Im September 1941 wurde aus dem Dorf ISSENBURG, Kanton GMELIN, Autonome Republik der Wolgadeutschen, die wolgadeutsche Familie BEKKER (oder BECKER) von den Kommunisten deportiert:
Sie gerieten in dem kleinen Dorf BASAN in die Verbannung (in der Nähe des Dorfes KEMSKOE), im Kreis BOLSCHE-MURTINSK (heute KASATSCHINSK), in der abgelegenen Taiga.
Im Januar 1942 schickten die Sowjets I. BEKKER in die "Trudarmee" ins KRASLAG, hinter RESCHOT (vermutlich nach BERJOSOWKA, zur "1. Einheit"). Jedoch wurde er im Frühjahr wieder zurück nach BASAN entlassen.
Zusammen mit ihm war auch K. BEKKER ins KRASLAG geschickt worden. Er saß bis zum Jahr 1946 in der "Trudarmee" im KRASLAG, und als man ihn aus dem Lager "freiließ", durfte er nicht einmal zu seiner Familie in die Verbannung. Man schickte ihn nach KIRGISIEN, ins Bergwerk der Siedlung MAJLI-SAJ, im Gebiet DSCHALAL-ABAD (heute OSCHSK). Dort blieb er auch bis zum Ende der Verbannung.
Mitte 1942 schickten die Kommunisten Alexander GERMAN in die "Trudarmee", jedoch nicht ins Kraslag, sondern ins Gebiet SWERDLOWSK. 1946 kehrte er krank zurück und starb 1951 in der Verbannung.
Alexander BEKKER war Invalide (ihm fehlte die rechte Hand). Er arbeitete in der Kolchose als Buchhalter bis zur eigentlichen Freilassung aus der Verbannung.
Der Sohn von M. BEKKER und Vater des Iwan BEKKER - Andrej BEKKER (1900-1951) wurde in das Dorf SCHILLING, im Kanton BALZER, deportiert. Er war von Beruf Zimmermann und hatte früher als Produktionsleiter in der Fabrik in BALZER gearbeitet.
Er wurde in das NOWOSIBIRSKER Gebiet verbannt. Anfang 1942 schickte man ihn in die "Trudarmee", aber er hatte Glück. Er wurde nach OGARJOWKA im Gebiet TULSK (in der Nähe von SCHTSCHOKINO) gebracht, wo er als Meister der Handwerksschule arbeitete.
Seine Frau starb in den zwanziger Jahren, sein Sohn Alexander (geb. 1920) diente als Leutnant in der Armee und ist an der Front verschollen. Ein weiterer Sohn, Andrej BEKKER (1918-1943), diente ebenfalls in der Armee. Man schickte ihn in die "Trudarmee", und dort starb er.
Nach dem Krieg wurde A. BEKKER zurück in die Verbannung geschickt, nach TSCHULYM, im Gebiet NOWOSIBIRSK. 1946 gab man I. BECKER die Erlaubnis, zum Vater überzusiedeln. Dort arbeitete I. BECKER als Buchhalter. Er wurde am 7.02.56 freigelassen.
Andrej BEKKER starb in der Verbannung in TSCHULYM.
M. BEKKER, A. GERMAN, Alexander BEKKER (der Sohn von Filipp) und Elisabeth BEKKER blieben in BASAN bis zum Ende der Verbannung. Sie wurden Anfang 1956 freigelassen. Später lebten M. BEKKER und A. GERMAN in Talowka, im Kreis BOLSCHE-MURTINSK.
A. BEKKER wurde am 24.01.94 vom Nowosibirsker Gebiets-UWD (Verwaltung für Innere Angelegenheiten), I. BEKKER am 11.04.94 vom Wolgograder Gebiets-UWD, rehabilitiert.
09.10.99, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft "Memorial"
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