Geboren am 19. Mai 1942 in der Ortschaft Jarzewo; Kind repressierter Eltern.
Die Familie Malzew bestand aus drei Personen – dem Vater Pawel Jakowlewitsch, der Mutter Antonina Sinowjewna.
Bis zum Einsetzen der Repressionen lebten sie im Gebiet Tschita, Nertschensker Kreis, in verschiedenen Dörfern (d.h. die Eltern), aber in welchen genau, das weiß Oleg Pawlowitsch aus einer Reihe von Gründen nicht mehr.
1933 wurde seine Familie entkulakisiert, obwohl er findet, daß seine Eltern keine Kulaken waren.
„ ... Eine Kulak – das ist doch einer der Landarbeite und Knechte hält, aber die Eltern haben mit ihrer eigenen Hände Arbeit gewirtschaftet ...“.
Ungefähr zwischen 1937 und 1939 wurden sie „mir nichts, dir nichts“ repressiert. Sie erlaubten ihnen nicht. irgendetwas mitzunehmen. Man führte sie ans Ufer des Flusses und hieß sie einen Lastkahn besteigen. Lange waren sie darauf unterwegs. Die Bedingungen waren schlecht, der Kahn war überfüllt mit Menschen, es war eng, viele starben ... Im weiteren Verlauf mußten sie auf einen Güterzug umsteigen. Dort standen Pritschen bis zur Decke. Sie fuhren einige Tage, danach setzte man sie auf einen Dampfer, der sie bis zu ihrem Endbestimmungspunkt brachte – das Dorf Nikulino. Dort lud man sie am Ufer aus und sagte zu ihnen: seht zu, wie ihr weiterkommt; nun macht, was ihr wollt – und sie selber fuhren davon.
Die Eltern und andere Sonderzwangsumsiedler gruben sich Erhütten, in denen sie dann lebten. Flußabwärts wohnten – die „Sträflinge und Landstreicher“, die auf diesem Territorium bereits seit ihrer Verbannung unter Katharina II. lebten. Die Ortsbewohner verhielten sich ihnen gegenüber auf unterschiedliche Weise: manche halfen, womit sie konnten, andere trieben ihren Spott mit ihnen. Die, die behilflich waren, bekamen von den Machtorganen gesagt „wenn du hilfst, dann werden wir dich schon aufspüren und verfolgen... „.
Jeden Monat mußten sich die Eltern in der Kommandantur melden und registrieren lassen. Im Jahre 1941 wurden sie in die Ortschaft Jarzewo verlegt, wo ich auch geboren wurde.
Sie arbeiteten in der Waldwirtschaft, zu essen gab es nichts. Wenn die Arbeiter von der Arbeit nach Hause kamen, starben die Menschen „haufenweise“ (10-15 Mann). „Da setzte sich einer auf einem Baumstumpf, um auszuruhen – man sieht hin, und schon ist er tot“.
1956 wurden sie rehabilitiert, „sie haben die Machtorgane gehaßt und hassen sie heute noch, aber in der damaligen Zeit, der Zeit der UdSSR, haben die Menschen, darunter auch die Eltern, Angst gehabt, offen herauszusagen, was sie dachten. Soviel hatten sie durchgemacht, und plötzlich könnte sich dieser Alptraum wiederholen ...“.
Von den Vergünstigungen für Repressionsopfer weißer, nutzt sie jedoch nicht alle, wehen der ausgeprägten Bürokratie im Beamtenapparat. Er macht nur von den Beihilfen für Brennholz, Strom und 50% für Medikamentenzahlungen Gebrauch, die anderen nutzt er nicht.
Die Befragung wurde durchgeführt von Kazupij, Moisejew (historische Abteilung der Jenisejsker Fachschule für Pädagogik)
Erste Forschungsexpedition für Geschichte und Menschenrechte