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Mitteilung von Anna Lukinitschna Rjabichina

Anna Lukinitschna Rjabichina wurde 1951 in der Ortschaft Taskino, Bezirk Karatus, Region Krasnojarsk geboren; sie ist Deutsche.

Ihre Mutter, Emma Aleksandrowna Rudolf (geb. 1928) wurde 1941 zusammen mit den Eltern aus dem Wolgagebiet ausgesiedelt.

Der Großvater und die Großmutter wurden in die Arbeitsarmee einberufen. Der Großvater kehrte nicht zurück, die Großmutter kam wieder. In den 1990er Jahren holte der Sohn sie zu sich in die Ukraine; dort starb sie, und der Sohn reiste nach Deutschland aus. Der Nachname der Großmutter lautete Funkner.

Der Umgang mit den Ortsbewohnern war gut, in der Schule hatte die Mutter keine Probleme.

Anna Lukinitschna kann kein Deutsch – ihr Vater war Russe, daher wurde zu Hause immer nur Russisch gesprochen. Die Mutter sprach aber gut Deutsch. Emma Funkner sprach Russisch mit Akzent, die Mutter hingegen ganz rein. Mit der Großmutter sprachen sie ein wenig Deutsch, aber später geriet alles in Vergessenheit.

Die Mutter war bereits nicht mehr religiös, während die Großmutter mit den anderen alten Frauen zu religiösen Versammlungen zusammenkam. Die sangen auch sehr schöne deutsche Lieder. So lange die Großmutter noch am Leben war, feierten sie am 25. Dezember Weihnachten. Später feierten sie das Weihnachtsfest zweimal, ebenso wie Ostern.

Viele Verwandte reisten nach Deutschland aus, aber die Mutter wollte das nicht.

Die Kinder wissen von ihren Vorfahren; sie haben sogar einen Stammbaum erstellt.

Expedition der Staatlichen Pädagogischen W.P. Astafjew-Universität, Krasnojarsk, zum Projekt „Volksgruppen in Sibirien: Bedingungen für den Erhalt der kulturellen Erinnerung“, 2017, Bezirke Karatus und Kuragino


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