Nachrichten
Unsere Seite
FAQ
Opferliste
Verbannung
Dokumente
Unsere Arbeit
Suche
English  Русский

Deportationen von "Repatrianten"


Einführung

Hier werden wir unterscheiden zwischen Ostarbeitern (d.h. bürgerlichen Personen, die auf dem Zwangswege oder durch betrügerische Absichten von den Nazis aus den besetzten Gebieten entweder nach Deutschland oder nach Österreich, Frankreich oder Polen geschickt wurden, um dort die verschiedensten Arbeiten zu verrichten, aber manchmal auch einfach in Lager gesteckt wurden, in denen es gar keine Arbeiten gab) und Kriegsgefangenen, obgleich ihre Schicksale nach Kriegsende (oder Freilassung aus der Gefangenschaft) sich um allgemeinen äußerst ähnlich waren: alle sowjetischen Bürger, die außerhalb der Grenzen der UdSSR in die Hände der sowjetischen Mächte geraten waren, durchliefen eine "Filtration" (Überprüfung) in speziellen Lagern (PFLs = Prüf- und Filtrationslagern), zum Teil in Deutschland, Österreich und Polen, teilweise aber auch auf dem Territorium der UdSSR.

Aus dem PFL entließ man einen Teil der "Überprüften" nach Hause, ein anderer Teil (Männer, die für den Kriegsdienst tauglich waren) wurde in die Armee aufgenommen, wieder andere schickte man für sechs Jahre in die Verbannung oder schrieb ihnen die Ver-büßung einer Lagerhaftstrafe aus.

Es war so, daß viele junge Männer, die zu Zwangsarbeiten verschleppt worden waren (oder Kriegsgefangene), von den Nazis zu verschiedenen Kriegsbefestigungsanlagen eingeteilt wurden, - beispielsweise zum Bau des sog. "Atlantik-Walls" an der Nordküste Frankreichs. Von dort gelang es einigen zu fliehen und zu den französischen Partisanen überzulaufen.

Übrigens, einige dieser Leute nahmen an der Befreiung von Paris teil und marschierten in den vordersten Reihen von "France Libre" in die Stadt ein. Später wurden sie mit Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet. Und da sah man sie in der UdSSR (und heute, in der Russischen Föderation) rundweg als "Kriegsteilnehmer" (!) an.

Andererseits gehörte zur Kategorie der "Ostler" im Grunde genommen auch ein nicht geringer Teil der in Deutschland befindlichen Ukraine-Deutschen. Allerdings ist uns kein einziger Fall bekannt, daß Deutsche eine sechsjährige Verbannungszeit erhielten: nach der Filtration wurden alle aufgrund ihrer Nationalität in eine unbefristete Verbannung geschickt.


Zum Seitenanfang