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Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Richard Davidowitsch Wiegel

David Bogdanowitsch WIEGEL (1890-1943), Deutscher, gebürtig aus Schwed im Kanton Krassnij Jar, lebte in ENGELS, in der Autonomen Republik der Wolga-Deutschen, in einem eigenen Haus in der Poligrafitscheska-Straße 21. Er arbeitete als Bäcker in der Flieger-Fachschule.

Am 03.09.41 wurden er und seine Familie von den Sowjets mit dem Militärzug N 823 in das Gebiet KRASNOYARSK deportiert:

An der Station KRUTOJAR, im Kreis USCHUR, wurden sie ausgeladen und blieben dort in der Verbannung. Im Sommer 1942 brachte man sie von KRUTOJAR nach KRASNOJARSK und dann den Jenissej abwärts bis zu der kleinen Ansiedlung KANGATOWO im Kreis TURUCHANSK (am rechten Ufer gelegen). Dort arbeiteten die Verbannten beim Fischfang. Für diesen Zweck gab man ihnen zerfetzte Netze und durchlöcherte Boote.

Im September 1942 erhielt David Bogdanowitsch WIEGEL eine Vorladung nach TURUCHANSK. Er fuhr dort mit dem Schiff "Spartakus" hin und kehrte nicht zurück. Am 14.09.42 wurde er verhaftet. Am 13.04.43 wurde er vom Turuchansker Volksgericht gemäß §131 zu 5 Jahren verurteilt, Man brachte ihn nach KUREJKA in die "Sowchose" des NORILLag, und dort starb er am 19.10.43 im Lager an Lungenentzündung.

1946 schickten sie die Tochter Amalia nach KRASNOTURINSK im Gebiet SWERDLOWSK.

Seine ältere Tochte, Erna ALTERGOT (geb. 1912, lebt in Deutschland), geriet 1941 mit ihrem Ehemann in die Verbannung in den Kreis TJUCHTET. 1946 brachte man auch sie von dort nach KRASNOTURINSK.

1948 wurde die Familie WIEGEL nach TURUCHANSK verlegt, und im darauffolgenden Sommer in die Ansiedlung BORODINO, 30 km von Werchneimbatsk entfernt.

Ab 1950 befanden sich Richard WIEGEL, seine Schwester Frieda sowie die Mutter in Jenissejsk in der Verbannung.

Die Mitglieder der Familie WIEGEL wurden Anfang 1956 aus der Verbannung entlassen.

D. Bogdanovich WIEGEL und Amalia Andrejewna WIEGEL wurden am 21.01.97 vom UWD (Verwaltung für Innere Angelegenheiten) des Gebietes Saratow rehabilitiert. Richard WIEGEL erhielt seine Rehabilitation am 15.06.94.

18.05.97, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft "Memorial"

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