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Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Frieda Adamowna Gilderman (Mädchenname Klauser)

Ungefähr im März 1932 wurde aus STRASBURG, Kanton Pallasowka, Autonome Republik der Wolgadeutschen, die deutsche Bauernfamilie KLAUSER von den Sowjets in das Gebiet SWERDLOWSK deportiert:

Im Ural brachte man die Deportierten dann zur Holzbeschaffung. Sie lebten in Baracken. Der Vater floh sofort aus der Verbannung und fuhr nach Hause. Wie danach bekannt wurde, faßte man ihn in PALLASOWKA, ohne daß er es geschafft hatte bis nach Strasburg zu gelangen. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Die Mutter versuchte ebenfalls mit den Kindern zu fliehen und gelangte mit ihnen bis nach SWERDLOWSK, aber dort stießen sie unverhofft auf eine Patrouille. Sie wurden aufge-griffen und zur Holzbeschaffung zurückgebracht. Dort starb kurze Zeit später der jüngere Sohn an Hunger. Erst 1938 konnte die Mutter mit den Kindern aus dem Ural herauskommen und fuhr zu den Eltern ihres Ehemannes im Gebiet Omsk, zur Station Moskalenki, westlich von Omsk. Die Schwester der Mutter rief sie zu sich nach Strasburg. 1940 beschloß sie in die Heimat zurückzukehren.

Anfang September 1941 wurde Natalja von den Kommunisten zusammen mit der Tochter und dem Sohn laut Erlaß vom 28.08.41 deportiert. Zur gleichen Zeit wurden auch die Familien ihrer beiden Schwestern deportiert, ebenfalls Bewohner von STRASBURG (s. unten). Der Zug fuhr von PALLASOWKA nach Kasachstan, hatte in ALMA-ATA Aufenthalt und fuhr von dort weiter nach Sibirien.

Am 16.09.41 wurden alle in Krasnojarsk ausgeladen. N. KLAUSER wurde mit den Kindern auf einem Lastkahn bis nach ATAMANOWO gebracht und von dort mit Leiterwagen in das Dorf IRKUTSKAJA, im Kreis SUCHOBUSIMSK. In dieses Dorf kamen ungefähr 15 deutsche Familien. Sie waren alle aus STRASBURG. Später lebte die Familie in anderen Dörfern des SUCHOBUSIMSKER Kreises. Nach dem Krieg war Stepan Leontjewitsch BARKALOW Kommandant. Die Kommandantur wurde Anfang 1956 aufgehoben.

Reinhold lebt in Krasnojarsk.

Die Familien der Schwestern von Natalja wurde in das Dorf ATAMANOWO, im Kreis SUCHOBUSIMSK, am linken Ufer des Jenissej, verbannt:

13.07.90, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, "Memorial".


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