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Die Deportation pontischer (Schwarzmeer-) Griechen aus der Region Krasnodar (1942)


In den Jahren 1912-1915 flohen viele Griechen aus Antolien, die sich vor dem Genozid retten wollten, nach Rußland und siedelten sich im südlichen Kubangebiet an. Sie hatten die griechische Staatsbürgerschaft erhalten und bewahrten diese auch.

Im Mai 1942 wurde die giechische Bevölkerung von Deportationen heimgesucht. Wahrschein-lich gerieten zwei Verbannten-Transporte aus dem Gebiet Krasnodar in unsere Region: einer aus den Kreisen westlich von Krasnodar und einer aus dem Kreis Apscheronsk.

Die deportierten Griechen wurden zunächst mit der Eisenbahn nach Baku gebracht. Dort wurden alle auf einen Dampfer verladen und nach Krasnowodsk transportiert, wo man sie erneut in Transportzügen verfrachtete. Diese Transportzüge begannen durch Mittelasien zu rollen: von Chiwa brachte man sie zurück in den Ural, nach Tscheljabinsk, von dort nach Omsk, von Omsk erneut zurück nach Mittelasien. Über Ksyl-Orda verschleppte man sie nach Taschkent, wo man sie wieder nicht aufnahm, sondern nach Alma-Ata zurückschickte, und von dort zurück nach Sibirien. Die Transportzüge fuhren durch Nowosibirsk und kamen endlich, im August 1942, in Krasnojarsk an.

Von hier aus brachte man die Griechen aus den Kreisen Abinsk und Sewersk auf dem Jenissej teils in den Uderejsker Kreis an der Unteren Angara (nach Motygino, Rasdolinsk u.a.), teils noch weiter nördlich, in den Kreis Turuchansk. In die Ansiedlungen im Kreis Turuchansk, zum"Fischfang", wurden auch viele Deportierte aus dem Kreis Apscheronsk geschickt. Andere Griechen aus dem Kreis Apscheronsk wurden wiederum in Viehwaggons gesteckt und zur Station Kamartschaga im Kreis Mana sowie nach Ujar transportiert. Von Kamar-tschaga verschleppte man die Griechen in Waldwirtschaften an der Mana: nach Narwa, Pimija, Bolschoj und Malij Ungut. Jene Griechen, die in Ujar ausgeladen worden waren, schickte man in den Kreis Partisanskoje. Einen Teil brachte man nach Wilisty am Oberlauf der Mana, ein anderer Teil blieb in den Dörfern Solonetschno-Taloje und Werschino-Rybnoje im Kreis Partisanskoje. Nach dem Krieg wurden die Griechen von Wilisty ebenfalls nach Werschino-Rybnoje verlegt, und Anfang der fünfziger Jahre ließ man viele Griechen aus den nördlichen Ansiedlungen am Jenissej dorthin gehen. Ebenso wie im Falle der Finnen wurden auch über die Griechen beim NKWD keine "Personen-Akten" geführt.

Die verbannten pontischen (Schwarzmeer-) Griechen entließ man in den Jahren 1955-1956 in die Freiheit. Viele von ihnen kehrten nach der Freilassung ins Kuban-Gebiet zurück.


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