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Verbannungs - / Lagerhaftbericht von Maria Andrejewna Goschewa

Ab Ende 1940 arbeitete Maria Andrejewna im Kreis-Krankenhaus von JUSCHNO-JENISEJSK, UDEREJSKER (heute MOTYGINSKER) Kreis, Region KRASNOJARSK. Später war sie als Oberärztin im Krankenhaus tätig. Sie erinnert sich an einige Ärzte, die sich Ende der 1940er und in der ersten Hälfte der 1950er Jahre im UDEREJSKER Kreis in der Verbannung befanden.

Die verschleppten Ärzte spielten eine führende Rolle in der Krankenhausarbeit, aber für geschäftsführende Posten waren sie nicht zugelassen, und man zählte sie zu den ganz gewöhnlichen Ärzten.

Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Naturheilkundler Egbert Leonowitsch BUCHHOLZ (geb. ca. 1900), Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen, hatte vor seiner Verhaftung in ENGELS gearbeitet. Nachdem er seine Lagerstrafe nach § 58 verbüßt hatte, wurde er irgendwo an die Angara in die Verbannung geschickt, aber etwa 1950 wurde er nach JUSCHNO-JENISEJSK überführt, wo er dann am Kreis-Krankenhaus arbeitete. Dort befaßte er sich insbesondere mit den Tuberkulosekranken. Seine Rehabilitation bekam er ungefähr 1956. In der Verbannung heiratete er eine verbannte Rigaerin und begab sich mit ihr nach der Rehabilitation nach Riga.

Der Therapeut Pjotr Markowitsch SOLOWJEW (geb. etwa 1897) lebte bis zu seiner Verhaftung in Mittel-Asien. Nach der Lagerhaft (wegen § 58) wurde er zur Verbannung in den UDEREJSKER Kreis geschickt und lebte ab 1948 in JUSCHNO-JENISEJSK. Etwa 1956 wurde er rehabilitiert und begab sich nach Dischanbe.

Der Chirurg Said Ibragimowitsch GULIJEW (geb. etwa 1895), Aserbeidschaner, lebte vor seiner Verhaftung in BAKU. Ab 1948 befand er sich in der Verbannung in JUSCHNO-JENISEJSK. 1956 bekam er seine Rehabilitation und fuhr danach nach Baku.

Der Arzt Artjom (richtig Arutjun) Sergejewitsch BALDASARJAN (geb. ca. 1905), Armenier, arbeitete bis zu seiner Verhaftung in ERIWAN. Ab 1948 befand er sich in der Verbannung in RASDOLINSK, UDEREJSKER Kreis, wurde jedoch 1955 nach JUSCHNO-JENISEJSK verlegt. Etwa 1956 wurde er rehabilitiert, später kehrte er in die Heimat zurück.

Der Therapeut Sergej Petrowitsch KANDELAKI (geb. etwa 1895), Georgier, war ab 1948 in JUSCHNO-JENISEJSK in der Verbannung. Etwa 1950 arbeitete er als Arzt in geologischen Trupps auf dem Gebiet des Kreises, später kehrte er nach JUSCHNO-JENISEJSK zurück. Rehabilitiert wurde er etwa 1956. Ungefähr 1960 arbeitete er als Oberarzt im JUSCHNO-JENISEJSKER Krankenhaus. Ca. 1965 kehrte er in die Heimat zurück.

16.05.1991, aufgezeichnet von W.S. Birger „Memorial“-Gesellschaft


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