses Ereignis benötigten Initiatoren und Inspiratoren, die der fernen Geschichte nicht gleichgültig gegenüberstehen, ein ganzes Jahr.

Feierliche Eröffnungszeremonie, Auszeichnungen, Dankesworte, die erste Exkursion, eine Konferenz. Dieser Tag erwies sich als äußerst erlebnisreich. Zu guter Letzt legten die Jungs aus dem Arbeitskader zusammen mit Nachfahren einstiger Gefangener des KrasLag am Zeichen des Gedenkens an die Opfer der politischen Repressionen eine Allee der Erinnerung an, indem sie Stecklinge verschiedener Baumarten pflanzten.

"Geschichte endet niemals", - mit diesen Worten übergab der Moderator das Fragment einer Waffe an das Schulmuseum des KrasLag. Man hatte sie am Tag der Eröffnung beim Ausheben der Pflanzlöcher im Boden gefunden. Zweifellos wird auch dieses historische Exponat in einer der Stellagen einen würdigen Platz finden.

Jeder der Teilnehmer verließ Tugatsch mit einem ganz besonderen Gefühl, unter dem starken Eindruck des Gesehenen und Gehörten.

(Einzelheiten in №25 der Zeitung "Prisajane" vom 21. Juni 2018)

Irina Majatskich
Prisajane, 20.06.2018


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