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Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Konstantin Andrejewitsch Kunstman(n)

Geboren 1944 in Wjerchneimbatsk.

Die Familie (ca. 20 Personen) lebte früher in der Stadt Engels. Der Großvater war Schuhmacher, der Vater – Parteimitarbeiter.

Vor ihrer Deportation waren Vater und Mutter nicht miteinander verheiratet; sie gründeten ihre Familie, als sie sich bereits in der Region Krasnojarsk befanden. Im herbst 1941 wurden die Familien der Eltern zunächst mit der Eisenbahn nach Kansk gebracht. Sie hatten es noch nicht einmal rechtzeitig geschafft, genügend Sachen mitzunehmen, denn zum Packen hatte man ihnen lediglich 24 Stunden Zeit gegeben. Dann wurden sie auf dem Jenisej in Richtung Norden, nach Kelag transportiert.

Als sie sich auf dem Jenisej befanden, war schon Eis auf dem Fluß.

Ihr Verhältnis zu den Ortsbewohnern war normal.

Der Vater seiner Mutter wurde zum Kolchosvorsitzenden ernannt (A.B. Einen Sondersiedler hat man wohl kaum für diesen Posten ernannt – wahrscheinlich wurde er nach den 1950er Jahren Vorsitzender einer Kolchose).

Der Bruder ging auf die Jagd, erkältete sich und starb.

Konstantin Andrejewitsch lebte beim Großvater. Sie ernährten sich von Fisch.

Von dort wegfahren konnten sie nicht. Sie mußten sich regelmäßig in der Kommandantur melden und registrieren lassen. Bei verspätetem Erscheinen vor dem Kommandanten bekam man 20 Jahre Zwangsarbeit aufgebrummt.

In Kelog ging er zur Schule.

Es gab furchtbar viele Mücken und Bremsen.

Der Vater starb. Die Mutter heiratete einen Russen und bekam weitere 5 Kinder.

In die Heimat fuhren sie nicht.

1963 diente er in der Armee.

Die Befragung erfolgte durch O. Kruschinskaja und T. Dschiojewa

(AB - Anmerkungen von Aleksej Babij, “Memorial“ Krasnojarsk)


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