Iwan Mitrofanowitsch BAJKOW (1909-1959), gebürtig aus dem Dorf. Bol. Kajdat, heute Kosylsker Kreis, war Streckenarbeiter an der 6. Eisenbahnsteilstrecke, Streckenabschnitt 4 der Krasnojarsker Eisenbahn und lebte bei Kilometer 698, etwa 4 Kilometer von der Station SELEDEJEWO entfernt, das heute zum JEMELJANOWSKER Kreis gehört. Brigadeleiter bei en Streckenarbeitern war der Pole ESSO.
Man verhaftete Iwan Mitrofanowitsch am Abend des 12.05.1938 und brachte ihn ins KRASNOJARSKER Gefängnis. Zusammenmit ihm wurde sein Verwandter Jegor Mitrofanowitsch ARTEMJEW (1911 bis ca. 1985) festgenommen. Kurz darauf, Ende Mai oder Anfang Juni 1938 wurde auch der Brigadeführer ESSO verhaftet.
I.M. BAJKOW wurde am 10.06.1938 von einer Trojka nach § 58-7, 9, 11 (konterrevolutionäre Aktivitäten) zu 10 Jahren (als „Mitglied einer Spionage- und Schädlingsgruppe“) verurteilt. Man schickte ihn nach NORILSK. Ab dem 18.08.1938 saß er im NORILLAG ein. Dort arbeitete er beim Bau der Eisenbahn von Dudinka nach Norilsk.
Laut den Registrierkarten des NORILLAG saß er ab 07.08.1941 in der 2., ab 02.06.1942 in der 7. Lagerabteilung ein. Am 19.01.1944 wurde die Haftzeit von einer Sonderberatung um 1 Jahr und 6 Monate verkürzt.
Ab 29.07.1944 befand er sich erneut beim Eisenbahnbau; ab 13.06.1945 lag er im Zentral-Krankenhaus. Er wurde am 11.11.1946 entlassen.
Er kehrte als Invalide nach Seledejewo zurück, halbgelähmt. Am 25.01.1956 wurde er von einer „Überprüfungskommission“ der Region Krasnojarsk rehabilitiert.
J.M. ARTEMJEW bekam ebenfalls 10 Jahre, geriet jedoch ins AMURLAG. Er saß unweit von KOMSOMOLSK-am-Amur ein (heute im CHABAROWSKER Gebiet). Seine Haftzeit endete 1948. Er wurde jedoch nicht freigelassen, sondern nach Kasachstan in die Verbannung geschickt. Auch nach seiner Entlassung aus der Verbannung blieb er in Kasachstan.
An der 6. Eisenbahnsteilstrecke, Streckenabschnitt 4 der Krasnojarsker Eisenbahn arbeitete als Streckenwärter Alexander Nikandrowitsch FOKIN (1910-1943), gebürtig aus dem Leningrader Gebiet. Er wohnte bei Kilometer 694 der Krasnojarsker Eisenbahnlinie.
Am 28.05.1938 wurde er verhaftet, ins KRASNOJARSKER Gefängnis gebracht und am 10.06.1938, ebenso wie I.M. BAJKOW von einer Trojka zu 10 Jahren verurteilt (wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten, § 58-7, 9, 11).
Auch er kam ins NORILLAG und befand sich dort ab dem 18.08.1938. Ab 01.01.1939 saß er in der 2. Lagerabteilung ein, ab 26.11.1939 in DUDINKA, ab 10.04.1941 in der 1. Lagerabteilung, ab 11.04.1941 erneut in DUDINKA und ab 21.10.1941 wieder in der 1. Lagerabteilung. Ab dem 10.05.1942 war er in der 2. Lagerabteilung und ab 16.09.1942 in der 1. Er starb am 23.01.1943.
Auch er wurde (posthum) am 25.01.1956 von einer „Prüfungskommission“ rehabilitiert.
23.01.1995, aufgezeichnet von W.S. Birger, Gesellschaft„Memorial“
Im Archiv: