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Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Viktor Alexandrowitsch Jasenko

Viktor Alexandrowitsch wurde in dem Dorf POLKANOWKA, KOSYLSKER KREIS (zwischen Krasnojarsk und Atschinsk) geboren. In dem Dorf gab es vor dem Krieg etwa 40 Höfe, die Bevölkerung war ukrainischer und weißrussischer Herkunft. Sein Vater Alexander Grigorjewitsch JASENKO (1902-1937) arbeitete als Tischler in einer Abteilung der Atschinsker Waldwirtschaft, in der Siedlung Tamoschenka am Fluß Tschulim (9 km von POLKANOWKA entfernt).

Am 28. Juli 1937 ließ man den Vater nach POLKANOWKA kommen und verhaftetete ihn zuhause, sobald er aus der Waldwirtschaft dorthin zurückgekehrt war. Und später, bereits in seiner Abwesenheit, führten sie eine Haussuchung durch: sie suchten nach Jagdwaffen.

Der Vater wurde nach KOSULKA gebracht und nach ein paar Tagen ins Atschinsker Gefäng-nis. Dort arbeitete er in der Tischlerwerkstatt, und als die Mutter zu ihm nach Atschinsk fuhr, konnten sie sich sogar sehen.

A.G. JASENKO wurde am 26.10.1937 von einer Trojka verurteilt.

Er wurde posthum am 28.07.1959 vom Krasnojarsker Gebietsgericht rehabilitiert.

Außer A.G. JASENKO wurde in POLKANOWKA noch ein Mann verhaftet: der Pole TOMASCHTSCHUK. Sie holten ihn ungefähr 1937.

1941 wurden zwei deutsche Familien aus dem Wolgagebiet zur Verbannung in das Dorf gebracht. Das waren der Schmied Alexander SCHMUNK mit seiner Frau und NAZARENUS, ebenfalls mit seiner Ehefrau und drei Töchtern: Jekaterina (Katharina), geb. etwa 1915, Emilia (Emilie), geb. um 1930, und Rosa, geb. etwa 1932. Beide Familien verließen das Dorf nach 1956.

Weitere Verbannte gab es in POLKANOWKA nicht, aber während des Krieges wurden viele verbannte Kalmücken in die Siedlung TAMOSCHENKA (s. oben) verschleppt. Sie litten Hunger, wanderten durch die Dörfer und baten um Brot für ihre Kinder.

27.02.1994, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft „Memorial“

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