Geboren 1951.
Großvater: Fedor Petrowitsch Bertsch, geb. 1895.
Großmutter: Maria Filippowna Bertsch, geb. 1904.
Mutter: Sofia Fedorowna Bertsch (Ehename Resun), geb. 1926.
Die Familie lebte in Leningrad; sie hatte ein eigenes Haus (wahrscheinlich am Stadtrand). Auf Beschluß des Kriegsrats der Leningrader Front vom 9. März 1942 wurden sie am 17. März 1942 aus Leningrad ausgesiedelt. Ihre Rehabilitation erfolgte am 16. August 1994.
In Leningrad erhielt jeder 128 Gramm Brot; es gab eine riesige Schlange, die dort nach Brot anstand. Die Menschen fielen in der Warteschlange reihenweise vor Hunger in Ohnmacht. Zu jener Zeit kochten sie Kartoffelschalen, um etwas in ihre leeren Mägen zu bekommen.
Sie fuhren in der Kleidung fort, die sie gerade auf dem Leib trugen. Zuerst waren sie mit Pferden unterwegs, dann mit dem Zug. Auch im Zug starben viele Menschen. Man warf sie während der Fahrt oder an der nächsten Bahnstation hinaus. Es gab spezielle Bestattungskommandos.
In Momotowo wurden sie unfreundlich begrüßt – man nannte sie Faschisten. Sie wurden in einer Baracke untergebracht. Später bauten sie dann ihr eigenes Haus.
Die Befragung erfolgte durch Swetlana Mironowa, Marina Laptewa
(AB – Anmerkungen von Aleksej Babij, Krasnojarsker „Memorial“)
Sechste Expedition für Geschichte und Menschenrechte, Momotowo 2009