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Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Jekaterina (Tochter von Nikolaj) Barsukowa

Am 20.02.1931 wurden in der Ortschaft DUNGUJ, MALO-KUDARINSKER Dorfrat, Ajmak (Distrikt) KJACHTA, Burjatisch-Mongolische ASSR, die russischen Bauern Spiridon (Sohn von Gawril) SEREBRENNIKOW (SEREBRJANNIKOW, 1850-1932) und sein Sohn Nikolaj SEREBRENNIKOW (SEREBRJANNIKOW, 1887-1933) verhaftet. Man transportierte sie nach KJACHTA (TROIZKO-SAWSK) und sperrte sie ins Untersuchungsgefängnis der Troizko-Sawsker Grenz-Kavallerie-Einheit. Sie wurden gemäß §58-10 angeklagt. Am 26.02.1931 wurde N. (S.) SEREBRENNIKOW vom Stellvertreter des Bevoll-mächtigten der Grenzeinheit LOMAKO verhört. N. (S.) SEREBRENNIKOW bekannte sich nicht schuldig. Wahrscheinlich hat auch sein Vater sich für nicht schuldig befunden.

Am 25.03.1931 wurde S. (G.) SEREBRENNIKOW von einer „Sonder-Trojka“ der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU der Region Ostsibirien unter Schließung seiner Akte („aus Altersgründen“) in die Freiheit entlassen, aber N. (S.) SEREBRENNIKOW wurde zu 5 Jahren Konzentrationslager nach §58-10 verurteilt. Mitte Juni 1931 wurde S. (G.) SEREBRENNIKOW auf Beschluß der „Gebietskommission für Aussiedlung“ vom 12.06.1931 aus der Ortschaft DUNGUJ deportiert. Zusammen mit ihm wurde auch die Familie seines Sohnes N. (S.) SEREBRENNIKOW verschleppt:

Zur gleichen Zeit wurde aus DUNGUJ die Familie des ältesten Sohnes von S. (G.) SEREBRENNIKOW deportiert:

Die Vertriebenen wurden an der Station KAMARTSCHAGA aus dem Zug geladen und an den Fluß Mana transportiert, in die „Arbeitssiedlung“ LEBJASCHE, Kreis MANA (nahe M. UNGUT). Dort wurden sie unter Kommandantur gestellt.1932 kam N. (S.) SEREBRENNIKOW aus dem Lager nach LEBJASCHE. Er wurde krank und starb im darauffolgenden Jahr. Schon früher war sein Vater während der Verbannung in LEBJASCHE umgekommen.

N. (S.) SEREBRENNIKOW wurde (posthum) am 01.06.1993 von der Staatsanwaltschaft der Republik Burjatien rehabilitiert.

G. (N.) SEREBRENNIKOW (SEREBRJANNIKOW) arbeitete auf der Traktorenstation in M. UNGUT als Zimmermann. Sie verschleppten ihn am 05.12.1937 aus LEBJASCHE und brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis nach Schalo (Kreisstadt) und von dort ins Krasnojarsker Gefängnis. Der Untersuchungsführer BASTRJUKOW aus der Verwaltung des NKWD verhaftete ihn. Bereits am 09.12.1937 wurde G. (N.) SEREBRENNIKOW von einer Trojka zu 8 Jahren nach § 58-10 (konterrevolutionäre Agitation) verurteilt. Ab dem 09.03.1938 saß er im WJATLAG. Aus dem Lager kamen Briefe von ihm. Er starb am 28.06.1938 im 3. Lagerstützpunkt des WJATLAG an Rippenfellentzündung.

G. (N.) SEREBRENNIKOW wurde posthum am 27.06.1989 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert.

D. (S.) SEREBRENNIKOW (SEREBRJANNIKOW) arbeitete ebenfalls als Zimmermann in M. UNGUT. Sie verschleppten ihn am 24.02.1938 aus LEBJASCHE und brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis und von dort ins Krasnojarsker Gefängnis. Er wurde von einer Trojka am 21.03.1938, ebenfalls nach §59-10 (konterrevolutionäre Agitation) verhaftet und am 31.03.1938 in KRASNOJARSK erschossen.

D. (S.) SEREBRENNIKOW wurde posthum am 07.07.1989 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert.

1942 wurden alle vier Söhne von N. (S.) SEREBRENNIKOW aus der Verbannung freige-lassen und an die Front geschickt. Die übrigen Verbannten wurden nach dem Krieg in die Freiheit entlassen.

J. (N.) SEREBRENNIKOWA (Barsukowa) wurde von der Verwaltung für Inneres der Region Krasnokarsk am 09.09.1997 rehabilitiert, T. (N.) SEREBRENNIKOWA (Iwanowa) am 02.12.1997.

06.10.1997, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft „Memorial“

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