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Deportationen aus dem Bezirk Kansk


In den ersten Monaten des Jahres 1930 sind für den Bezirk Kansk chaotische, noch völlig "ungeordnete" Deportationen charakteristisch. Im März verschleppte man einen großen Treck von verbannten Bauern aus dem Perowsker (heute Partisansker) Kreis nach Makowka (siehe weiter oben den Überblick zum Atschinsker Gebiet). In dieser Zeit, möglicherweise sogar noch früher, Anfang 1929, wurden aus dem Kreis Aginskoje (heute Kreis Sajan) Bauern in die örtlichen Bergwerke verschleppt: nach Iwanowka, Karagan. Aus den Kreisen nördlich von Kansk gingen bereits im Februar 1930 Verbannungsströme ins Barginsker Glimmer-Bergwerk (am mittleren Lauf des Kan) und an die Angara: ins das kleine Kodinsker Siedlungsgebiet (heute Stadt Kodinsk), nach Kossoj Byk und nach Ujar (an der Kowa). Dorthin verschleppte man Verbannte aus dem Flachland der jeweiligen Provinz-Kreise.

Es existieren Angaben über Deportationen nach Igarka, die bereits im Sommer 1930 erfolgten, aber nur unmittelbar aus dem Kansker Kreis. Aus anderen Kreisen sind uns solche Angaben nicht bekannt.

Aus den alten Dörfern des Kreises Keschma vertrieb man die Verbannten in die Arbeitssiedlung Kossoj Byk, wie im Jahre 1930, so auch 1931. Ins das kleine Kodinsker Siedlungsgebiet gerieten hauptsächlich Verbannte aus anderen Kreisen.

1931 bewegte sich ein erheblicher Teil der Verbannungsströme aus dem Bezirk Kansk nach Igarka. Dorthin wurden verbannte Bauern vor allem aus den zentralen Kreisen des Kansker Gebietes verschleppt. Als Igarka mit Baracken, anstelle der ursprünglichen Erdhütten, bebaut war, erhielten viele Baracken die Bezeichnung Kansker, Ilansker, Irbejsker, u.ä.

Einige Verbannte aus dem Kansker Gebiet wurden 1931 in die Holzfabriken nach Kansk geschickt. Aber die Mehrheit in der Holzfabrik bildeten Verbannte aus der Ukraine und Transbaikalien.

1931 wurden einige Transporte mit Verbannten aus Kansk nach Osten geschickt. Einen solchen Transportzug brachte man nach Transbaikalien, zur Station Buschulej, aber kurze Zeit später trieb man die Verbannten hinüber nach Tscheremchowo, in die Kohlegruben. Ein anderer Zug wurde an der Station Sima ausgeladen, von wo aus man die Verbannten in die Taiga zur Waldwirtschaft brachte.

Für das Jahr 1932 liegen uns keinerlei Angaben über Bauern-Deportationen vor, aber im Sommer 1933 verschleppte man erneut Bauern aus dem Kansker Kreis (möglicherweise auch aus benachbarten Kreisen) nach Kansk und verschickte sie mit Transportzügen (aus unbe-stimmtem Gründen) in den Altaj. Möglicherweise traf man Vorbereitungen, sie nach Kasachstan abzutransportieren, wohin zu dieser Zeit ein Massenstrom von Verbannten aus Transbaikalien floß. Aber von Barnaul wendete der Zug in Richtung Tomsk; dort wurden die Verbannten auf Lastkähne umgeladen, in den Batschkarsker Kreis gebracht und dort unter Kommandantur gestellt.


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